"Schockanrufer" in Mannheim
Seniorin um gesamte Ersparnisse betrogen

Eine angeblichen Mitarbeiterin des Amtsgerichts Frankfurt gaukelte der Seniorin vor, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Kind ums Leben gekommen sei. | Foto: Needham
  • Eine angeblichen Mitarbeiterin des Amtsgerichts Frankfurt gaukelte der Seniorin vor, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Kind ums Leben gekommen sei.
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Mannheim. Von einem besonders krassen Fall eines "Schockanrufs" berichtet die Mannheimer Polizei. Dem oder den Tätern fiel am Freitag, 2. September, eine hochbetagte Seniorin in der Mannheimer Oststadt zum Opfer. Erbeutet wurden dabei Geld, Schmuck und Goldmünzen in Höhe von 100.000 Euro, informiert die Polizei. 

Am späten Vormittag habe die Seniorin einen Anruf einer angeblichen Mitarbeiterin des Amtsgerichts Frankfurt erhalten, die ihr vorgaukelte, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Kind ums Leben gekommen sei. Um eine Gefängnisstrafe abzuwenden, sei eine Kaution fällig, die sie in Form von Bargeld, Schmuck oder Gold bezahlen könne. Die schockierte Frau ging von einem tatsächlichen Unfallgeschehen aus, hob ihr gesamtes Bargeld ab und nahm den Schmuck sowie die Goldmünzen aus ihren Schließfach, heißt es in der Pressemitteilung. Alles zusammen habe die Frau in einen grau-rosafarbenen Rucksack der Marke Bogner gepackt und diesen gegen 14.30 Uhr an einen unbekannten Abholer am Plankenkopf (Quadrat O7/P7) übergeben. Der Mann wird wie folgt beschrieben: circa 25 bis 30 Jahre alt; circa 1,80 m groß; kräftige Figur; schwarze, kurze Haare; weißes T-Shirt mit Aufschrift; dunkle Hose. Er sprach Deutsch ohne Akzent.

Als die Seniorin wieder zuhause war, kam in ihr der Betrugsverdacht auf und informierte die Polizei. Das Betrugsdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen wenden sich bitte an den Kriminaldauerdienst, Telefon 0621 174-4444.

Darüber hinaus bitten die Ermittler des Betrugsdezernats der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg folgende Hinweise zu beherzigen:
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen, insbesondere nicht am Telefon gegenüber Unbekannten preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer einer Betrugsmasche geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei
helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie
gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an Ihren Telefonanbieter.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, zum Beispiel höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Überdies informieren die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim in Mannheim, Telefon 0621 174-1212 und in Heidelberg, Telefon 06221 99-1234, wie man sich am besten vor Trickbetrügern schützen kann. Die Beratungen sind kostenlos! ps

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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