Historisches Museum
Aus schrittweiser Aussöhnung wird Freundschaft

Drei französische Soldaten in Speyer, um 1958. Links im Bild ist Guy Lesueur zu sehen, der der Domstadt auch nach seiner Militärzeit treu geblieben ist. | Foto: Privatarchiv Guy Lesueur
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  • Drei französische Soldaten in Speyer, um 1958. Links im Bild ist Guy Lesueur zu sehen, der der Domstadt auch nach seiner Militärzeit treu geblieben ist.
  • Foto: Privatarchiv Guy Lesueur
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Speyer. Nach Monaten der Zwangsschließungen durch die Corona-Pandemie blickt Museumsdirektor Alexander Schubert positiv in die Zukunft und hofft, für die zweite Jahreshälfte 2021 und das Jahr 2022 wieder in den regulären Museumsbetrieb zurückkehren zu können.

„Angesichts deutlich sinkender Fallzahlen blicken wir wieder zuversichtlich auf das Kulturleben in der Metropolregion und besonders auch auf unsere eigenen Vorhaben im Historischen Museum der Pfalz. Wir waren in der Zeit der Zwangsschließung hinter den Kulissen alles andere als untätig und haben Projekte in allen drei unserer Sparten vorangetrieben: Wir zeigen europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts mit regionaler Verortung, laden zu einer neuen Familien- und Mitmachausstellung ein und bereiten für 2022 eine große Mittelalterschau als Landesausstellung Rheinland-Pfalz vor“, erklärte Schubert.

Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945 - 1999

Seit Samstag zeigt das Museum die ursprünglich für Mai 2020 geplante Schau „Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz 1945 – 1999“. Anlass für die Ausstellung war der 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Damals kam die französische Armee als Sieger und Befreier vom Nationalsozialismus in die Pfalz. Das Verhältnis zwischen den französischen Soldaten und der einheimischen Bevölkerung war nicht immer leicht. Die Ausstellung erzählt von der schrittweisen Aussöhnung zwischen  Streitkräften und der Bevölkerung sowie den daraus entstehenden Freundschaften. 

Erinnerungen an das "französische Speyer"

Die Ausstellung zeigt auf rund 230 Quadratmetern Fotodokumente und Exponate der Erinnerungskultur aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Deutschland und Frankreich. Wandbanner, digitalisierte Karten und Kurzfilme beleuchten unterschiedliche Facetten der deutsch-französischen Vergangenheit. Drei Spinde in den Farben der Trikolore „bleu-blanc-rouge“ stehen für die Biografien dreier Soldaten, die in Deutschland stationiert waren: Guy Lesueur, Roger Gandit und Régis Tabeau. Die Spinde sind jeweils mit persönlichen Erinnerungsgegenständen oder Assoziationsobjekten bestückt.

Sowohl die Ausstellung als auch das Begleitbuch verdanken den Zeitzeugen Dominique Gandit und Régis Tabeau viele historische Hinweise und Erinnerungen. Beide leben heute in Frankreich. Dominique Gandit wuchs in den 1960er Jahren als Kind in Speyer auf, Régis Tabeau leistete Ende der 1960er Jahre seinen Wehrdienst in der Domstadt. Guy Lesueur, der ebenfalls als Wehrpflichtiger in Speyer diente, setzt sich seit Jahrzehnten für die deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft ein.

Der Cimetière Français

Expedition Erde

Mit einer Ausstellung für die ganze Familie unter dem Titel „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf und Regenwurm. Eine Mitmachausstellung des ZOOM Kindermuseums Wien“ widmet sich das Historische Museum der Pfalz ab dem 10. Oktober den Themen Natur und Nachhaltigkeit. Die Schau gibt überraschende Einblicke in die Welt unter unseren Füßen und zeigt, wie wichtig es ist, achtsam und sorgsam mit der Ressource Boden umzugehen. Das Projekt wurde mit wissenschaftlicher Beratung der Universität Wien entwickelt. Das Junge Museum Speyer hat die Ausstellung angepasst und um zahlreiche spannende interaktive Stationen erweitert. Dazu zählen ein Bodenlabor und Themenräume zu Erdhummel, Schnecken und Säugetieren sowie eine Wissensstation zum „wood wide web“.

Im Reich von Maulwurf und Regenwurm

Die Habsburger im Mittelalter

Im Jahr 2022 schießlich wird mit „Die Habsburger im Mittelalter. Aufstieg einer Dynastie“ erneut eine Landesausstellung Rheinland-Pfalz in Speyer zu sehen sein. Die im Historischen Museum der Pfalz kuratierte Schau spürt dem Aufstieg eines Grafengeschlechts zum Kaiserhaus nach und erzählt die faszinierende und bis heute beeindruckende Erfolgsgeschichte der habsburgischen Dynastie. Der Fokus liegt auf den Herrschern des Mittelalters, die das Geschehen in ganz Europa beeinflussten.

Aufgrund der weiterhin durch die Corona-Pandemie bestimmten Gesamtsituation mit Hygieneauflagen und Besucherbeschränkungen ist die Planung eines Begleitprogramms zu den Ausstellungsprojekten aktuell noch nicht möglich. Alle aktuellen Informationen zu den Ausstellungen, dem aktuellen Hygienekonzept und zu den Öffnungszeiten finden sich unter www.museum.speyer.de

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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