KSC-Kandidaten stellen sich Fragen der Fans und Mitglieder - "Supporters Karlsruhe"-Veranstaltung kommt an

Foto: Jo Wagner
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KSC. Es ist ein fester Termin in Karlsruhe: die Mitgliederversammlung des KSC, auf der am Donnerstag, 30. Juli (als virtuelle Versammlung) der neue KSC-Präsident nach dem Rücktritt von Ingo Wellenreuther gewählt wird.
Zur Wahl stehen - in alphabetischer Reihenfolge - Dorotheé Augustin (bis zur Hochzeit gestern: Dorotheé Springmann), Rolf Dohmen, Kai Gruber, Axel Kahn und Holger Siegmund-Schultze - für den Posten des Präsidenten.
Nur zur Wahl als Vizepräsident stellt sich (für denn Fall, dass der aktuelle Vizepräsident zum Präsidenten gewählt wird) Martin Müller, der im Herbst bei der KSC-Mitgliederwahl Ingo Wellenreuther unterlag, dazu kandidieren aber auch hier Dohmen und Augustin (noch unter ihrem alten Namen): "Die Hochzeit stand schon lange vorher fest", so Augustin/Springmann. 

Fragen im "Autokino Karlsruhe"
Rund 2.000 sind online wohl dabei, auf dem Platz rund 100 Autos und etwa 50 Sitzplätze im vorderen Bühnenbereich sind belegt. Fragen aus dem Auto werden übrigens mit dem Warnblinker "angekündigt", dann kommt das Mikro, erläuterte Marco Fuchs, der Vorsitzende der "Supporters Karlsruhe": "Es kamen überwältigend viele Fragen!" Denn eines ist klar: Bei der Online-Wahl wird nicht so lange Zeit für alle Fragen an die Kandidaten sein.

Da die Fragen bei der Info-Veranstaltung zudem auf allen Kanälen eintrudeln (vor Ort, Telefon, Mail), kommen die Antworten hier dann auch in alphabetischer Reihenfolge - dann als Stichworte zugeordnet zu den jeweiligen Kandidaten. Nach rund 120 Minuten war nicht Schluss, die Fragen trudelten weiter ein, betonte Moderator Bernd Gnann von "Baden TV". Fans, Zuhörer, Zuschauer und Mitglieder der Blau-Weißen hatten ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen - insgesamt rund 3 Stunden lang - und die Kandidaten ließen keine Frage offen!

...............................................................................Fragen, Antworten & Statements
Dorotheé Augustin (geborene Springmann)
Hat gestern geheiratet, seit 20 Jahren Polizistin, 37 Jahre alt, Mutter, spielte in der Jugend Fußball. Ist überwältigt von den bisherigen Eindrücken, zeigte ihre Bereitschaft, für "meinen Verein da zu sein." Vielfalt in Abteilungen ist auch wichtig, politisch ist Neutralität angesagt. Aber wir haben auch viele Abteilungen im Verein, die es verdient haben, dass sie in den Fokus geraten. Kompetenz haben wir, ob im Vorstand oder im Beirat. Mit den Gremien gemeinsam an einem Strang ziehen! Stadion: Für einen langfristigen Erfolg brauchen wir das Gemeinschaftliche. Für mich sind Fans und Mitglieder wichtig, da habe ich eine emotionale Verbindung, bin ja über das Fan-Dasein und Mitglied heute Abend hier - am Tag meiner Hochzeit! War im Kessel in Stuttgart, als Privatperson. Manche Einsätze sollten gemeinsam von Verein und Polizei besprochen werden. So hätte es nicht sein müssen. Eine zeitintensive Sache? Der KSC kostet schon jetzt Zeit, aber eben als Fan! Es geht aber mit dem Beruf, flexibel zu sein. Zur zweiten Mannschaft: Eine tolle Sache der Fans. Es war damals ein Fehler, sie damals abzumelden. Ist die Region nicht genügend im Sponsoring-Bereich beim KSC abgebildet? "Verbrannte Erde. Da wurde in der Vergangenheit zu viel Vertrauen verloren - es fehlt vielen Investoren". Ist die Region nicht genügend im Sponsoring-Bereich beim KSC abgebildet? Sportlicher Erfolg ist elementar wichtig dafür. Da kann der Freundeskreis als Multiplikator dies voranbringen. Aber dazu brauchen wir mindestens Zweitliga-Fußball.

Rolf Dohmen
68 Jahre alt, 2 Kinder, ehemaliger Profi, seit Jahren in der Region zuhause, "seit 40 Jahren in Karlsruhe." Möchte sich einbringen im Verein, Ohne wenn und aber: "50+1-Regel" soll bleiben. KSC ist mehr als Fußball, wir haben auch andere Abteilungen. Geld wird bei der Profimannschaft verdient, da muss man ansetzen. 10 Millionen werden kaum von einem Sponsor plötzlich kommen. Gemeinsam muss die Kompetenz eingebracht werden - auch in Sachen Spielerkauf, "da brauchen wir keine externen Berater". Wir brauchen das Stadion, da geht es um das Gemeinschaftliche. Stadion hat eine große Bedeutung für mich - auch als Spieler. Gefragt nach seiner Beziehung zu den Fans, nach seinen "Vorgeschichten" in Sachen "Stadionverbote" mit der Fan-Szene: "Ausgesprochen wurde noch nicht alles. Wir sind aber jetzt gut 10 Jahre weiter - bin aber offen für alle Gespräche." Struktur beim KSC bestehe ja, bin dann ja nicht für das operative Geschäft zuständig. Möchte als Präsident beratend zur Seite stehen." Eine zeitintensive Sache? Zeitmanagement geht, ich bin ja kein Angestellter. Zur zweiten Mannschaft: Ist eine gute Sache, ob die Mannschaft auf dem Weg nach oben sein kann, ist eine tolle Sache! Nachgefragt zum Streit mit "Lagardère": Das sollte das aktuelle Team beantworten, die wissen, was Stand der Sache ist. Ein Gerichtsverfahren kostet vielleicht den KSC wieder viel Geld! Wenn angeblich kein Geld für neue Spieler da ist, stelle ich mir die Frage, "wie kann man dann die Liga halten. Es muss Qualität kommen, die Mannschaft ist aktuell nicht gut genug für eine Platzierung im gesicherten Bereich der 2. Liga. Nur Junge geht nicht, auch erfahrene Hasen sind dafür wichtig."

Kai Gruber
Unternehmer, 57 Jahre alt, Kinder, berät Unternehmen, ist auch Sponsor beim KSC, möchte "mitnehmen auf dem Weg"
Sehe eine große Lücke zwischen Nachwuchs und Profis, das müsse besser werden. Parteipolitisch geht es im Verein um Neutralität.
Zur "50+1-Regel": Da stehe ich dahinter, das soll bleiben. "Wir haben die sportliche Kompetenz im Verein", die müssen wir nutzen, "viele Meinungen können dabei auch helfen". Fans sind wichtig - natürlich auch beim KSC, Nähe und Transparenz, das macht auch einen Verein aus. Als Präsident kandidiere er, als Vize möchte er nicht, da er ansonsten zu viele Strömungen erwarte. Eine zeitintensive Sache? Die Unternehmen, die ich betreue, lassen das zu, auch die Familie unterstützt das. Zur zweiten Mannschaft: Finde ich gut. Nachgefragt zum Streit mit "Lagardère": Da muss man Gespräche führen, da muss man Lösungen finden - und es kann nicht Sache des Präsidenten sein, das ist Sache der Geschäftsführung! Geld für Spieler: Kein schnelles Geld für Spieler, das ist in der aktuellen Lage nicht sinnvoll. Keine Neudarlehnen! Ziel muss sein, 2. Liga zu halten. Wir dürfen aber nicht wieder verschulden! "Das ist sonst kein Neubeginn!"

Axel Kahn
"Karlsruher Kind, trat mit 5 in den Verein ein, war Profi, hat eine Agentur und einen Verlag.
Politisch im Verein ist das nicht so meine Sache, das geht nicht, da halte ich mich raus. Vielfalt, das ist auch beim KSC wichtig, aber Fußball ist auch beim KSC ein modernes Business, da muss man genügend Ansätze schaffen. Jugendarbeit ist ganz wichtig. Die DNA des KSC ist die Ausbildung, das ist verpflichtend für den Verein! Plätze für den Nachwuchs im aktuellen Kader, das ist wichtig. Wer in Sachen Fußball Ahnung im Verein hat, sollte zusammen die Themen angehen. Auf dem Rücken des Vereins Machtkämpfe austragen, darf nicht wieder passieren. Möchte den KSC unterstützen. Eine zeitintensive Sache? Da muss man aktuell viel machen, man muss Gas geben jetzt, da braucht man Zeit, die hätte ich. Zur zweiten Mannschaft: Eine tolle Sache, wie sportlich erfolgreich es sein kann, ist abzuwarten. Nachgefragt zum Streit mit "Lagardère": Das sind Themen und Fehler, die wir uns nicht mehr leisten dürfen, denn das kostet Geld.

Holger Siegmund-Schultze
stammt aus Durlach, sportliche Jugend, 3 Kinder, führt den KSC aktuell als Vizepräsident zum Wandel.
Müssen die kommenden zwei Jahre in der Bauzeit über die Runnden kommen, auch über die Aktien, die auch die Entschuldung des Vereins gebracht hat. Können die 10 Millionen, "die wir noch auf der Uhr haben", über Aktien wandeln. Wir hatten das Thema schon einmal. Bei der "50+1-Regel" sehe ich auch keinen Konflikt bei der Sponsorensuche. Wichtig ist, den KSC wieder in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. In Sachen Nachwuchs dürfen wir die Durchgängigkeit nicht unterbrechen lassen. Einflussnahme auf den Sport: Das wäre bei ihm nicht da. "Wir haben genügend Leute, die es können, die sich einbringen können, zum Beispiel über den Beirat, dürfen aber nicht so weitermachen wie bisher." Kompetenz muss unabhängig sein. Wir haben das Pech, dass wir im Verein bislang keine haben. Stadion: Das war bisher ein Problem, wir dürfen bei einem 20jährigen Pachtvertrag keinen Zwist haben. Das Image des Vereins ist manchmal zu ruhig. Ein Rücktritt war keine Frage (beim Rücktritt bei Ingo Wellenreuther), denn es geht um den Veränderungsprozess, den wir initiieren wollen. Eine zeitintensive Sache? Ohne starkes Hauptamt ist das schwierig, täglich sicher 2, 3 Stunden aktuell - ein extrem unberechenbares Geschäft, Samstag, Sonntag sind Werktage. Zur zweiten Mannschaft: Die unterstütze ich gerne. Nachgefragt zum Streit mit "Lagardère": Es haben Gespräche stattgefunden, doch wir wollen es ohne Gericht klären! Ist die Region nicht genügend im Sponsoring-Bereich beim KSC abgebildet? "Wenn wir so gut werden, wie die Region schon ist, dann sind wir den richtigen Weg gegangen." Wir müssen uns an den Etat halten (nächste Saison: 8,1 Mio, nach Einsparmaßnahmen)!

Martin Müller (Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten)
Unternehmer, Wirtschafts-Ingenieur, in Sachen Fußball sei er in der Jugend "talentbefreit" gewesen, aber sportlich. Das Amt ist  nicht entscheidend, die Bereitschaft, sich zu engagieren, ist wichtig! Aber der KSC ist Leidenschaft! Mit der Stadt Karlsruhe kann man konstruktiv zusammenarbeiten, aber man muss konstruktiv umgehen, nicht angreifend!  Da findet man dann offene Ohren. Als Vizepräsident würde ich mich einsetzen, dass wir schnell wieder im Gemeinderat sichtbar werden. Wir sind ja nicht nur Profifußball, wir machen im Verein so viel - der KSC ist wichtig für die Stadt. Auf die Frage, ob Geld den Verein jetzt regiere. "Es geht mir nicht um Macht, mir geht es um den Verein. Ich möchte mitwirken dürfen." Er sei kein Kandidat des "Bündnis KSC". Angetreten unter anderem mit Kontakten, Erfahrungswerten, damit der Verein, sich künftig besser aufstellt. Man müsse sich nicht entschuldigen, wenn man dem KSC hilft, wenn er nicht in die Planinsolvenz kommt. Ein Kompetenzteam sei wichtig, zum Beispiel vier oder fünf ehemalige Profis oder KSC-Trainer. Eine zeitintensive Sache? Man kann sich die Zeit aus anderen Bereichen nehmen, das ist machbar. Zur zweiten Mannschaft: Sollte es nicht halbherzig machen, da sollte man auch als Verein mehr machen, da sollten wir unterstützen. Nachgefragt zum Streit mit "Lagardère": Das wird sicher nicht beim Kaffee gelöst, das muss man berücksichtigen. Das muss man Realist sein! Geld für Spieler: "Gebt der Jugend eine Chance! Im Fiasko, in dem wir waren, war ja durch das Überschreiten der Etats!" Auch bei diesen Rahmenbedingungen haben wir eine Konstellation, die Klasse zu halten!

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Zum Schluss gab es noch 60 Sekunden der jeweiligen Kandidaten, warum man sie wählen sollte (im Video auf Baden TV zu finden):
"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"; so Augustin: "Ich bin motiviert!"
"Bin mit dem KSC als Spieler und Manager in die 1. Líga aufgestiegen - und würde das auch gerne als Präsident", so Dohmen.
"Weiß, was nötig ist, den Veränderungsprozess fortzusetzen", so Siegmund-Schultze.
"Nähe und Offenherzigkeit - als neues Gesicht für den KSC - mit meinen Kenntnissen und Kontakten", so Gruber.
"Ich brenne für diese Aufgabe", so Kahn: "Thema Netzwerk und sportliche Kompetenz werfe ich rein."

Fazit: "Ein gelungener Abend", so der "Supporters"-Vorstand, "die viele offene Fragen beantworteten!" woc

Infos: www.supporters-karlsruhe.de, www.ksc.de

Autor:

Jo Wagner

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