Das Wir stärken
Neujahrsempfang der Stadt in der Fruchthalle

Rund 700 Gäste waren in die Fruchthalle gekommen   | Foto: Monika Klein
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Von Monika Klein

Kaiserslautern. Dass Kaiserslautern ihre „Wohlfühlstadt“ ist, machte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel beim Neujahrsempfang am Montagabend in der Fruchthalle deutlich. Für sie war es eine Premiere, bei der sie wie bei ihrem Amtsantritt den Fokus auf ein konstruktives Miteinander, auf Dialog und Bürgerbeteiligung setzte.

Munteres Stimmengewirr beherrschte die Halle. Exakt 701 Gäste waren gekommen, die mit dem Siegertitel des Wettbewerbs „Ein Lied für Lautern“ und einer Bildpräsentation auf die Rede der OB eingestimmt wurden. „Viele von Ihnen wissen, dass ich mir wünsche, dass wir mit Zuneigung und Selbstbewusstsein auf diese besondere Westpfalzmetropole, meine persönliche Wohlfühlstadt schauen“, sagte Kimmel. Kaiserslautern brauche neben konstruktiver Kritik vor allem bekennende Liebhaber. „Und ich hätte Sie alle gerne bei dieser Bewegung dabei, die größer ist, als auf den ersten Blick angenommen wird.“
In ihrem Rückblick lobte sie die „angenehme und konstruktive Zusammenarbeit“ im Stadtrat, sodass zum vierten Mal in Folge ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt und einstimmige Beschlüsse gefällt werden konnten, etwa die neue Vermarktungsstrategie für das Pfaff-Areal.
Die OB ging auf zwei weitere Stadtentwicklungsprojekte ein, die in diesem Jahr vorangebracht werden sollen: das neue Viertel auf dem Betzenberg im Umfeld des Stadions und die Flächenentwicklung zwischen Pfalztheater, Fruchthalle und Rathaus.
Im Stadtteil Betzenberg sei ein dringend geäußerter Wunsch der Bürger die Ansiedlung eines Nahversorgers. „Ob das gelingt, können wir nicht garantieren“, wies Kimmel hin. Sie sah dennoch eine Chance, da sich die Einwohnerzahl aufgrund des neuen Wohngebiets erhöhe und damit eine potenzielle zukünftige Auslastung eines Marktes.
Mit Blick auf das Areal zwischen Pfalztheater, Fruchthalle und Rathaus sagte sie, dass mit dem „Theatergarten“-Entwurf für das Parkhausdach ein erster Schritt gemacht sei. Für den Rathausvorplatz werde die Verwaltung ein Konzept insbesondere unter Berücksichtigung von Aspekten, die der Verbesserung des Sicherheitsempfindens dienen sollen, erstellen.
In der Freifläche zwischen Casimirschloss und Theaterparkhaus sieht Kimmel die Chance, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Bürger gerne und oft aufhalten. Ihr Traum sei eine kleine Wooglandschaft, die unter anderem dem Umbau zur Schwammstadt und somit der Klimaanpassung diene. „In Kombination mit der derzeit laufenden Baumaßnahme zur Umgestaltung des Bereichs zwischen ,K in Lautern’ und Fruchthalle haben wir hier die auf lange Sicht einmalige Chance, dem historischen Zentrum der Stadt ein völlig neues Gesicht zu geben.“
Kimmel unterstrich, dass sie die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einbeziehen wolle. Sie begrüße uneingeschränkt, Beteiligungsformate dafür zu schaffen. Unter dem Dach des Smart-City-Projekts „Lautrer Stadtdialog“ und unter Einbeziehung der neuen Beteiligungsplattform der Stadt „Kaiserslautern MitWirkung“ werden aktuell Leitlinien dazu erarbeitet.
Kimmel kündigte an, den von Alt-Oberbürgermeister Bernhard Deubig eingeführten Initiativ- und Creaktiv-Kreis in Kürze wiederzubeleben, bei dem Multiplikatoren gemeinsam Ideen schmieden. Sie verwies auf die „I love KL“-Karten am Bühnenrand und lud dazu ein, Projekte darauf zu notieren.
Positiv bewertete sie die bevorstehende Ansiedlung des Batteriezellwerks auf dem Opel-Gelände, in dem sie einen „Leuchtturm für den Produktionsstandort Kaiserslautern“ sieht. Die Stadt könne damit ihre Stärken – die verkehrsgünstige Lage im Herzen Europas, das Knowhow im Automobil- und im Hightechsektor mit vielen gut ausgebildeten Menschen – ausspielen.
In der Künstlichen Intelligenz (KI) sieht sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Chancen. Da Kaiserslautern neben Berlin zum KI-Zentrum werde, gelte es auch, Ängste zu nehmen und Leitplanken zu setzen, damit der Mensch im Vordergrund stehe. „Ein Showroom und eine Testumgebung werden hier entstehen, das KI-Zentrum wird aber auch als Ansprechpartner für die Wirtschaft fungieren und wichtige Beratungsarbeit leisten.“
Als eine weitere gute Nachricht bezeichnete sie die um 14 Prozent gestiegenen Übernachtungs- und Gästezahlen in 2023. Um diese Entwicklung voranzutreiben, habe bereits ein erstes Gespräch mit Hoteliers und dem Verein Zukunftsregion Westpfalz stattgefunden. In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch den FCK mit seiner Strahlkraft und die erfolgreichen Veranstaltungsformate des Citymanagements.
„Der Satz ,Transformation braucht Lösungen’ hat für mich Gewicht. Lassen Sie uns in Zeiten des Wandels mit Ergebnissen Halt geben. Die Menschen brauchen weniger Appelle, sie brauchen unsere Taten. Lassen Sie uns mutig, Dinge ausprobieren und andere bei Ihren Unternehmungen unterstützen. Ich habe unbändige Lust, mit Ihnen anzupacken. Lassen Sie uns 2024 zu unserem Jahr machen.“
Als „krönenden Abschluss des offiziellen Teils“ forderte die OB dazu auf, drei Strophen des Volksliedes „Die Gedanken sind frei“ gemeinsam zu singen. „Bitte machen Sie mit. Ich setze auf Ihren Sinn für Humor.“ Dieser Bitte kam vermutlich jeder der Gäste nach.

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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