Verkehrsunfallstatistik für die Westpfalz
Unfallzahlen sinken auf Niveau vor Corona

Im vergangenen Jahr verunglückten weniger Menschen bei Verkehrsunfällen in der Westpfalz als vor der Corona-Pandemie – das belegt die heute veröffentlichte Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Westpfalz | Foto: Polizeipräsidium Westpfalz
  • Im vergangenen Jahr verunglückten weniger Menschen bei Verkehrsunfällen in der Westpfalz als vor der Corona-Pandemie – das belegt die heute veröffentlichte Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Westpfalz
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Kaiserslautern/Westpfalz. Im vergangenen Jahr verunglückten weniger Menschen bei Verkehrsunfällen in der Westpfalz als vor der Corona-Pandemie – das belegt die heute veröffentlichte Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Westpfalz. Die Entwicklung in der Westpfalz knüpft damit an den landesweiten Trend an. Während die Polizei in der Westpfalz 2019 noch 1.521 Unfälle mit Verletzten zählte, registrierte das Präsidium im vergangenen Jahr 1.428 Unfälle bei denen Menschen zu Schaden kamen. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Verletzen ist demnach um 6,11 Prozent gesunken.

"Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist in allen altersbezogenen Risikogruppen zurückgegangen", so Polizeisprecher Bernhard Christian Erfort. Die Zahl der Verunglückten fiel im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr um 9,07 Prozent niedriger aus. Wurden 2019 noch 1.644 Menschen bei Unfällen leicht verletzt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 1.535 Menschen. Gegenüber 2019 sank auch die Zahl der Schwerverletzten von 329 auf 256 Personen. Die Zahl der tödlich Verunglückten ging von 14 auf 13 zurück.

Als Unfallbeteiligte haben junge Erwachsene und Seniorinnen/Senioren bei mehr als zwei Drittel der Verkehrsunfälle die Hauptunfallursache gesetzt. Erfort zählt auf: "In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen sind das unter anderem "Ungenügender Abstand" und "Unangepasste Geschwindigkeit". Bei Menschen ab 65 Jahren sind die häufigsten Ursachen "Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren" und ebenfalls "Ungenügender Abstand"."

Obwohl das Polizeipräsidium im Jahr 2022 weniger Verkehrsunfälle registrierte, bei denen Geschwindigkeit eine Rolle spielte (die Zahl ging gegenüber 2019 um 472 auf 1.454 Unfälle zurück), verunglückten wegen unangepasster Geschwindigkeit die meisten Menschen tödlich. Sieben Menschen kamen ums Leben, 94 wurden schwer und 320 Personen leicht verletzt.

Die Gefahr bei Verkehrsunfällen verletzt zu werden, war bei Unfällen mit der Ursache "Alkoholeinfluss" am höchsten. Sie ist gegenüber 2019 um 10,26 Prozent beziehungsweise zehn Fälle gestiegen. Die Polizei zählte 86 Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Alkoholeinfluss, dabei wurden zwölf Personen schwer und 93 Personen leicht verletzt, zwei verunglückten tödlich. Bei fast jedem dritten Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss kam es demnach zu Personenschäden.

Was die Statistik auch zeigt: In Relation zur Gesamtunfallzahl entfernte sich bei circa jedem fünften Verkehrsunfall mindestens ein Unfallbeteiligter unerlaubt vom Unfallort. Deshalb appelliert der Polizeisprecher: "Bei den Ermittlungen ist die Polizei regelmäßig auf Zeugenhinweise angewiesen, insbesondere bei sogenannten Bagatellunfällen, wie zum Beispiel Parkremplern, bei denen meist wenig Anhaltspunkte zur Täterermittlung bestehen." Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen der Verursacher von der Unfallstelle flüchtete, ist 2022 um 11,53 Prozent beziehungsweise 432 Fälle im Vergleich zum Jahr 2019 gesunken.

Erfort stellt fest: "Auch, wenn wir auf einem guten Weg sind: Es gibt noch viel zu tun bis wir unser Ziel "Null Verkehrstote" erreicht haben." Das Polizeipräsidium Westpfalz beteiligt sich an der Kampagne "Vision Zero" des europäischen Netzwerks ROADPOL. Sie hat zum Ziel, die Zahl der Unfalltoten bis 2050 auf null zu reduzieren. Dazu hat die Polizei in der Westpfalz zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Die Maßnahmenpakete reichen unter anderem von Geschwindigkeitskontrollen bis hin zu Schwerpunktkontrollen.

Im vergangenen Jahr haben im Polizeipräsidium Westpfalz beispielsweise circa 18 Millionen Fahrzeuge Geschwindigkeitsmessstellen passiert, von denen 392.339 beanstandet wurden. Daraus resultierten 315.348 Verstöße (Bußgelder und Verwarnungen) und 3.335 Fahrverbote.

Ein wichtiger Aspekt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit ist die Prävention. Neben der Ausbildung an den Jugendverkehrsschulen führten die Beamten auch einen Aktionstag "Sicher unterwegs" für Seniorinnen und Senioren durch. Hinsichtlich des Präventionsangebotes gegen "Drogen im Straßenverkehr" wurden Veranstaltungen in Schulen sowie Fahrschulen durchgeführt. Die Angebote erreichten 1.051 Schülerinnen und Schüler.

Im Jahr 2022 konnten durch polizeiliches Einschreiten 861 Trunkenheitsfahrten verhindert werden. Das Sicherstellen von Fahrzeugschlüsseln beziehungsweise Fahrzeugen vor dem Fahrtantritt konnte hierbei schwerwiegende Folgen verhindern.

Für 2023 gibt Erfort einen Ausblick: "Auch in diesem Jahr werden wir die Unfallentwicklung genau beobachten und gezielt Kontrollen durchführen. Mit Aktionen und Kampagnen werden wir die Risikogruppen ansprechen und weiter für ein rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr werben."

Die Verkehrsunfallstatistik 2022 des Polizeipräsidiums Westpfalz findet sich unter https://www.polizei.rlp.de/de/service/statistiken/verkehrsstatistik/ auf der Internetseite der Polizei Rheinland-Pfalz. (Polizeipräsidium Westpfalz)

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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