Virtuelle Dorfkonferenz - Fazit vom Juni 2021
Hundelust und Hundegeplagte - ein Ideentank mit Design Thinking

Das Thema "Hundehinterlassenschaften" beschäftigt seit Jahren die Gemeinde.
Bis heute gibt es keine ideale Lösung für alle Beteiligten. 

Am 17.06.2021 kamen interessierte Hundebesitzer und Hundegeplagte zu einer virtuellen Design Thinking-Challenge zusammen, um gemeinsam nach kreativen Lösungen zu suchen. Der Fokus lag auf dem VERSTEHEN von allen Beteiligten. So starteten wir mit gegenseitigen Interviews mit Fragen wie: "Was begeistert dich an Hunden?" oder "Was nervt dich an Hundebesitzern?".

Während wir in der "klassischen Arbeitswelt" sofort nach Lösungen suchen, geht es im Design Thinking zunächst um die passenden Fragen und um das wirkliche Verstehen von Bedürfnissen. Hier starten wir immer mit Fragen und dem aufmerksamen Zuhören.

Nachfolgend sind die Antworten zusammengefasst rund um LUST, FRUST und Ihre Wünsche:

Team 1

1) LUST - Hunde haben therapeutische Wirkung
Einen Hund kann man sich kaufen, eine liebe Frau nicht.
bin mit Hund aufgewachsen, habe es sehr genossen
Hunde sind sehr zärtlichkeitsbedürftig, habe das als sehr angenehm empfunden
damals - letztes Haus am Rand des Ortes

2) FRUST - Problem rund um Hochhäuser / keine artgerechte Haltung möglich
in Böhl-Iggelheim müsste es kein Hundekot-Problem gebe
Tüten - ist Problem; aber möglich
habe mit Hundebesitzern gesprochen; Tüten sind zumutbar & möglich
gibt Schwerpunkte - wie z.B. Verbindungsweg Kindergarten bis Ludwigstraße
auf vielen Wegen fehlen Abfalleimer / teilweise abgebaut

3) WUNSCH / Ideen - ein großer Wunsch wäre, dass Hundebesitzer sich vernünftig verhalten
Wie können sie erreicht werden - nur durch direkte Ansprache "Sie haben Ihre Tüte vergessen. Ich habe hier eine für Sie."
Extrembeispiel: F - alle 20 m Hundekot
Wunsch: mehr Mülleimer
Hundesteuer - kann auch erwarten, dass eine Infrastruktur möglich ist
leben am Ortsrand von Iggelheim
viele wissen nichts von Tüten / Problem in Wiesen / sind gedacht für Ziegen
mag oft nicht die Hundebesitzer / oft beleidigt von Hundebseitzern
gefühlt, dass alles "freie Land" für Hunde frei zugänglich ist
niedergetretene Wiese lässt sich nicht mähen
frei laufende Hunde sind Problem
besondere Sorgfaltspflicht
Venylacetat - kompostierbare Tüten
Bsp. Haßloch - alle 200m gibt es Mülleimer

teilweise von Naturfreunden aufgestellt
weniger wichtig, dass hart bestraft oder überhaupt bestraft
wichtig zu kapieren, dass es das Problem gibt
mehr Mülleimer

Team 2

1) Lust - Tier an sich Begleiter Gut für Kinder, Behinderte, u.a.? "

2) FRUST - Der macht auf keinen Fall was" Frust Bellen Ängste Ängste Anderer Angriff eines anderen Hundes auf eigenen Hund
-> Wenn: Herrchen hat den nicht im Griff
Hundehaufen: Finden wir beide nicht sooooo schlimm.
Geschäft mit Plastiktüte eintüten ist Blödsinn.
Wenn einsammeln anders. Vielleicht nur auf Wegen?
ABER: Direkt neben Kindergarten: Hundeverbot/Hinweisschild "Keine Hundetoilette" oder zumindest FREIWILLIG so vorgehen, dass er dort nicht hinmacht.
Sicherheit: Schwierig. Kommt auf den Hund an.
eingetüteter Hundekot in Wiesen ist besonders ärgerlich
Hund läuft frei; nicht auf Äckern
Hunde markieren; dann markieren andere Hunde auch; Pflanzen gehen ein
Markierungen am Auto sind unschön
Hemmschwelle oft gering
wenn Hund pinkeln muss, kaum abhaltbar
Markierungen innerhalb des Ortes unschön
halbrunde Steine an alten Häusern = Hundsbrunser

3) Idee - von oben: Hundeverbot/Hinweisschild "Keine Hundetoilette" an Wegen, wo das wirklich Sinn macht.
Agility-Park - "Fun-Park für Hunde" Ängste etc. Miteinander kommunizieren!
Markierung an Hund - besser in Ruhe lassen <-> Wirklich keine Angst!
Idee: Hundeplätze von Vereinen für Öffentlichkeit nutzbar machen
Felder / Bauern versus Hund
wenn bekannte Hunde kommen; dann laufen lassen
wenn Kinder kommen, anleinen
Plastiktüten - sinnvoll eingesetzt sind sie hilfreich; kann mir andere Variante nicht vorstellen
IDEE: kompostierbare Plastiktüten (s. EDEKA Haßloch)
IDEE: Hund auf eigenes Grundstück pinkeln lassen
Unser Hund hat seine Toilette in hinterster Ecke des Gartens

Team 3

1) FRUST - Hundekot bei Kinderspielplätzen / Kindergärten
Bsp. Klärwerk - sehe immer mindestens 1, der Hundekot lässt; auch in Hundekottüten; beides ist ärgerlich
An Kläranlage fehlt Mülleimer; da liegen immer wieder zugeknotete Tüten
Station für Tütenspender müsste an Kläranlage stehen / viele parken am P bei Kläranlage
Wenn im Winter Hundekottüte, dann möchte ich nicht 1-2 km bis zum nächsten Eimer laufen.
Sperrmüll landet nicht im Abfalleimer
Wo sind Möglichkeiten / Wo fehlen diese?
-> Wie können wir dazu kommen, dass Regeln eingehalten werden?

2) LUST - Umgang mit Tieren erfordert viel Erfahrung
fast 70 Jahre Erfahrung mit Hunden / mit 2 Jahren in Welpenkiste mit Hunden
dennoch: gibt immer Hunde, die nicht einschätzbar sind / im Zweifelsfall sichere Alternative
z.B. Hunde gehen in Wald / auf Abstand

3) Ideen - Schilder versehen - gute Lösung
nicht überall Schilder; lieber gezielt
Wie begegnen wir Leuten beim Spazierengehen?
im Ort - Anleinpflicht
sonst - wenn jemand kommt -> ungefragt Hund anleinen
Tipp - kurzer Griff zum schnellen Anleinen
Hundeschule - für jede:n, der Hund anschafft & Umgang miteinander
Bsp. Hund bellt & zieht an Leine; wenn anderer Hund kommt / dann Frage Junge / Mädchen -> wenn Mädchen, kein Problem (kann man lernen)
Wünsche: Hundebesitzer mehr Rücksicht nehmen / in 1. Linie auf Kinder
IDEE: Hundewiese
wenn im Verein - kann mit Hund nutzen
wäre gute Alternative für jene, welche nicht weit gehen wollen
schön wäre Zaun & Hinterlassenschaften konsequent entfernen
Nordsee: gibt Bereiche, wo Hunde rennen / spielen können
Hunde brauchen einen Platz, wo sie toben / spielen können
England - früher war überall Hundekot; heute alle 100m Schild "verboten & hohe Strafen"
wenn man jemanden sieht - Patroullie kann gerufen werden
etwas Positives anbieten + Kontrolle / Strafen erhöhen
Strafe 200 € / 400 €

Hundestrände in Holland - lag nie Kot rum / viele Abfallbehälter
England / Brighton - kleinerer Park / no dogs
Regelmissachtung müssen härter sanktioniert werden
Bsp. USA - meilenweit keine Plastiktüten (durch hohe Strafen)

Abschließend sammelten wir - ganz Design Thinking - wilde Ideen im IDEENTANK:

Höhe der Strafe muss wehtun, sonst kaum Wirkung
Hemmschwelle muss hochgesetzt werden plus Gefahr, erwischt zu werden
soziologische Studien belegen, dass die Höhe entscheidend ist für Abschreckungswirkung
Strafen machen nur Sinn in Kombination mit Kontrolle
jemanden bezahlen, um Kot einzusammeln
Möglichkeit, auf Seite der Gemeinde Hund vorzustellen (mit Webcam) - "ach, den habe ich schon gesehen"
hochwertige Werbekampagne starten - mit Hinweis auf Einhalten der Regeln
plus hauptamtliche Person / Dorfpolizist für Einhaltung der Regeln - trägt sich finanziell selbst
Wettbewerb - wer sammelt den meisten Kot?
Idee, aus "Hundekot" etwas sinnvolles machen
Idee für Hochschule als Wettbewerb
wer sich neu einen Hund anschafft - verpflichtend, sich mit Thematiken auseinanderzusetzen und Regeln einzuhalten
aktuell: Corona - viele Hunde
Thema immer wieder auffrischen und mit Hundebesitzer:innen nach Lösungen suchen
in einigen Städten EU - DNA vom Hund registriert / Wunsch für abschreckende Wirkung, da eindeutige Zuordnung
in vielen Orten verworfen, da hohe Kosten
Hunderegister

Was machen wir nun mit den Ideen?
Der nächste Schritt wäre eine Priorisierung und das Testen von ersten Ideen.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass das Problem seit Jahren besteht und bis heute keine überzeugende Lösung gefunden wurde. Wirkungsvolle Lösungen gehen nur gemeinsam.

Aus aktuellem Anlass und weil gute Ideen auch finanzielle Möglichkeiten brauchen, wird die virtuelle Dorfkonferenz noch 2021 zu einem offiziellen Förderverein.
So können wir uns bei Stiftungen für sinnvolle, lokale Projekte bewerben und gemeinsam mit unserer Gemeindeverwaltung nach Lösungen suchen, bis wir diese gefunden haben.
Und wir können unsere Gemeinde bei der Umsetzung von Ideen von den Menschen vor Ort aktiv unterstützen - für eine charmante Gemeinde mit Magnetwirkung.

Weitere Infos folgen im Kürze.

Für heute danke ich allen Interessierten und Mitstreiter:innen für eure Unterstützung, eure Zeit und eure wilden Ideen.
Ich bin ein Fan von Böhl-Iggelheim und euch Menschen vor Ort. Denn erst die Menschen machen einen Ort lebens- und liebenswert.

Ihr wollt mitmachen - beim Förderverein?
Dann schreibt mir an: info@diehochschulerfrischerin.de oder ruft mich an unter: 0176 8478 3160.

Herzlichst, Ulrike Margit Wahl

Autor:

Ulrike Wahl aus Böhl-Iggelheim

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