Entwurf verabschiedet
Landau ist zum Abfallwirtschaftskonzept gefragt

Bis zum Jahr 2030 soll das Restabfallaufkommen pro Kopf in Landau auf 80 Kilogramm jährlich sinken | Foto: EWL
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  • Bis zum Jahr 2030 soll das Restabfallaufkommen pro Kopf in Landau auf 80 Kilogramm jährlich sinken
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Landau. Noch in diesem Jahr erhält Landau ein neues Abfallwirtschaftskonzept. Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat sich zum Ziel gesetzt, Stoffkreisläufe weiter zu schließen und das Abfallaufkommen weiter zu reduzieren. Dazu hat der Umweltbetrieb das bisherige Konzept von 2016 überarbeitet. Nachdem nun der Verwaltungsrat in seiner jüngsten Sitzung Anfang Mai dem Vorschlag zugestimmt hatte, startet jetzt die öffentliche Beteiligung. „Wir werden die Anregungen aus der Bürgerschaft, von Naturschutzverbänden und von Selbstverwaltungskörperschaften der Wirtschaft in den kommenden Monaten aufnehmen und in das Konzept einarbeiten“, kündigt Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL, an. Mitmachen lohne sich an dieser Stelle, betont auch Lukas Hartmann, Verwaltungsratsvorsitzender des EWL und Beigeordneter der Stadt: „Die Bürgerinnen und Bürger können aktiv mitgestalten, wie Ressourcen- und Umweltschutz in Landau in den kommenden Jahren organisiert wird“. Dazu lädt der EWL Interessierte zum Kick-off am Donnerstag, 1. Juni, um 18 Uhr ins Foyer des Verwaltungsgebäudes in der Georg-Friedrich-Dentzel-Straße 1 ein.

Mehr Kreislauf

Die Abfallentsorgung in Landau ist eine der Kernaufgaben des EWL - er organisiert die Sammlung und Verwertung aller Stoffe, die Bürgerschaft und Wirtschaft entsorgen. Basis hierfür ist neben der EU-weiten Abfallrahmenrichtlinie und den bundesweiten Gesetzen zu Kreislaufwirtschaft und Elektro- und Elektronikgeräten auch das Abfallwirtschaftskonzept des Landes Rheinland-Pfalz. Letzteres sieht vor, dass sich öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger Zielwerte setzen und diese durch Analysen regelmäßig prüfen. „Die Anforderungen steigen kontinuierlich. Das ist auch gut so, schließlich müssen wir den Ressourcenverbrauch in Deutschland und weltweit reduzieren, damit natürliche Vorräte geschont werden und der Klimawandel abgemildert werden kann“, erläutert Bernhard Eck die Zusammenhänge.

Wie das genau für Landau gestaltet werden kann, dazu hat Tomy Kiptschuk, Abteilungsleiter Service und Abfallwirtschaft beim EWL, gemeinsam mit einem Team einen entsprechenden Plan aufgestellt. Demnach soll bis zum Jahr 2030 das Restabfallaufkommen pro Kopf in Landau auf 80 Kilogramm jährlich sinken; mit einer verbesserten Trennung in Verbindung mit Vermeidungsmaßnahmen ist es möglich, 20 Kilogramm Bioabfall und acht Kilogramm Wertstoffe aus der Restabfalltonne in die Wertstofferfassung umzuleiten. „Das sind hoch gesteckte Ziele. Wir sind jedoch sicher, dass wir die Bürgerinnen und Bürger so unterstützen können, dass diese Ziele erreicht werden können“, zeigt sich Tomy Kiptschuk überzeugt und fügt an: „Wenn es uns gemeinsam mit Landaus Bürgerschaft gelingt, möglichst viele Wertstoffe im Kreislauf zu halten, indem sie vermieden, weiterverwendet, repariert oder dem Recycling zugeführt werden, schaffen wir erneut einen wichtigen Schritt in Richtung Umwelt- und Klimaschutz “ Im Rahmen dessen sollen unter anderen Maßnahmen mehr Haushalte die Gelbe Tonne erhalten, außerdem werden alle Grundstücke mit einer Biotonne ausgestattet. Auch das Abrechnungsmodell wird weiterentwickelt: Je weniger häufig Restabfall abgeholt werden muss, desto weniger Gebühren werden fällig.

Mehr Angebote

In Landau fallen pro Kopf und Jahr rund 21 Kilogramm sperrige Restabfälle an. „Innerhalb von zehn Jahren haben die Landauer diese Menge etwa halbiert. Dennoch ist einiges davon immer noch zu schade für die Tonne“, informiert Tomy Kiptschuk. An dieser Stelle setzt das Abfallwirtschaftskonzept an: Der EWL möchte Räumlichkeiten für ein Secondhandkaufhaus schaffen, indem gebrauchte Möbel, Haushaltsgeräte und Textilien einen neuen Besitzer finden können. Darüber hinaus unterstützt Landaus Entsorgungsbetrieb seit 2018 auch das Repair-Café des Vereins Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse. Dabei reparieren Ehrenamtliche im Foyer des EWL jeden zweiten Samstagnachmittag gemeinschaftlich defekte Gegenstände, und zwar kostenlos. Auch die Abfallberatung wird personell aufgestockt, um schneller und umfassender aufzuklären und zu informieren, welche Stoffe welchem Entsorgungsweg zugeführt werden können. Darüber hinaus soll die Erfassung von Alt-Textilien in Landau verbessert werden.

Landaus Entsorgungsbetrieb unterstützt auch das Repair-Café des Vereins Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse | Foto: tatomm/stock.adobe.com
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Der Zeitplan

Bis Ende Juni läuft nun das Beteiligungsverfahren zum fortgeschriebenen Abfallwirtschaftskonzept des EWL. Bis dahin haben die Naturschutzverbände sowie die Selbstverwaltungskörperschaften der Wirtschaft Zeit, ihre Änderungen und Vorschläge einzubringen. Auch die Bürgerschaft soll beteiligt werden. Hierzu kommen noch weitere Veröffentlichungen, los geht es mit der Eröffnungsveranstaltung am 1. Juni. Anschließend erarbeitet das EWL-Team Vorschläge für die Integration der Anregungen, die erneut dem Verwaltungsrat präsentiert werden. Geplant ist, dass das Konzept noch im Herbst 2023 verabschiedet und in Kraft treten wird. red

Bis zum Jahr 2030 soll das Restabfallaufkommen pro Kopf in Landau auf 80 Kilogramm jährlich sinken | Foto: EWL
Landaus Entsorgungsbetrieb unterstützt auch das Repair-Café des Vereins Seniorenbüro-Ehrenamtsbörse | Foto: tatomm/stock.adobe.com
Autor:

Sabine Meyerhöffer aus Landau

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