Katholische Pfarrei Germersheim geht neue Wege
Kirche kontrovers - Gesprächsrunde soll Türen öffnen

Ein Orga-Team um Pastoralreferent Thomas Bauer organisiert die Gesprächsrunden - hier im Klosterhof Germersheim finden zwei der drei geplanten Veranstaltungen statt.
 | Foto: Heike Schwitalla
  • Ein Orga-Team um Pastoralreferent Thomas Bauer organisiert die Gesprächsrunden - hier im Klosterhof Germersheim finden zwei der drei geplanten Veranstaltungen statt.
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Germersheim.Klimaschutz, Homosexualität, der Umgang mit dem eigenen Missbrauchsskandal – für viele Menschen ist die katholische Kirche aufgrund ihrer Haltung zu bestimmten Themen schlicht untragbar geworden. Mitgliederschwund und Austritte sind die Reaktion auf die problematische Haltung der Kirche zu vielen Themen.
Mit der Veranstaltungsreihe „Redebedarf?! – Talk unterm Kirchturm“ möchte nun die Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini Germersheim einen Schritt auf ihre Kritiker und die Bevölkerung zugehen.
Drei Gesprächsthemen und drei Termine stehen bereits fest: Am 11. Mai geht es um den Klimaschutz, am 8. Juni steht das Thema Kirche und Homosexualität auf der Agenda und am 30. Juni befasst sich der Talk mit Missbrauch in der Kirche und der Prävention sexualisierter Gewalt.

Es besteht Gesprächsbedarf

„Wir haben gemerkt, es gibt jede Menge Redebedarf“, erklärt Pastoralreferent Thomas Bauer, die Idee der Gesprächsreihe. Zu jedem Termin wurde ein Experte eingeladen, der in einem kurzen Vortrag auf das Thema und die Haltung der katholischen Kirche dazu eingeht, danach darf diskutiert und gesprochen werden. „Natürlich werden wir den Teilnehmern auch die Möglichkeit geben, anonym Fragen zu stellen und Meinungen zu äußern, denn uns ist bewusst, dass die Themen sehr sensibel sind und vielleicht nicht jeder offen und öffentlich seine Meinung äußern kann oder will“, so Bauer weiter. Auch Möglichkeiten zur Nachbetreuung werde es geben, erklärt er – gerade bei so einem Thema wie dem Missbrauchsskandal sei es wichtig, bei Bedarf auch weitere Anlaufstellen zu vermitteln.
„Es ist uns klar, dass wir mit diesem Projekt nicht nur auf Unterstützer bei unseren Mitgliedern stoßen werden“, sagt Bauer. „Aber die Idee dazu hatten wir schon lange, sind dabei auch durch Corona immer wieder ausgebremst worden. Es ist uns wichtig zu zeigen, dass wir hier in Germersheim zwar nicht für die Gesamtkirche sprechen können, unsere Türen aber für jeden und jede offen stehen. Daher das Angebot, ins Gespräch zu kommen.“
All jenen, die ihre Haltung für oder gegen ein Thema aus der Bibel herleiten wolle man auch zeigen, dass es durchaus verschiedene Interpretationsansätze geben könne, etwa, wenn es um das Thema Homosexualität gehe. Generell gehe es aber auch für die Kirche darum, zu lernen und die unterschiedlichen Meinungen der Menschen kennen zu lernen und zu verstehen. „Wir freuen uns darauf, möglichst vielen Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und Denkansätzen zu begegnen und auf einen spannenden, gerne auch kontroversen, aber fairen Gedankenaustausch“, sagen die Organisatoren der Reihe „Talk unterm Kirchturm“.

Die Veranstaltungen

„Hilfe, unsere Erde hat Fieber! Was tun?“ – am Mittwoch, 11. Mai, ab 19.30 Uhr im Klosterhof St, Jakobus in Germersheim. Es spricht: Nico Körber, Hochschulseelsorger
„Kann denn Liebe Sünde sein? Kirche und Homosexualität“ – am Mittwoch, 8. Juni, um 19.30 Uhr, im Pfarrgarten St. Martinus in Lingenfeld. Es spricht: Monika Kreiner, Beauftragte für die Seelsorge in der LSBTI-Community.
„Sicherer Ort Kirche. Missbrauch und Prävention sexualisierter Gewalt“ – am Donnerstag, 30. Juni, ab 19.30 Uhr im Klosterhof St. Jakobus Germersheim. Podiumsgäste: Christine Lormes, Präventionsbeauftragte und Dorothea Küppers-Lehmann, Missbrauchsbeauftragte

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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