Neustadter Orgelsommer unter dem Motto „Ostwind“
Königliche Klänge

Freuen sich auf die „Space Night“ am 23. Juli in der Stiftskirche: Das Neustadter Vokalensemble und ihr Leiter Simon Reichert.  Foto: Neustadter Vokalensemble
  • Freuen sich auf die „Space Night“ am 23. Juli in der Stiftskirche: Das Neustadter Vokalensemble und ihr Leiter Simon Reichert. Foto: Neustadter Vokalensemble
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Neustadt.Zwar steht die Orgel, die Königin der Instrumente, im Mittelpunkt des Neustadter Orgelsommers, aber auch andere Instrumente werden sich nach dem erfolgreichen Auftakt am vergangenen Sonntag in der Martin-Luther-Kirche zu Wort melden, wenn an wechselnden Standorten bis zum 4. September acht hochkarätige Konzerte unter dem Motto „Ostwind“ auf dem Programm stehen.

Von Markus Pacher

Mit „Ostwind“ spielen die Veranstalter, allen voran Bezirkskantor Simon Reichert als künstlerischer Leiter des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals, auf die reiche, bis ins Mittelalter reichende osteuropäische Orgeltradition an. „Regionen wie Polen, das Baltikum, Ungarn oder Tschechien sind zudem katholisch geprägt, kenne folglich auch Orgelmusik, und sogar Russland hat eine wie in das 17. Jahrhundert reichende eigene Orgelkultur“, erläutert Simon Reichert und verweist gleichzeitig auch auf die reiche zeitgenössische osteuropäische Tradition, etwa in Gestalt heutiger Komponisten wie Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt, Peteris Vasks, György Ligeti und Petr Eben, denen im Rahmen des Festivals gleichfalls Gehör verschafft wird.

Vier Hände und vier Füße

„Vier Hände und vier Füße“ heißt es am 10. Juli, 18 Uhr, in der Stiftskirche – ein besonderes Erlebnis mit dem Orgel-Duo Pinkevicius aus Litauen erwartet das Publikum. Auf dem Programm Originalwerke und Bearbeitungen von Bach über Beethoven bis zu Bearbeitungen ukrainischer Volkslieder für zwei Spieler.

Reise in den Kosmos

Eine außergewöhnliche Besonderheit bietet die „Space Night“ am 23. Juli, 21 Uhr, in der Stiftskirche. Bei der Reise in den Kosmos wird die Musik nicht nur akustisch sondern auch visuell-spirituell präsentiert, dargestellt mittels computergesteuerter Animationen. Mit von der Partie sind das Neustadter Vokalensemble sowie der Organist Koos van de Linde mit Werken von Arvo Pärt, György Ligeti und John Cage. Dazu gibt es eine „visuelle Performance“ mit Marek Slipek von der Hochschule Mannheim, wo Musik mithilfe von Computersteuerung auch visuell in Szene gesetzt wird.

Orgelvirtuose aus Ungarn

Ungarisch geht’s am 31. Juli, 18 Uhr, in der Stiftskirche zu, wenn der ungarische Organist Dr. Balàzs Szabó neben deutscher Barockmusik von Buxtehude, Bach und anderen vor allem Werke von György Ligeti zu Gehör bringt.
Eine gleichfalls große Bandbreite guter Orgelmusik bringt der Tscheche Ondrej Valenta am Sonntag, 7. August, 18 Uhr, aus seiner Heimat Prag mit in die Neustadter Stiftskirche. Valenta ist Organist an der berühmten Basilika auf dem Vyserad in Prag. Dass aus Prag nicht nur Smetanas „Moldau“ und Dvoraks Sinfonien stammen, lässt sich in diesem Konzert erleben.
Mit der lettischen Hauptstadt Riga verbinden Musikfreunde vor allem die Walcker-Orgel von 1884 im Dom, die damals die größte Orgel der Welt war. Dieses Instrument existiert immer noch, und die Veranstalter freuen sich ganz besonders darauf, am Sonntag, 14. August, 18 Uhr, in der Stiftskirche die dortigen Domorganistin Vita Kalnciema zu begrüßen. Sie bringt eine schöne Auswahl an lettischen Werken mit und gilt außerdem als Expertin für Bach und norddeutsche Barockmusik.

Die weiteren Konzert des Orgelsommers:

21. August, 18 Uhr, Stiftskirche: Organist Dr. Krzysztof Urbaniak aus Polen mit Werken von Johann Sebastian Bach und Aniel Magnus Gronau
28. August, 18 Uhr, Klosterkirche Lambrecht: Ein Ausflug an eine der berühmtesten Denkmal-Orgeln in Rheinland-Pfalz, der Geib-Orgel, bietet das Orgelkonzert „Siebenbürgen“ mit der in Basel lebenden, aber aus Hermannstadt stammenden Nicoleta Paraschivescu. Auf dem Programm stehen italienische und deutsche Werke von Händel, Pachelbel und Carl Philipp Emanuel.
Das Abschlusskonzert des „Neustadter Orgelsommer 2022“ am 4. September, 18 Uhr, Stiftskirche, bietet höchsten Genuss der Alten Musik mit erlesenen Sängern und den hervorragenden Instrumentalisten des „Capricornus Ensemble Stuttgart“ sowie einem völlig unbekannten Programm: Passend zu seiner Herkunft präsentiert das Ensemble in diesem Konzert unter Leitung des aus Neustadt stammenden Posaunisten Henning Wiegräbe Werke des ehemaligen Stuttgarter Hofkapellmeisters Leonhard Lechner. Ergänzt wird das Programm durch Lieder und Motetten Lechners sowie Orgelwerke seiner Zeitgenossen Hans Leo Hassler und Giovanni Gabrieli. Mit von der Partie auf der Entdeckungsreise gen Osten sind sieben der besten Weingüter Neustadts als Weinpaten.

Karten & weitere Infos

Der „Neustadter Orgelsommer“ ist eine Veranstaltungsreihe des Protestantischen Dekanats Neustadt, Telefon 06321 398921, mit der Kulturabteilung der Stadt Neustadt. Karten gibt es im Vorverkauf in der Neustadter Bücherstube, Telefon 06321 2235, oder online über www.dekanat-nw.de.pac

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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