Nachruf für Herbert Erb
Ein leidenschaftlicher Pfaffianer nimmt Abschied

Herbert Erb bei einem Besuch des Pfaff Areals 2013 | Foto: Stephanie Walter
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Von Stephanie Walter 

Kaiserslautern. Es gibt Menschen, die stecken an, mit ihrer Begeisterung, ihrem Wissen, ihrem Blick fürs Detail. Ein solcher Mensch war Herbert Erb. Der ehemalige Hauptabteilungsleiter der Firma Pfaff hat am 20. Januar 2023 im Alter von 93 Jahren Abschied genommen. Zurück bleiben seine Erinnerungen an insgesamt 50 Jahre in einem Traditionsunternehmen, das Kaiserslautern in der Welt bekannt gemacht hat und dessen Geschichte die Stadt bis heute prägt.

"Mein Weg ist bestimmt von meiner Ausbildung", hatte Erb einmal gesagt. Dieser Weg begann im April 1944, als auch Kaiserslautern unter den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu leiden hatte. Daher hatte er auch nie die Möglichkeit, das Ingenieurstipendium anzutreten, das er sich als einer der zwei Besten der Gesellenprüfung seines Jahrgangs eigentlich verdient gehabt hätte. Die Firma brauchte das Geld dringend, um Arbeitsplätze für Kriegsrückkehrer zur Verfügung zu stellen und so führte ihn sein Weg in die Montage, in den Bereich Spezialmaschinen.

Nachdem er zwölf Jahre lang als Mechaniker in unterschiedlichen Abteilungen gewirkt hatte, wurde er 1966 zum Abteilungsleiter und 1971 schließlich zum Hauptabteilungsleiter ernannt. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählten unter anderem die Nähmaschinenentwicklung und -konstruktion. Sein unbändiges Interesse für die Maschinen, an denen er arbeitete und seine schnelle Auffassungsgabe sorgten dafür, dass Erb sich in der Firma schnell einen Namen machte und diese auch nach Außen während seiner Dienstreisen repräsentierte. Durch diese Reisen, etwa nach Dänemark oder Italien, hat er sich nicht nur den Respekt für seine Arbeit verdient, sondern auch viele Freunde gewonnen und dabei Gäste aus aller Welt bei sich Zuhause begrüßt. Besonders stolz war Erb darauf, bei der Entstehung und Vermarktung des Fadenabschneiders dabei gewesen zu sein, der heute Standard in jeder Maschine ist.

50 Jahre und mehr als 10.000 Arbeitstage - das sind beeindruckende Zahlen, die es so heute wohl nicht mehr gibt. Herbert Erbs Lebensweg war eng mit der Geschichte der Firma Pfaff, mit deren Höhen und Tiefen verbunden und geprägt von unbändiger Neugier, aber auch von Fleiß und Bescheidenheit. Zeit seines Lebens hat Herbert Erb nie die Leidenschaft für seine Arbeit verloren, dabei hatte er eine besondere Gabe dafür, die Geschichte der Firma Pfaff mit seinen Erzählungen zum Leben zu erwecken und seine Begeisterung zu teilen. So lebt er weiter, als Teil der Geschichte der Firma Pfaff und durch die Vermittlung seines Wissens und seines Lebensweges.

Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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