Im Gespräch mit Hobby-Imker Bernhard Wagner
Jede Blüte ist gerade in der Stadt notwendig!

Regelmäßig schaut Bernhard Wagner nach seinen Bienen   | Foto: Gisela Böhmer
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Von Gisela Böhmer

Frankenthal. Bienen sind überall im Gespräch. Ob Wild- oder Honigbiene, jedem ist klar, dass man diese Tiere schützen und fördern muss. Doch was bewegt jemanden deswegen Imker zu werden? Wir sprachen mit Bernhard Wagner, der sich erst vor Kurzem dazu entschieden hat, Hobby-Imker zu werden.

2021 las Bernhard Wagner aus Mörsch, dass man über die Volkshochschule einen Kurs rund um das Imkern machen kann. Grundsätzlich hatte er daran Interesse, fand er das Hobby interessant, wollte aber erstmal nur schauen und sich informieren.
„Ich habe mich deshalb bei einem Kurs bei der Volkshochschule Frankenthal angemeldet. Der Referent, Reinhold Höchst, gestaltete das so gut, dass ich entschied, ein eigenes Bienenvolk mir zu holen“, erzählt Bernhard Wagner. „Reinhold Höchst kam zu uns, wir besprachen alles und dann war es ganz schnell so weit, dass ich im eigenen Garten ein Bienenvolk stehen hatte. Und wo eins ist, da dachte ich, gehen auch zwei. Aber so leicht ist es nicht“. Bernhard freute sich über das neue Hobby und hatte viel Spaß daran. „Die Bienen haben unseren Garten mit den vielen Pflanzen sehr gut angenommen“, freut sich der Hobby- Imker. Auch im Gespräch merkt man richtig, wie sehr er sich engagiert, wie viel Spaß ihm das Hobby macht. Der Garten der Familie Wagner ist wahrlich ein Paradies für Bienen: Johannisbeeren, Pflaumen, Erdbeeren, Lavendel – einfach alles, was eine Biene eben braucht.

„Wir wollten auch noch ein zweites Volk bei uns ansiedeln, doch da kamen die ersten Schwierigkeiten: Das funktionierte nicht, die Insekten des zweiten Stamms wurden aggressiv. Wenn man selbst nur noch mit Vollschutz in den Garten gehen kann, dann macht das keinen Spaß mehr. Da war ich an einem Frustrationspunkt angekommen und wollte das Thema beenden“, berichtet er weiter. Aber gemeinsam mit seinem Mentor Reinhold Höchst fand er eine Lösung. „Ich sprach dann mit meiner Frau, gab dem Hobby eine zweite Chance und nun habe ich drei Völker. Während zwei in Weisenheim am Sand stehen, ist eins nun auch in Mörsch“. Denn der Ortsvorsteher aus Mörsch, Adolf-José König kam auf ihn zu. Ein Bienenvolk im Retentionsraum würde doch sehr gut passen. Gemeinsam fand man auch einen idealen Standort, um die Insekten hier anzusiedeln.

Mit viel Liebe und Geduld pflegt er seine rund 50.000 Familienmitglieder, fährt an die Standorte, prüft, ob es den Bienen gut geht. „Da gehen viele Stunden Zeit rein und das neben Arbeit und Familie“, erzählt er weiter. Bei seinen regelmäßigen Kontrollen will er sehen, dass es den Bienen gut geht. „Ich kann anhand der Waben erkennen, ob die Bienen Futter brauchen, eine Krankheit haben oder eben etwas anderes nicht stimmt, deswegen fährt man ja regelmäßig schauen“. Die schönste Zeit steht ihm aber noch bevor: die Erntezeit, wenn endlich der Honig entnommen werden kann. „Es ist ein absolutes Highlight, wenn man den Honig aus den Waben schleudern darf. Ein tolles Gefühl. Ich habe das große Glück, dass ich bei Reinhold Höchst die Waben schleudern kann, sonst würde das Hobby noch teuer kommen“. Denn kostendeckend ist der Honig nicht. Er investiert viel, und als Hobby-Imker verkauft er nur am eigenen Haus oder hin und wieder auf einem Fest in Mörsch.

Umso frustrierender war es für ihn, als im vergangenen Winter ein ganzes Bienenvolk gestohlen worden ist. „Das war ein Schock, ich stelle mir die Frage, wieso das jemand tut und eigentlich ist klar, es war jemand, der genau wusste, was er tut“, berichtet er weiter. „15.000 Bienen klaut man nicht einfach, da muss man wissen, wie es geht“. Auch wenn dieser Abschnitt in seiner Hobby-Imker Geschichte nicht so schön war, es hat auch eine andere Seite gezeigt. „Natürlich hat man sich dann mit Kollegen unterhalten, und klar war auch, ich möchte ein weiteres Volk wieder haben. Das kostet Geld, da muss man mit anderen Reden und und und. Aber die Imker-Freunde haben mir eine Chance gegeben und ich konnte kostengünstig an ein neues Volk kommen“, berichtet er strahlend und dankbar. Dabei ist er ein verantwortungsvoller Imker. „Ich habe an meinen Bienenstand immer ein Schild mit meinen Kontaktdaten stehen. So kann jeder, auch andere Imker sehen, wem der Stamm gehört und falls etwas nicht stimmt oder Schäden an dem Bienenhaus zu sehen sind, kann man uns direkt kontaktieren“, informiert er weiter.

Bernhard Wagner liebt sein Hobby. Die Bienen sind ihm ans Herz gewachsen und das merkt man auch. Liebevoll kümmert er sich um sie und ist sehr stolz auf die Arbeit seiner fleißigen Helfer.

Bernhard Wagner hat das Imkern für sich entdeckt. Eine noch engere Verbindung zur Natur und den Abläufen ist entstanden. Da sieht man Gärten oder Straßenwege auch aus einer anderen Perspektive: „Jede Blüte ist notwendig, egal ob im Garten oder am Straßenrand“, weiß er heute. Und genau hier sieht er viel Potenzial für die Bürger. Jeder kann seinen Beitrag hierzu leisten, dass es den fleißigen Helfern gut geht. Wer sich genauer informieren möchte und vielleicht auch den Honig testen möchte, der sollte am 6. August nach Mörsch auf das Parkfest kommen, denn dort wird er mit einem kleinen Infostand und natürlich eigenem Honig vor Ort sein. gib

Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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