Spektakuläre Aktion mit dem Riesenkran
Neustadter Sturmglocke kehrt zurück

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Neustadt.Nach ihrem vierzigjährigen Exil in der Hauptfeuerwache in der Lindenstraße kehrte die Neustadter Sturmglocke am Montagvormittag an ihren alten Platz zurück, an dem sie bis 1980 hing. Als einen "'historischen Tag für unsere Stadt" bezeichnete Oberbürgermeister Marc Weigel den vom Marktplatz aus erfolgten Transport der Sturmglocke in die Laterne des Südturms der Stiftskirche mittels eines Spezialkrans.

Von Markus Pacher

„Schää, dass se widder do is” lautete der Tenor vieler Neustadterinnen und Neustadter, die die spektakuläre Aktion aufmerksam verfolgten. „Die Sturmglocke ist zwar die kleinste, aber dafür die älteste der insgesamt acht Glocken“, kommentierte Oberbürgermeister Marc Weigel und ließ sich mutig als Erster mit dem Kran in die schwindelerregenden Höhen der Türmerwohnung befördern, um der Installation des 30 Kilogramm schweren, mit Weinblättern kunstvoll dekorierten, über 150 Jahre alten Unikats aus der Werkstatt von Georg Hamm aus Kaiserslautern beizuwohnen.

Renovierung der Türmerwohnung

Mit der Glockenaktion fiel gleichzeitig der Startschuss für die Renovierung der Türmerwohnung. Sie soll sich künftig wieder zu einem touristischen Anziehungspunkt entwickeln und bei Sonderführungen präsentiert werden. Neben der Glocke gibt es drei weitere Alarminstrumente, die künftig ausgestellt werden sollen. Dabei handelt es sich um eine rote Flagge, mit die der Türmer von seiner Türmerwohnung aus die Richtung des Brands anzeigte, sowie ein 174 Zentimeter langes blechernes Sprachrohr zur Alarmierung der Bevölkerung und eine Laterne zur nächtlichen Beleuchtung.

Laterne, rote Flagge und Sprachrohr

Alle vier Alarminstrumente konnten zuletzt im Foyer der Hauptfeuerwache in der Lindenstraße bestaunt werden und wurden nun von der Feuerwehr als Dauerleihgabe der Stiftskirchengemeinde zur Verfügung gestellt.
Den Impuls zur Rückführung der Sturmglocke an ihren alten Platz gab Dr. Axel Rehe, der unter anderem Oliver Beckmann für die Idee begeistern konnte. 2019 gab dann die Neustadter Wehr grünes Licht - coronabedingt musste die länger geplante Aktion um einige Monate verschoben werden.

Eimerkette vom Speyerbach zum Marktplatz

Die 1864 in der Gießerei von Georg Hamm in Kaiserslautern hergestellte Sturmglocke verlor mit der Einführung des Telefons an Bedeutung. Früher diente sie als Signal an die Bevölkerung, eine Eimerkette vom Speyerbach zu den Löschfahrzeugen am Marktplatz zu bilden.„Von der Stirne heiß rinnen muss der Schweiß, soll das Werk den Meister loben. Doch der Segen kommt“, heißt es in Schillers Glocke, eine Aufgabe, die Pfarrer Oliver Beckmann gerne übernahm. „Mit der Rückkehr der Sturmglocke ist die Lücke in der Türmerwohnung endlich geschlossen“, freute sich Beckmann. pac

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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