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„So um 5“ – Luft von anderen Planeten

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Ludwigshafen. Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen hatte am 19. Mai „So um 5“ das letzte Konzert dieser Saison mit dem Titel „Luft von anderen Planeten“. Die Eintrittskarten waren auch an diesem verregneten Pfingstsonntag wieder heiß begehrt, das Konzert ausverkauft und es musste sogar noch nachbestuhlt werden.

Auf dem Programm standen
• Sechs Gesänge, op. 107 von Robert Schumann
• Streichquartett Nr. 2 fis-Moll, op. 10 von Arnold Schönberg
• Streichquartett a-Moll, op. 41/1 von Robert Schumann

Die Einführung wurde wieder in sympathischer Art von Frau Dr. Nicole Aeschbach gemacht. Sie erzählte einiges über das Leben des Komponisten Robert Schumann, der 1810 in Zwickau geboren wurde und sich bereits in seinen Jugendjahren musikalisch und literarisch betätigte. Nachdem er das in Leipzig und Heidelberg begonnene Jurastudium aufgegeben hatte, widmete er sich fortan seiner Laufbahn als Komponist, Musikkritiker und Dirigent. Arnold Schönberg wurde 1874 in Wien geboren und starb im Jahre 1951 in Los Angeles. Mit dem Streichquartett Nr. 2 fis-Moll op. 10 aus den Jahren 1907/1908 erklang ein Meilenstein dieser Epoche des Übergangs. Das Werk ist voll von bemerkenswerten Einfällen und Bezügen. Im zweiten Satz zitiert Arnold Schönberg das Volkslied „Oh du lieber Augustin“. Die verschiedenen Sätze führen sowohl textlich als auch musikalisch in mystische und bisher unentdeckte Welten, wie der Beginn des Gedichts „Entrückung“ eindrucksvoll ankündigt „Ich fühle Luft von anderen Planeten“, so denn auch die heutige Veranstaltung ihren Namen bekam. Mit den Worten „Lassen Sie sich tragen und verzaubern!“ endete ihre Einführung.

Daniel Kroh begrüßte dann das Publikum und freute sich, dass so viele Besucher*innen den Weg hierher gefunden haben. Er verteilte etwas „Lesestoff“, damit man den vorgetragenen Gesangstext auch noch vor Augen hatte, mitsingen war nicht geplant, denn die herausragende Singstimme war nicht zu toppen. Er gab zu den einzelnen Musikerinnen interessanten Input und machte auf den Tag der offenen Tür am 22. September aufmerksam. Zum „Abo mit Sahne“ für die So um 5 - Saison 2024/25 konnte man auch noch ein Schnäppchen machen. Bei fünf gebuchten Konzerten (online buchbar über diesen Link: https://staatsphilharmonie.aidaform.com/abo-mit-sahne-saison-24-25 ) gibt es 25 % Rabatt. Er bedankte sich bei allen Personen im Hintergrund wie den für die Tonaufnahme zuständigen Wolfgang Güntner. Das Konzert wird als Video von Lars Lauer zusammengestellt und später auf dem YouTube-Kanal der Staatsphilharmonie veröffentlicht. Dank an Thomas Müller für Licht und Ton. Und ein besonderes Dankeschön ging an die Kuchenfee Frau Wons, die für heute sechs verschiedene leckere Kuchen gebacken hatte. Zur Info: Zum Tag der offenen Tür backt Frau Wons ganz alleine sage und schreibe 45 Kuchen!!!!

Die fünf elegant gekleideten Grazien betraten den Saal, die Musikerinnen ganz in Schwarz mit roten Pumps und die Sängerin im Abendkleid. Das „Chiarina Quartett“ mit Johanna Durczok (Violine), Felicitas Laxa (Violine), Stella Sykora-Nawri (Viola) Giulia Trevisano (Violoncello) und Eunjeong Hwang-Güntner (Sopran) hatten dann ihren großen Auftritt.

Der Auftakt erfolgte mit den sechs Gesängen von Robert Schumann mit „Herzeleid“, „Die Fensterscheibe“, „Der Gärtner“, „Die Spinnerin“ „Im Wald“ und „Abendlied“ begleitet von dem bezaubernden Streichquartett. Die klare voluminöse Stimme von Eunjeong Hwang-Güntner war schon etwas ganz Besonderes, einmal heiter und beschwingt und dann wieder bedächtig. Es war so still im Saal, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Es erfolgte ein kleiner Umbau, bevor die vier Musikerinnen wieder eintraten und Arnold Schönbergs 2. Streichquartett performten, ein tragisches Stück über Trauer und Sehnsucht aus dem Jahre 1907. Nach dem „Lieben Augustin“ gesellte sich die Sängerin wieder hinzu und sang die Litanei und Entrückung, beides langsame Stücke bevor es „So um 6“ in die Pause ging.

Nach dem Auftritt des Streichquartetts mit „Andante espressivo (Allegro) „Scherzo“ (Presto), „Adagio“ und „Presto“ von Robert Schumann gab es vom Publikum tosenden Applaus und als Dankeschön für jede Musikerin eine schöne langstielige Rose zum Abschluss „So gegen 7“.

Johanna Durczok erhielt ihren Violinunterricht im Alter von fünf Jahren bei ihrem Großvater. Sie studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik- und Darstellende Kunst Mannheim in der Klasse von Professor Roman Nodel, bei dem sie 2007 ihr Studium mit Bestnote abschloss. Bei Professor Christian Ostertag absolvierte sie ihr solistisches Aufbaustudium. Seit Oktober 2011 ist sie Mitglied der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

Felicitas Laxa wurde in Mannheim geboren und erhielt ebenfalls im Alter von fünf Jahren Violinunterricht an der Städtischen Musikschule Mannheim bei Dietmar Mantel, der ihre künstlerische Entwicklung 14 Jahre lang prägte. Frühe Studien und Kurse bei Dinu Hartwich, dem Mandelring Quartettt, den Professoren Wolfgang Jahn, Ulf Hölscher, Nachum Erlich, Wanda Wilkomirska, Kurt Sassmanshaus, Conrad van der Goltz und Simon Standage vertieften ihre Ausbildung. Auch das Kammerorchester Schlösschen Limburgerhof steht seit 2015 unter ihrer künstlerischen Leitung; dort agiert sie als Dirigentin.

Stella Sykora-Nawri wurde in Löffingen geboren und erhielt den ersten Violinunterricht mit acht Jahren an der Musikschule Freiburg. Sie ist Preisträgerin von „Jugend musiziert“ und trat schon früh solistisch mit der Sinfonietta der Musikschule Freiburg und dem Freien Orchesterkolleg auf. Mit Kolleginnen der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz spielt sie im Chiarina Quartett und geht dort ihrer zweitliebsten Beschäftigung, dem Bratschenspielen, nach.

Giulia Andrea Trevisano wurde 1989 in Palermo (Italien) geboren. Im Alter von 10 Jahren begann sie ihr Cello-Studium am Konservatorium Vincenzo Bellini in Palermo unter der Leitung von Professor Giovani Sollima, bei dem sie auch ihr Diplom im Jahr 2009 absolvierte. 2010 studierte sie dann an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Frank-Michael Guthmann und von 2013 bis 2018 hatte sie zwei Masterstudien (Cello und Kammermusik) in der Klasse von Professor Martin Ostertag in der Tasche. Seit 2021 ist sie Mitglied der Cellogruppe in der Staatsphilharmonie.

Eunjeong Hwang-Güntner wurde in Seoul (Südkorea) geboren und besuchte zunächst die Seoul Arts High School mit Hauptfach Gesang und legte an der Ewha Frauen Universität in Seoul ihren Bachelor of Arts ab. Ihr künstlerisches Studium komplettierte sie darauf bei Elizabeth Richards an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Zusätzlich zu ihrem künstlerischen Studium erlangte sie noch ein Diplom in Gesangspädagogik von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Als Gastsolistin hatte sie Auftritte auf der Musik-Bühne Mannheim und beim Kurpfälzischen Kammerorchester. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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