Handynacken: Wenn's im Kopf und im Rücken schmerzt

Rückenschmerzen - der Handynacken plagt viele Menschen in unserer Gesellschaft | Foto: Aldeca Productions/stock.adobe.com
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Handynacken. Wer viel am Computer arbeitet oder dauernd am Smartphone hängt, kennt das Problem: Irgendwann zwickt und zieht es im Nacken, schlimmstenfalls kommen irgendwann Kopfschmerzen, Schwindel und im schlimmsten Fall ein Tinnitus dazu – ein Phänomen, das als landläufig „Handynacken“ oder "Smartphone-Nacken" bekannt ist. Auslöser des Phänomens "Handynacken" ist der so genannte Atlas-Wirbel - die Schmerzen können Jung und Alt gleichermaßen treffen.

Was ist ein Handynacken?

Der Atlas-Wirbel sitzt am Rückgrat direkt unter dem Kopf. Seinen Namen hat er von einem Titanen aus der griechischen Mythologie, dessen Aufgabe es war, das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern zu tragen – dementsprechend trägt der Atlas-Wirbel unseren Kopf.
Starrt man nun zu lange mit nach vorne geneigtem Kopf auf das Handy oder sitzt in der so genannten „Schildkrötenhaltung“ am Computer, kann das immense Auswirkungen auf den Atlas-Wirbel und die Halswirbelsäule haben. Und Probleme mit dem Atlas-Wirbel können sich auf den gesamten Körper auswirken: Können zu Schwerhörigkeit, Kieferschmerzen, Kopfweh aber auch Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten führen.

Wer nicht muss, sollte sich Pausen gönnen. Der beste Tipp: Öfter mal Hände weg vom Handy und regelmäßig Sport treiben | Foto: BullRun/stock.adobe.com
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SOS-Tipps und einfache Übungen gegen die Verspannungen und Schmerzen in Kopf, Schulter und Nacken

Vor den ernsthaften Schmerzen stehen meist die Verspannungen nach einem stressigen Arbeitstag am Computer oder am Smartphone. Regelmäßiger Sport als Ausgleich kann hier schon Abhilfe schaffen, im akuten Fall kann eine Mini-Selbstmassage gegen den Schmerz im Handy-Nacken halfen.

Generell ist jede Bewegung gut, denn die beugt der einseitigen Belastung im oberen Rücken und im Schulterbereich vor. Wer sich regelmäßige Pausen vom Blick auf den Bildschirm oder das Smartphone gönnt, sollte diese für Dehnübungen nutzen. Dabei gilt: Es darf "ziehen", sollte aber nicht schmerzen.
Für die kurze Entspannung zwischendurch reicht es schon, das Kinn Richtung Brust zu ziehen und so den Nacken leicht zu dehnen. Eine unterstützende Hand am Hinterkopf kann die Dehnung verstärken.  Um die gebeugte Haltung am Schreibtisch auszugleichen, kann es schon helfen, sich ab und an mal hinzustellen und ordentlich zu strecken - also Kniescheiben nach oben ziehen und die Arme gen Decke recken. Auch den Kopf langsam Richtung Schulter zu drehen - jeweils zu beiden Seiten - schafft Entlastung des Nackens in der akuten Arbeitssituation.
Wichtig ist es, den Körper in den Pausen und den Entspannungsphasen in die entgegengesetzte Richtung der Haltung am Arbeitsplatz zu belasten. Statt Hals und Wirbelsäule schildkrötenartig nach vorne zu beugen also lieber mal aufrichten, recken und strecken. Und wer nicht unbedingt am Computer arbeiten muss, sollte das Handy einfach öfter mal aus der Hand legen und einen Spaziergang an der frischen Luft machen. Auch Kinder und Jugendliche, die den ganzen Tag am Smartphone hängen, sollten sich das zu Herzen nehmen, denn ist der Handynacken erst einmal da, wird er schnell chronisch und lässt sich über die Jahre immer schwerer in den Griff zu bekommen.

Die Arbeit am Computer sorgt nicht selten für Verspannungen und Schmerzen in Nacken, Kopf und Rücken | Foto: suriya/stock.adobe.com
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Handy-Nacken - der Tipp zum Nachlesen

Wer dem Arztbesuch vorbeugen will, kann sich mit einfachen Übungen für den Atlas-Wirbel helfen, denn ist dieser erst einmal verschoben, hilft nur noch der Gang zum medizinischen Profi. Aber ein unlängst im Trias Verlag erschienenes Buch, kann dabei helfen, dem vorzubeugen und gegen falsche Körperhaltungen anzugehen. Die Autorin Heike Höffler ist als staatliche geprüfte Sport- und Gymnastiklehrerin vom Fach und kann auf eine langjährige Berufserfahrung zurückblicken. Sie weiß, wovon sie spricht.

Das Buch „Die besten Übungen für den Atlas-Wirbel“ gibt Einblicke in die Funktion und Funktionsweise des Wirbels, gibt die wichtigsten Tipps für eine optimierte Haltung, um den Schmerzen vorzubeugen, die Muskeln zu kräftigen und liefert dafür acht Programme mit gezielten Übungen für Entlastung, Entspannung und mehr Mobilität im Nacken. Es ist erschienen im Trias Verlag (ISBN 978-3-432-11584-9) und im stationierten Buchhandel erhältlich oder bestellbar.

Wer Übungen für Rücken, Nacken und Schultern lieber unter fachlicher Anleitung machen möchte, findet bei den ortsansässigen Sportvereinen gute Anlaufstellen mit kompetenten Übungsleitern.

Wichtig ist: Handelt es sich um stechende Schmerzen, ist der akute Schmerz gar nicht auszuhalten oder hält über einen längeren Zeitraum an, sollten man unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn Verletzungen der Halswirbelsäule sollte man keinesfalls "auf die leichte Schulter" nehmen. Auch einen steifen Nacken sollte man nicht zuhause kurieren, hier sollte man den Gang zum Arzt nicht scheuen. Denn kein Sport und keine Übung kann bei akuten Schmerzen medizinische Hilfe ersetzen. Dieser Artikel ersetzt nicht den Gang zum Arzt und erstellt keine Diagnose.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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