Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann an Mariä Himmelfahrt
„Maria, die auf milde Weise das Licht Gottes wieder gibt“

Einzug der Pilgergruppe, die in einer nächtlichen Wallfahrt von der St. Anna Kapelle zum Dom gepilgert war. | Foto: Domkapitel Speyer
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  • Einzug der Pilgergruppe, die in einer nächtlichen Wallfahrt von der St. Anna Kapelle zum Dom gepilgert war.
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Speyer. Der 15. August ist im Bistum Speyer ein besonderer Tag. Gefeiert wird das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, das Patronatsfest des Speyerer Doms und des Bistums. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zelebrierte in der vollbesetzten Speyerer Kathedrale aus diesem Anlass ein Pontifikalamt. Eine besondere Begrüßung gab es für eine Pilgergruppe, die in an einer erstmals durchgeführten, nächtlichen Wallfahrt von der St. Anna Kapelle bei Burrweiler zum Dom teilgenommen hatte und nun mit in den Dom einzog.  In seiner Predigt nahm Bischof Wiesemann Bezug auf die Hitze der vergangenen Tage. Der tödlich versengenden Sonne stellte er das milde Licht des Mondes gegenüber. Der Mond, der in den romanischen Sprachen weiblich ist, stehe dabei für das Mariannische Geheimnis der Kirche. Wie der Mond nicht von sich selbst aus leuchte, sondern sein Licht von der Sonne erhalte, so gebe Maria auf milde Weise das Licht Gottes wieder. Das feurige Licht der Sonne werde dabei gemildert und ihre Hitze im nächtlichen Dunkel gekühlt. Der Bischof verwies dabei auf das Gnadenbild des Doms, das eine auf einer Mondsichel stehende Madonna zeigt. Alle Menschen könnten mit den „zerreißenden Fragen unseres Lebens“ zur milden Königin kommen, die selbst die Schmerzen des Lebens gespürt habe, ermutigte der Bischof. Religiöse Wahrheit im sei nicht „wie sengende Hitze oder feurige Blitze“; als „zutiefst unkatholisch“ bezeichnete der Bischof eine solche Art der Verkündung. Seine Predigt schloss er mit dem Vortrag der ersten Strophe eines bekannten Marienliedes: „Milde Königin, gedenke, wie’s auf Erden unerhört, dass zu dir ein Pilger lenke, der verlassen wiederkehrt. Nein, o Mutter weit und breit, schallts durch deiner Kinder Mitte, dass Maria eine Bitte nicht gewährt ist unerhört, unerhört in Ewigkeit!“
Viele Dombesucher hatten Sträuße mit Kräutern und Blumen mitgebracht, die von Bischof Wiesemann im Gottesdienst gesegnet wurden. Einer alten Tradition entsprechend sollen sie deutlich machen, dass die ganze Schöpfung unter dem Segen Gottes und der Verheißung der österlichen Vollendung steht. Danach spendete Bischof Wiesemann den päpstlichen Segen. Mit einer Statio vor dem Gnadenbild und dem Gesang des „Salve Regina“ endete der Gottesdienst.Für die feierliche musikalische Gestaltung beim Pontifikalamt sorgte die Capella Spirensis vocale e instrumentale unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori. Es erklangen die „Missa in C“ von Johann Joseph und ein Magnifikat von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.

Hintergrund: Mariä Himmelfahrt

Mariä Aufnahme in den Himmel (lateinisch: Assumptio Beatae Mariae Virginis), bekannt als Mariä Himmelfahrt, ist das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August. Das Fest wird von der katholischen und der orthodoxen Kirche als Hauptfest unter den Marientagen gefeiert. Erstmals ist es in der armenischen Kirche für die Mitte des fünften Jahrhunderts bezeugt. An diesem Tag werden in der katholischen Kirche verbreitet auch Kräuter gesegnet. Mit Hilfe der Gottesmutter sollen die Kräfte der Natur ganz besonders zugunsten der Menschen und Tiere wirken. Die gesegneten Kräuter dienen in den Häusern später auch als Zeichen, dass Gott den Gläubigen vieles schenkt und die Menschen unter seinem ganz besonderen Schutz stehen.Im Bistum Speyer hat die Verehrung der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter eine sehr lange Tradition. Im Jahr 670 wird in einer Schenkungsurkunde des Merowingerkönigs Hilderich II. zum ersten Mal Maria als Patronin der Diözese genannt. Ebenso hatte schon die Vorgängerkirche des jetzigen salischen Domes das Marienpatrozinium. Seit dem Mittelalter machte das Gnadenbild der „Patrona Spirensis“ den Dom zu einem Mittelpunkt der Marienverehrung für das ganze Bistum Speyer. Heute steht im Chorraum des Doms eine Marienstatue, die dem Dom 1930 von Papst Pius XI. zum Jubiläum der Domgründung geschenkt wurde. Weitere bildliche Zeugnisse der Marienverehrung finden sich in der Marienfigur über dem Hauptportal, den Fresken im Mittelschiff und im Kaisersaal, sowie einer Darstellung der Marienkrönung auf dem Chorgestühl. ps

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Wochenblatt Speyer aus Speyer

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