Werner Heiter aus Rülzheim bastelt Spielzeug aus Holz
Laufräder und Kugelbahnen made in Rülzheim

In seinem Bastelkeller sägt Werner Heiter die Spielsachen aus. | Foto: jlz
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Rülzheim.  Werner Heiter aus Rülzheim ist nicht nur Sänger und Läufer aus Leidenschaft, sondern auch Schreiner. Zuhause in seiner Werkstatt stellt er wunderschönes Holzspielzeug her, welches er an die Kinder des Förderkindergartens Rülzheim, dem einzigen Förderkindergarten im Kreis Germersheim, spendet. „Strahlende Kinderaugen sind der schönste Dank“, sagt Heiter.

Eigentlich wollte Werner Heiter Schreiner werden. Sein Vater war aber dagegen und sagte „Da kannsch nix verdienen“. Also machte Heiter eine Ausbildung zum Metallschlosser bei Daimler, wo er zuletzt als Teamleiter arbeitete. Die Liebe zum Holz blieb bestehen, nur Zeit hatte er dafür nicht. Als er 2003 in Ruhestand ging, änderte sich das schlagartig. „Ich bin der Typ, der sich gerne Herausforderungen sucht“. Er begann sich das Schreinern selbst beizubringen. Ideen für sein Spielzeug holt er sich aus Geschäften oder Katalogen. Manches Plastikspielsachen versucht er dann aus Holz nachzubauen. „Es ist ein Arbeit für den Kopf, aus einer Idee ein Spielzeug zu bauen“, sagt Werner Heiter. Aber gerade diese Kopfarbeit – das Tüfteln ist ihm wichtig. Jedes Stück beginnt damit, dass er eine Schablone aus Karton erstellt für die einzelnen Teile, die er dann mit der Kreis- oder Bandsäge aussägt. Eines seiner ersten Spielzeuge war eine Kugelbahn. Für alle seine Arbeiten verwendet er Leimholz aus dem Rülzheimer Baumarkt. Es ist weich und gut zu bearbeiten und hat eine schöne Maserung und lässt sich auch gut verleimen, wenn er dickeres Holz benötigt. Nach dem Ausschneiden mit der Kreis- oder Bandsäge müssen die Stirnseiten mit Feile und Schmirgelpapier bearbeitet werden. Weil Kinderhände sehr zart sind, rundet er alle Kanten ab. Ein Teil der Spielsachen wird dann angemalt, wobei er zugibt, dass das der Teil der Arbeit ist, die ihm nicht gefällt. Wenn dann der Prototyp fertig ist, kommt der große Test mit seinen  Ersatzenkel, die Enkel seines verstorbenen besten Freundes. Sie kennen den Bastelkeller von Heiter ganz genau und prüfen alle Spielsachen auf Herz und Nieren.  „Kinder sind ehrlich, da bekommt man schon eine gute Rückmeldung“, sagt Heiter. Muss der Puppenwagen etwas höher sein? Das Steckenpferd etwas kürzer? Das sieht Werner Heiter wenn Kinder damit spielen.  Danach wird das Spielzeug noch einmal überarbeitet. 
Am liebsten erstellt er Unikate und Einzelstücke. Eine Lernuhr, mit der Kinder die Uhrzeiten lernen können,  ist besonders beliebt. Auch den Puppenwagen aus reinem Holz sieht man in Rülzheim häufiger. Mit der Zeit wurde der Keller der Familie Heiter immer voller.  So sei er auf die Idee gekommen, die Kinder vom Förderkindergarten Rülzheim zu beschenken. In Kürze wird er wieder Kisten in den Förderkindergarten bringen. Jedes Kind darf sich etwas aussuchen. "Wenn ich sie damit spielen sehe, bin ich glücklich", sagt Heiter. Das Holz, der Leim, die Schrauben und die Werkzeuge finanziert er selbst. Das Basteln mit Holz sei seine Hobby. 
Wie viel Zeit Werner Heiter im Keller bastelt, kann er nicht sagen. Für manche Spielzeuge benötigt er 12 Stunden, für andere 30 Stunden pro Stück.  Im Winter bastelt er natürlich etwas mehr als im Sommer. Vor Weihnachten kommen auch Nikoläuse, Schlitten und Kerzenständer aus Holz dazu.

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Wochenblatt Archiv aus Germersheim

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