Die 5 schwersten Wanderungen im Pfälzerwald

Rötzelfelsen am Dimbacher Bundsandstein Höhenweg | Foto: Markus Pacher
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Wandern in der Pfalz.  Im Gegensatz zum Hochgebirge ist die Absturzgefahr beim Wandern im Pfälzerwald vergleichsweise gering. Wenn also von schweren Wanderungen die Rede ist, bezieht sich das weniger auf technische, sondern eher auf konditionelle Aspekte. Auch ist die Gefahr von einem Wolf angefallen zu werden eher unwahrscheinlich, gleichwohl in den letzten Jahren wieder einige Exemplare gesichtet wurden. Ab und an begegnet man hingegen Wildschweinen und damit den leider nicht immer friedlich gesinnten Herrschern des Pfälzerwalds. Dann heißt es achtsam sein und vor allem den Hund an die Leine zu nehmen.

Die größte Gefahr im Pfälzerwald ist zweifellos die Verirrungsgefahr. Nicht wenige Wanderer verlieren angesichts des dichten, nicht immer bestens ausgeschilderten Wegenetzes die Orientierung und müssen einen Notruf absetzen. Grund dafür sind vor allem die vielen Forstwege, die die markierten Pfade durchkreuzen und denen man, oftmals unkonzentriert oder im Gespräch vertieft, versehentlich folgt, dabei die kleinen markierten Abzweigungen verpasst und sich nunmehr auf eine Wanderung begibt, die entweder im Kreis führt oder irgendwann im Nichts endet. Jetzt heißt es Nerven bewahren: Zurück zur letzten Markierung und sich von dort hochkonzentriert wieder auf den richtigen Pfad begeben.
Zweitgrößte Gefahr ist das Wetter: Besonders im Herbst ist darauf zu achten, dass das am Boden liegende Laub Unebenheiten, Wurzeln, Steine oder Löcher im Weg verdecken kann. Und wer sich im Pfälzerwald auf nachfolgende Felsentouren begibt, sollte darauf achten, dass die Felsen knochentrocken sein müssen, denn nasser Sandstein birgt die Gefahr auszurutschen.

Rundtour 1: Wasgau Höhenweg

Drahtseilversicherungen am Wasgau Höhenweg | Foto: Markus Pacher
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Und immer wieder grüßt der Berg- und Waldgott Vosegus: Sieben Stunden Genusswandern entlang der bizarren Sandsteinfelsformationen Rödelstein, Haselstein, Löffelsberg und Buhlstein verbindet der Wasgau Höhenweg auf einer Strecke von 20 Kilometern, bei denen es stolze 650 Höhenmeter zu bewältigen gilt – eine Aktion für sportliche Wanderer, von denen der ein oder andere vielleicht ein Seil mit sich führt, gilt doch das Gebiet rund um Vorderweidental als Eldorado für Kletterer.
Startpunkt ist die mit dem Auto erreichbare Burgruine Lindelbrunn. Nach der Burgbesichtigung geht’s weiter über den Hahnenhof nach Oberschlettenbach. Als nächstes lockt der Haselstein, ein imposanter, frei stehender Felsturm und Brutplatz vom Falken und Uhus. Weitere Felsformationen wie Löffelsberg, Buhlstein und die Buhlsteinpfeiler säumen den Weiterweg, zum Schluss führt der Traumpfad über Vorderweidenthal zum letzten Naturhighlight, dem Rödelstein.

Rundtour 2: Rodalbener Felsenwanderweg

Felsenglück am Wasgauer Höhenweg | Foto: Christian Fernandez Gamio
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Bei dieser Wanderung bei Rodalben reiht sich ein spektakulärer Fels an den anderen. Unter erfahrenen Abenteurern zählt die Tour nicht nur aufgrund ihrer Länge von 44,3 Kilometern und 1.744 Höhenmeter zu einer der anspruchsvollsten Expeditionen im Pfälzerwald. Die meisten Wanderführer unterteilen den Rodalbener Felsenwanderweg in drei Etappen. Ehrgeizige Bergsportler bewältigen die Strecke in weniger als zwölf Stunden in einem Rutsch.
Nicht zuletzt wegen seiner Auszeichnung "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ist man auf dem Rodalbener Felsenwanderweg selten allein unterwegs. Da die Rundwanderung zu über 90 Prozent über schmale, von Felsbrocken und Wurzeln durchsetzte Wanderpfade führt, ist vor allem bei Nässe ein hohes Maß an Trittsicherheit erforderlich. Auch erschweren zuweilen umgestürzte Bäume das Fortkommen. Zu den Highlights des Rodalbener Felsenwanderwegs zählen bizarre Felsmassive, sagenhafte Höhlen und fantastische Aussichtspunkte wie Bruderfels, Ausblick Saufels, Felsmassiv „Alte Burg“, Zigeunerfelsen, Rappenteichfelsen, Kuhfelsen, Karl-May-Felsen, Ausblick Hungerpfuhl, Bärenfels und last but not least die deutschlandweit bekannte Bärenhöhle.

Rundtour 3: Hühnerstein–Bärenbrunnerhof-Runde

Bärenbrunner Schandereifelsen | Foto: Michael T. Kugler
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Wer im Vorfeld einer Alpentour testen möchte, ob er schwindelfrei ist, sollte sich zuvor an der „Hühnerstein–Bärenbrunnerhof-Runde“ probieren. Die 10,4 Kilometer lange dreieinhalbstündige Rundwanderung zählt vor allem aufgrund eines 200 Meter langen Wegabschnitts, der eine gewissen alpine Erfahrung und Trittsicherheit erfordert, zu den schweren Pfälzerwaldwanderungen. Darüberhinaus ist wegen der teils steilen Anstiege eine gute Grundkondition vonnöten – also alles in allem eine Tour, von den Gelegenheitswanderer absehen sollten. Ausgangspunkt ist das auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbare Dörfchen Schwanheim. Von dort führt die abwechslungsreiche Rundtour zunächst zum Hühnerstein mit seiner himmelsstürmenden, endlos langen Stahlleiter, die besagte Schwindelfreit voraussetzt und dessen Felspodest eine fantastische Aussicht in die angrenzenden Vogesen bietet. Nicht weit entfernt davon befindet sich das Wanderheim Dicke Eiche, eine beliebte Einkehrmöglichkeit, bevor es über den Nonnenfelsen, dem Bärenbrunner Schandereifelsen, den Bärenbrunner Hof (Mekka und „Basislager“ der Pfälzer Kletterszene) über die Wasgauhütte zurück zum Ausgangspunkt nach Schwanheim geht.

Rundtour 4: Busenberger Holzschuhpfad

Burgruine Drachenfels mit ihrem berühmten Backenzahn | Foto: Britta Bender
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Über zwei Etappen führt der Busenberger Holzschuhpfad. Es ist ein Weg für Gipfelstürmer, die sich zutrauen, 800 Höhenmeter verteilt auf 28 Kilometer zu bewältigen und die mit dem geeigneten knöchelhohem Schuhwerk – also möglichst keine „Holzschuhe“ – ausgestattet sind. Ungeachtet die Tour konditionell gesehen alpine Ausmaße aufweist, ist die abenteuerliche Exkursion durch die Landschaft rund um Busenberg jedoch rein technisch gesehen auch für „normale“ Wanderer geeignet. Auf aussichtsreichen Wegen führt die erste Etappe immer dem Holzschuh-Symbol folgend von Busenberg aus (Parkplatz am Hexenplätzl) über folgende Stationen: Bärenbrunnermühle, Felsen im Tannenwald, Löffelsberg, Ausblick Bühlstein, Ausblick Puhlstein, St. Gertraud Kapelle, Weißensteiner Hof, Heidenberg, Drachenfels, Busenberg.
Etappe 2: Busenberg, Aussicht Eichelberg, Aussicht Sprinzel, Aussicht Heidenberg, Drachenfels, Busenberg.
Exkurs: Die normale Bevölkerung im Pfälzerwald trug früher selbst gefertigte Holzschuhe. Vor allem in Busenberg war die Herstellung von Holzschuhen im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Ihr bis in die Vorderpfalz reichender Verkauf war ein beliebtes Zubrot.

Rundtour 5: Dimbacher Buntsandstein Höhenweg

Rötzelfelsen am Dimbacher Bundsandstein Höhenweg | Foto: Markus Pacher
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Zu den absoluten Klassikern und landschaftlichen Höhepunkten des Pfälzerwaldes zählt der Dimbacher Buntsandstein Höhenweg. Alpinen Nervenkitzel erfordert die Besteigung des spektakulären Rötzelfelsen, für den zwar keine spezielle Kletterausrüstung, dafür aber absolute Schwindelfreiheit und ein wenig Klettergeschick benötigt wird.
Vier Stunden Gehzeit, zehn Kilometer und 600 Höhenmeter sind die Eckdaten der Rundwanderung, die leider keine einzige Einkehrmöglichkeit aufweist. Also: Picknicksachen nicht vergessen!
Dimberg und Immerberg und der besagte Rötzenberg werden ausgehend vom vor Dimbach gelegenen Wanderparkplatz überschritten. Beim Rötzelberg mit seinem mächtigen Rötzelfelsen handelt es sich um einen der imposantesten Orte im Pfälzerwald. Am Ende des langgezogenes Felsriffs mit seiner 50 Meter hohen Steilwand und seinem exponierten Pfeiler befindet sich auf dem Plateau am östlichsten Punkt ein metallenes Gipfelkreuz, das über eine kurze Einserstelle erkletterbar ist. Vom Rötzelberg aus hat man an schönen Tagen eine fantastische Aussicht zur Burg Trifels mit dem Asselstein und gen Süden zur Burgruine Lindelbrunn. Isselmannsteine, Kieungerfelsen, Hochköpfl und Häuselstein lauten die Namen weiterer Formationen und Aussichtspunkte, die den Weg säumen. mp

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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