Rechtsberatung für Bezugsberechtigte wird angenommen: Sozialprojekt zeigt Erfolge

Uwe Frey und Stefan Gabriel sind vielen Klienten bekannte Sozialarbeiter und Pädagogen, unter anderem im Haus der Begegnung. Lena Kurz vertrat letzten Sommer eine Kollegin in Elternzeit.  | Foto: Julia Glöckner
  • Uwe Frey und Stefan Gabriel sind vielen Klienten bekannte Sozialarbeiter und Pädagogen, unter anderem im Haus der Begegnung. Lena Kurz vertrat letzten Sommer eine Kollegin in Elternzeit.
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Ludwigshafen. Seit Februar ist die kostenlose Rechtsberatung im Haus der Begegnung wieder besetzt. Anwälte des Ludwigshafener Anwaltsvereins bieten dort kostenlose Erstberatung in Miet-, Ausländer- oder Strafrecht. 40 Menschen kamen bislang, um sich Rat in Rechtsfragen zu holen. Auch bei Konflikten mit dem Jobcenter haben die Anwälte klären können, wie die weitere Zusammenarbeit aussieht.

Die Rechtsberatung ist Kooperationspartner der Mobilen Beratung Ludwighafen (MoBeLu), die Menschen unabhängig von Herkunft und Sprachvermögen chancengerechte Teilhabe ermöglichen will, und zwar durch Beratung und Bildungsprojekte. Die Kernidee kommt von der Ökumenischen Fördergemeinschaft: Die Beratungsangebote kommen zu den Menschen vor Ort. Die Leute sollen damit mehr Vertrauen aufbauen, die vielen Angebote besser überblicken und wahrnehmen.

„Nur dank der Beteiligung so vieler Ludwigshafener Kanzleien konnte das dringend nötige Angebot bereitgestellt werden“, sagte der Vorsitzende des Anwaltsvereins, Jan Schabbeck von den VSZ Rechtsanwälten. „Die Beratungsstelle wendet sich ausschließlich an Bezugsberechtigte, die ihre Berechtigung auch nachweisen können." Der Anwaltsverein bedankte sich während der Pressekonferenz bei der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen (ÖFG) für die unkomplizierte und produktive Zusammenarbeit, womit im Tätigkeitsbereich der Beratungsstelle auch künftig denjenigen geholfen werden kann, die es sich sonst nicht leisten könnten.“ Die meisten Besucher beziehen ihr Geld aus Sozialhilfe.

Rund ein Drittel der bislang bearbeiteten Anliegen konnten die Anwälte direkt abschließen. Zirka die Hälfte der Rechtssuchenden wird über Prozesskostenhilfe informiert und an einen spezialisierten Anwalt verwiesen. Diese Hilfen stellt der Staat bereit, damit Hilfesuchende ohne großes Einkommen einen Rechtsanwalt an der Seite haben, der kompliziertere Fälle weiterbearbeiten kann. Zirka ein Sechstel der Fälle sind derart umfangreich, dass sie im Rahmen der Beratungsstelle nicht abgeschlossen werden konnten.

MoBeLU will mit Partnern wie dem Anwaltsverein ein Netzwerk aufbauen und die vielen sozialen Angebote anhand einer digitalen Karte überblicken, damit diese künftig noch besser Hand in Hand arbeiten. Denn in Ludwigshafen gibt es so viele Angebote, dass selbst Kenner wie Sozialarbeiter sie nicht mehr überschauen.

Bislang sind die sozialen MoBeLu-Anlaufstellen vor Ort in den Quartieren von Hilfesuchenden gut frequentiert. Laut ÖFG schätzen Betroffene, dass die Verweisberatung von MoBeLu nun zu ausgesuchten Orten gelangt und dadurch ein Signal seitens der Sozialen Arbeit gesetzt wird, dass diese bemüht ist, den Klient:innen zu helfen. Man spart so Behördengänge, auch weil die Anlaufstellen helfen, um sofort den richtigen Ansprechpartner zu finden. Viele Fragen können direkt vor Ort geklärt werden. Aktuelle Haltestellen sind: Die Essensausgabe des HPH, die kostenfreie Rechtsberatung des Anwaltsvereins in Ludwigshafen, die Tafel in Ludwigshafen West, Jugendclubs wie der Jugendclub Bliesstraße, Orte im öffentlichen Leben wie Stadtteilzentren, belebte Orte in der Innenstadt. Weitere Orte werden derzeit analysiert und ausgesucht.

Der Anwaltsverein ist immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr im Haus der Begegnung zu sprechen. Direkt im Anschluss können Besucher bei Bedarf eine Sozialberatung erhalten. 

Die Mittel für das Projekt MoBeLu kommen vom Landesfamilienministerium und BASF. Das Pilotprojekt ist vorerst nur auf ein Jahr ausgelegt. jg/red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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