Prekäre Situation in Pflegestützpunkten Thema
Pflegekonferenz des Kreis SÜW

In den Pflegestützpunkten fehlt des an Fachpersonal | Foto: Syda Productions/stock.adobe.com
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Kreis SÜW. Wenn – wie im Landkreis Südliche Weinstraße – zu wenige Fachkräfte der Beratung und Koordinierung in Pflegestützpunkten auf ein zu großes Versorgungsgebiet treffen, sind die Probleme programmiert: Die Fachkräfte sind überlastet, krankheitsbedingte Ausfälle nehmen zu. Beratungen müssen größtenteils telefonisch erfolgen statt im persönlichen Gespräch mit den Bürgern. Zudem steigt die Nachfrage bei gleichbleibend desolater Personalsituation jährlich. Lange Wartezeiten und Beschwerden häufen sich. All dies trugen die Fachkräfte der beiden Pflegestützpunkte im Kreis SÜW kürzlich bei der 32. Pflegekonferenz des Landkreises SÜW in der Elmar-Weiller-Festhalle in Herxheim in ihrem Jahresbericht für 2022 vor.

Teilgenommen hatten über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bereichen der Pflege im Landkreis. Landrat Dietmar Seefeldt dankte allen Akteuren der Pflege sowie aus dem Vor- und Umfeld von Pflege für ihre wertvolle Arbeit: „Sie alle – egal ob erfahren oder neu dabei – tragen dazu bei, dass in unserem Landkreis ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter möglich ist und entlasten gleichzeitig pflegende Angehörige. Und das trotz so manch widriger Umstände. Das ist gar nicht hoch genug zu bewerten.“ Passend dazu werde aktuell eine Demografiestrategie für Senioren im Landkreis SÜW entwickelt, unter anderem auch, um Beteiligung und Engagement der Bürger zu stärken.

Dringend mehr Personal benötigt

An der prekären Situation der Fachkräfte der Beratung und Koordinierung vom vergangenen Jahr habe sich indes nichts geändert. Mehrfach hat der Landrat das rheinland-pfälzische Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung bereits darauf hingewiesen, dass die Versorgungsgebiete der beiden Pflegestützpunkte im Landkreis deutlich zu groß seien und es dringend mehr Personal brauche, zuletzt in einem gemeinsamen Schreiben mit Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler. „Dass dahingehend – mit Blick auf den demografischen Wandel, der damit einhergehenden Alterung der Gesellschaft und auf die überlasteten Beratungskräfte – noch nichts passiert ist, ist unverantwortlich“, so Seefeldt.

So sehen die Zahlen aus

Laut Gesetz soll das Gebiet einer Pflegestützpunkt-Fachkraft in Vollzeit durchschnittlich 30.000 Einwohner umfassen. Ihre Aufgabe ist es, rund um die Themen Pflege und soziale Betreuung zu informieren und Angebote zu vermitteln. Im Landkreis ist jeweils eine Fachkraft für deutlich mehr Menschen zuständig: Im Bereich des Pflegestützpunkts Annweiler - Bad Bergzabern sind es rund 41.000 Menschen, in Edenkoben - Herxheim - Offenbach rund 48.000. Der Pflegestützpunkt Landau in der Pfalz - Verbandsgemeinde Landau-Land deckt ein Gebiet mit rund 61.000 Menschen ab. Zum Vergleich: Der Landkreis Bad Kreuznach – dort leben rund 12.000 Menschen über 80 Jahre – verfügt über sechs Pflegestützpunkte und damit über doppelt so viele wie der Kreis SÜW und die Stadt Landau zusammen, wo zum Stichtag 31. Dezember 2021 laut Statistischem Landesamt insgesamt rund 11.000 Menschen älter als 80 Jahre alt waren.

Im selben Zusammenhang hat das Sozialministerium kürzlich auf eine Große Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag geantwortet, dass die derzeit vergebenen Trägerschaften der Fachkraftstellen der Beratung und Koordinierung in den Jahren 2027 bis 2030 enden und erst ab diesem Zeitpunkt entsprechende Veränderungen erfolgen können. „Das ist viel zu spät und widerspricht darüber hinaus dem, was der Rechnungshof in seinem Bericht für das Jahr 2021 zur Förderung der Pflegestützpunkte und der Beratungs- und Koordinierungsstellen beanstandet hat“, so Seefeldt. „Da besteht dringender Handlungsbedarf.“ red

Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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