FCK verliert gegen Sankt Pauli: Siebte Liganiederlage in Folge

Misslungener Start in die Rückrunde: Der FCK verliert am Millterntor | Foto: Jens Vollmer
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FCK. Es geht wieder los: Am Samstag, 13 Uhr, absolvierte der FCK sein erstes Rückrundenspiel. Die Aufgabe konnte schwerer nicht sein - nach sechs in Folge verlorenen Ligaspielen mussten die Roten Teufel mit verändertem Kader in Hamburg zum Tabellenzweiten FC Sankt Pauli ins ausverkaufte Millerntor. Von fünf Neuzugängen schaffte es nur Filip Kaloc in die Startelf.

Nach einer druckvollen Anfangsphase der Hausherren stabilisierte sich die Lautrer Defensive. Die Offensive sah in der ersten Hälfte blass aus und kam nur in Form von Marlon Ritter zu Torabschlüssen. Sankt Pauli belohnte sich mit dem 1:0 durch Elias Saad. Mehrere Großchancen rund um die 55. Spielminute konnte die Mannschaft von Dimitrios Grammozis nicht nutzen. In der Folge fiel das 2:0 durch Marcel Hartel, das den Endstand der Partie markierte und für den FCK die siebte Niederlage in der Zweiten Bundesliga in Folge bedeutet.

Veränderter Kader, neue Startelf

Das Trainerteam um Cheftrainer Dimitrios Grammozis schickte folgende Elf auf den Rasen: Krahl - Zimmer, Tomiak, Touré, Elvedi, Puchacz - Raschl, Ritter, Kaloc - Hanslik, Tachie. Daniel Hanslik kam in dieser Saison auf 13 Einwechslungen, für den 27-Jährigen war es die erste Startelfnominierung. Neuzugang Filip Kaloc durfte sich ebenfalls auf den ersten Einsatz im ersten Spiel freuen. Grammozis begründete den Einsatz des Tschehen mit seiner Aggressivität, die Kaloc auf der Sechserposition mitbringt, und mit der er das Trainerteam in den Trainingseinheiten bereits überzeugen konnte. Auf der Bank nahmen Spahic, Kraus, Ache, Redondo, Niehues, Opoku, Simakala, Stojilkovic und Ronstadt Platz. Für Opoku war es die erste Kadernominierung und der erste Einsatz von der Bank in einem Pflichtspiel seit seiner Knieverletzung im Spiel gegen den HSV.

Im Vergleich zum letzten Saisonspiel vor der Winterpause musste Nikola Solda aus dem Kader weichen, für ihn kam Boris Tomiak nach seiner Rotsperre zurück zum Team. Auch Andreas Luthe und Neuzugangn Dickson Abiamaa saßen nicht auf der Bank. Der zuvor verletzte Kapitän Jean Zimmer rutschte zurück in die Startelf, Erik Durm spielte auf seiner Position bei der Niederlage gegen Braunschweig. Terrence Boyd wechselte in der Winterpause eine Liga nach unten zum Regionalrivalen Waldhof Mannheim, Daniel Hanslik ersetzte ihn gegen Sankt Pauli. Für Ragnar Ache reichte es nicht für einen Einsatz von Beginn an, er fiel im letzten Testspiel in der Winterpause gegen Dresden nach einer Fußprellung aus - erst Mitte der Woche stieg der Stürmer wieder ins Mannschaftstraining ein.

Geschäftsführer Thomas Hengen äußerte sich vor dem Anpfiff bei Sky zum großen 30-Mann-Kader des FCK. Im Vergleich: Sankt Paulis Kader umfasst 26 Spieler. Auf die Frage, ob noch Abgänge zu erwarten sind, antwortet Hengen: "Jeder Spieler ist zum Konkurrenzkampf willkommen. Wer sich noch verändern möchte, kann noch bis zum 1. Februar auf uns zukommen."

Kiezkicker mit eingespieltem Kader

Der Tabellenzweite konnte mit dem Sieg die Tabellenspitze zurückerobern. Der einzige Neuzugang Aljoscha Kemlein schaffte es für den fehlenden Kapitän Jackson Irvine direkt in die Startelf. Der Neuzugang von Union Berlin war die einzige Veränderung in der Startelf im Vergleich zum letzten Hinrundenspiel vor der Winterpause, dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden. Durch den Einsatz in der australischen Nationalmannschaft beim Asien-Cup musste Cheftrainer Fabian Hürzeler auf Irvine und Connor Metcalfe verzichten.

Wilde Anfangsphase

Bereits in der dritten Spielminute die erste Großchance für Sankt Pauli: Hauke Wahl passte im richtigen Moment einen hohen Ball hinter die Kette, Elvedi köpfte unter dem Ball durch, sodass Verteidiger Saliakas die Chance auf den Führungstreffer hatte. Krahl parierte den Torschuss des Griechen. Direkt im Anschluss hatten die Hausherren die zweite große Gelegenheit (4.). Nach einer Ecke waren die Lautrer nicht gut geordnet, Neuzugang Kemlein hatte sieben Meter vor dem Tor den Führungstreffer auf dem Fuß, schoss den Ball aber über das Tor.

Auf der Gegenseite setzte der FCK in Form von Marlon Ritter das erste Ausrufezeichen (5.): Ritter schoss nach einem Fehler in der Hintermannschaft der Braun-Weißen von Philipp Treu sehenswert aufs Tor, Vasilj parierte zur Ecke.

Die Partie beruhigte sich nach dieser druckvollen Anfangsphase etwas. Die ersten zwölf Minuten galten bei beiden Fanlagern dem Stimmungsboykott. Zur zwölften Spielminute warfen die Heimfans Schokomünzen auf den Platz, zur Entfernung war das Spiel kurzzeitig unterbrochen. 

Verdienter Führungstreffer

Pauli wurde nach rund 30 Minuten wieder dominanter. Der FCK war um defensive Kompaktheit bemüht, gegen den Ball agierten die Lautrer sehr aufmerksam. Aber im Aufbauspiel taten die Roten Teufel in neon-grau schwer, viele einfache Ballverluste durch Fehlpässe zogen sich durch die erste Hälfte. Die Zweikampfquote war ausgeglichen, Pauli hatte aber mehr Ballbesitz und Abschlüsse.

Nach einem schlechten Befreiuungsversuch in der Defensive durch einen Kopfball von Jan Elvedi in die Füße von Filip Kaloc, reagierte Marcel Hartel in der 34. Spielminute besonders schnell und steckte den Ball optimal durch die Kette der Lautrer. Elias Saad traf nach der Vorlage von links vorbei an Julian Krahl ins rechte untere Eck.

Kurz vor der Halbzeitpause hatte zuerst Saad erneut die Torchance, bei der Almamy Touré im letzten Moment den Ball in die Arme von Krahl grätscht und dann Marlon Ritter durch einen schön getretenen Freistoß in der 45. Minute. Beide Versuche blieben jedoch ohne Tor, weswegen es mit 1:0 in die Pause ging.

Verteidiger vergeben Großchancen

Direkt nach dem Wiederanpfiff galt die erste Chance dem FCSP: Nachdem die FCK-Defensive den Querpass von Hartel abfing, konnten sie den Ball nicht entschieden genug klären. Hartel nutzte die Unordnung und schoss aufs Tor, jedoch zu unplatziert.

Es folgte die erste und einzige Druckphase des FCK: Nach einem Foul an Richmond Tachie in einer Kontersituation hatte der FCK eine Freistoßchance vom rechten Strafraumeck. Die Position ließ eine Flanke vermuten, doch Ritter entschied sich den Ball auf den langen linken Pfosten zu ziehen. Der Ball flog an den Pfosten, wodurch sich eine direkte Chance Elvedi ergab. Der Veteidiger schoss den Ball jedoch aus kürzester Distanz an die Latte. Der Abpraller landete erneut bei einem Verteidiger, doch auch Almamy Touré gelang es nicht den Ball im Tor zu versenken. Saliakas klärte den Ball mit dem Kopf auf der Linie. Der dritte Versuch von Tachie ging über das Tor (53.)

Kurz darauf vergab erneut Elvedi nach einer Ecke von Ritter eine Großchance: Wieder kommt der Verteidiger aus kürzester Distanz zum Abschluss und vergibt, auch Touré kann den Ball nicht über die Linie drücken.

Die ungeschlagene Heimmannschaft ließ sich davon nicht beeindrucken, verteidigte hoch und konterte druckvoll mit Offensivaktionen. Afolayan schoss gegen den rechten Außenpfosten, Hartel aus der Distanz links am Tor vorbei (58.)

Zweiter Treffer und Auflösungserscheinungen

Grammozis wechselte im Anschluss an diese Drangphase und brachte Simakala und Ache für Hanslik und Raschl (63.). Direkt im Anschluss an den Doppelwechsel erzielte Hartel das 2:0. Der ersten Versuch von Eggestein aufs Tor war zentral, Krahl konnte seine Beine noch zusammenziehen und den Ball parieren. Der Nachschuss von Hartel ging an Krahl vorbei ins linke untere Eck.

Der FCK wirkt geschockt, Pauli vergibt mehrere Großchancen auf das 3:0. Nach einen Konter durch Saad, der mit einer schnellen Bewegung Touré stehen lässt und halbhoch knapp am rechten Pfosten vorbeischießt (67.) In der 69. Minute schießt Eggestein mit einem satten Versuch von rechts ans Außennetz des Lautrer Tores. Erneut Saad, der auf der linken Seite einen hohen Ball technisch gut mitnimmt, und zur Torchance kommt. Touré verschätzte sich beim hohen Steilpass auf Saad, dessen Abschluss pariert Krahl.

Grammozis versuchte noch durch einen weiteren Wechsel ins Spielgeschehen einzugreifen: Er brachte Opoku und Redondo für Ritter und Puchacz (81.) Die Wechsel blieben jedoch wirkungslos, auch ein Aufbäumen war nicht mehr zu sehen. Ragnar Ache regte sich noch nach dem Schlusspfiff über das fehlende Pressing seines Teams, das sich mit dem 2:0 nahezu aufgab.

Wie sieht die Tabelle nach dem Spiel aus?

Am Freitagabend gewann Eintracht Braunschweig gegen Herbstmeister Holstein Kiel. Der KSC holte zeitgleich gegen den Tabellenletzten VfL Osnarbrück drei Punkte. Dadurch verdichten sich die unteren Plätze in der Tabelle. Der FCK bleibt auf Tabellenplatz 15 mit 18 Punkten, dahinter folgen Hansa Rostock und Braunschweig mit jeweils 17 Punkten und das Tabellenschlusslicht bleibt der VfL Osnarbrück mit neun Punkten. Glück für den FCK: Rostock verlor ebenfalls am Samstagmittag in Nürnberg mit 0:3.

Am Freitag, 26. Januar, kommt der FC Schalke 04 auf den Betzenberg. Das Ex-Team von Trainer Grammozis spielt am Samstagabend noch gegen den Hamburger SV, befindet sich im Moment aber mit zwei Punkten mehr einen Tabellenplatz über dem FCK. Die Mannschaft von Dimitrios Grammozis und zuvor Dirk Schuster konnten seit dem Spiel gegen Hannover 96 am 6. Oktober kein Ligaspiel mehr gewinnen, nur zwei Pokalsiege und ein Unentschieden gegen den HSV gelangen den Lautrern in dieser Zeit. Die Probleme in der Defensive halten auch nach dem ersten Rückrundenspiel an: In jeder Partie 23/24 musste Julian Krahl, oder zuvor Andreas Luthe, hinter sich greifen; es fiel immer mindestens ein Gegentor. kata

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Autor:

Katharina Schmitt aus Herxheim

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