Sinkender Rheinpegel legt Kiesbänke in Germersheim frei
Niedrigwasser bei Germersheim lockt Spaziergänger an

Derzeit können Spaziergänger auf den Kiesbänken spazieren: Der Rhein hat  Niedrigwasser. | Foto: jlz
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Germersheim/Rhein. Kiesbänke liegen frei, Wildgänse machen es sich darauf bequem und es verkehren kaum noch Schiffe auf dem Rhein bei Germersheim: Zur Zeit ist der Rhein-Pegel sehr niedrig und rückt dem absolut historischen Tiefstand von 1954 immer näher. In diesem Jahrtausend war das letzte vergleichbare Niedrigwasser im September 2003.

Der Deutsche Wetterdienst spricht von einem „goldenen Oktober“ mit wenig Niederschlägen. Die Menschen genießen das gute Wetter und gehen auf den Kiesbänken im Rhein bei Germersheim spazieren. Die wichtigste Wasserstraße im Bundesgebiet hat Niedrigwasser.
Nach einem halben Jahr mit extrem wenig Regen können viele Frachtschiffe nur noch zur Hälfte oder einem Drittel beladen fahren, teilt der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e. V. mit. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden mehr als 50 Prozent der Güter in Rheinhäfen ein- oder ausgeladen. Dementsprechend erfordert das Niedrigwasser erheblichen Mehraufwand im Binnenschifffahrtsgewerbe. Ladungspartien, die üblicherweise mit einer Fahrt transportiert werden, müssen zum Beispiel auf mehrere Schiffe aufgeteilt werden.  Im Dialog mit der Industrie wird sogar auf die Straße ausgewichen.

Pegel sinkt weiter

Germersheim zählt bei den Messwerten zu Speyer.  Am Mittwoch, 10. Oktober, lag der Pegel bei 2,16 Metern. Um den Pegel einzuordnen, ist der historische Tiefwert vom 4. Januar 1954 wichtig. Damals lag der gemessene Pegel bei 1,52 Metern. Nahe kam das Niedrigwasser diesem Wert aber auch schon in diesem Jahrtausend, nämlich im Jahr 2003. Am 27. September 2003 lag der Pegelstand bei Speyer bei 1,78 Metern.  Für die Rheinfähre in Leimersheim ist der Pegel in Maximiliansau ausschlaggebend.
Der Pegel in Maximiliansau lag am 8. Oktober bei nur noch 3,54 Metern. Am Montag, 15. Oktober, war er mittags um 14 Uhr noch bei 3,19 Metern. Am 8. September lag er noch bei 4,05 Meter.   Der absolute Tiefstwert, der bei Maximiliansau gemessen wurde, lag bei 2,31 Metern am 28. Januar 1885. In diesem Jahrtausend lag der niedrigste Pegel bisher bei 3,16 Meter. Er wurde am 15. Februar 2006 gemessen. ährend die Rheinfähre Leimersheim am Montagmittag noch fuhr, stellte die Rheinfähre bei Neuburg ihren Betrieb zu diesem Zeitpunkt schon ein.
Update: Die Rheinfähre Leimersheim stellte ihren Betrieb am Donnerstagmorgen ein.

Fliegerbomben und andere Fundstücke

Das Niedrigwasser bringt auch Gefahren an die Oberfläche. Der Kampfmittelräumdienst in Neuwied musste vor einigen Wochen eine US-amerikanische 500-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg per Fernzündung sprengen. Sie war im Niedrigwasser entdeckt worden. Genauso wie auch ein 60 Zentimeter langer Blindgänger aus demselben Krieg, der bei m Mäuseturm bei Bingen auftauchte. Experten hatten ihn im Juli entschärft. In der Landeshauptstadt Mainz wurden Flak-Patronen aus dem Zweiten Weltkrieg sichtbar. Auch hier musste der Kampfmittelräumdienst anrücken, um sie unschädlich zu machen.  Hinzu kommen natürlich auch Fundstücke wie verrostete Fahrräder, Mofas und Autos. Bei der Fähre Kaub wurde ein Autowrack gefunden.
Darüber hinaus kommt es zu einem Niedrigwasser-Tourismus. Viele Spaziergänger nutzen die Chance und wandern auf dem Kiesbett. jlz

Autor:

Wochenblatt Archiv aus Germersheim

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