BriMel unterwegs
Storchentod durch Gummis

Dieser Storch ist fit. Bitte nur weiterscrollen, wer den Anblick ertragen kann! | Foto: Brigitte Melder
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  • Dieser Storch ist fit. Bitte nur weiterscrollen, wer den Anblick ertragen kann!
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Böhl-Iggelheim. Am Morgen des 15. Juli erreichte mich eine traurige Nachricht von dem umtriebigen Tierschützer Kurt Przybylowicz, der mir Storchenfotos schickte. Diese Fotos sind schockierend und lassen einen den Magen umdrehen. Ich nehme dieses Foto nicht als Titelfoto. Und dennoch muss es einmal gezeigt werden, damit man sieht, was passiert, wenn zum Beispiel Störche Gummibänder, mit denen auf den Feldern Radieschen, Lauch und Co. zusammengebunden werden, als Regenwürmer angesehen werden.

Bereits Anne Weiler (Peter-Gärtner-Realschule plus) berichtete am 5. Mai im Wochenblatt über diese Tod bringenden Gummibänder auf den Feldern, die von den Saisonarbeitern auf den Feldern nicht eingesammelt sondern einfach liegen gelassen werden.
https://www.wochenblatt-reporter.de/boehl-iggelheim/c-lokales/gummibaender-eine-gefahr-fuer-stoerche_a374216

Gestern hatte man bereits den sechsten Storch einschläfern lassen müssen, da er den ganzen Magen mit Gummibändern voll hatte, woran er auch qualvoll gestorben wäre. Die Dunkelziffer ist wohl weitaus größer, denn nicht immer ist ersichtlich, weshalb sie sterben.

Ein Mann hatte diesen Storch, apathisch auf den Knien sitzend, zwischen Böhl-Iggelheim und den Windrädern im Feld gefunden und sogleich in Bornheim bei Christian Reis (macht Beringung der Störche in Bornheim) angerufen. Dieser rief dann bei Kurt Przybylowicz an, dass er sich weiter um den Storch kümmern sollte. In einer Tasche transportierte der Mann dann den Storch zu Kurt Przybylowicz nach Hause. Dieser packte das Tier in eine extra dafür vorgesehene Tragetasche und fuhr zur Tierärztin Dr. Regina Himmelsbach nach Iggelheim, wo er dann nach eingehender Untersuchung eingeschläfert wurde. Nachdem Kurt Przybylowicz wieder zu Hause war, wollte er wissen, wieso das Tier sterben musste und schnitt ihm kurzerhand den Bauch auf. Was ihm da entgegenquoll ließ ihn kurzfristig erstarren: Gummiringe, wie sie auf dem Feld in Einsatz kommen, und so viele, dass sie in einen 5-Liter-Eimer passten.

Vogelschützer Kurt Przybylowicz ist Ansprechpartner in der Gemeinde Böhl-Iggelheim für Gefieder aller Art und hat die Genehmigung durch die Kreisverwaltung Ludwigshafen und der Landpflegebehörde. Bei Fragen steht er unter der Rufnummer 0157/86184241 zur Verfügung.

Es besteht dringender Handlungsbedarf, damit so etwas nicht noch häufiger geschieht. Was also tun? Flyer an die Saisonfeldarbeiter verteilen? Große Plakate bei den Landwirten aufhängen? In mehreren Sprachen müsste darauf aufmerksam gemacht werden, denn die saisonalen Hilfskräfte können größtenteils kein Deutsch. Ab und zu, aber eher selten, sieht man Menschen über die Felder laufen, die Plastik und sonstiges, das nicht aufs Feld und in die Natur gehört, einsammeln. Die Leute arbeiten den ganzen Tag schwer, keine Frage, die wollen bestimmt nicht nach ihrer Arbeit nochmal das ganze Feld ablaufen. Aber wer soll es sonst machen?

Nun hatte Landwirt Gerd Schmitt vom Hilbenhof die Idee, in Zukunft diese „regenwurmfarbenen“ Gummibänder einfach durch beispielsweise blaue zu ersetzen. Diese Farbe sieht der Storch dann als „Fremdkörper“ an und kommt nicht in Versuchung sie zu schlucken. Dieses wäre dann wohl auch die günstigste Variante. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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