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„Kochen nach Gefühl“ – Devise von Boris Stijelja

Boris Stijelja und Markus Merkler kochten kroatisch | Foto: Brigitte Melder
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  • Boris Stijelja und Markus Merkler kochten kroatisch
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Speyer. Am 23. August besuchte ich wieder einmal die beliebte Kochshow „Küchengeflüster“ vom OK Weinstraße Punkt 19 Uhr war das TV-Studio, das die Ehrenamtlichen bei StrohmeierGilb in der Küchenwelt in Speyer aufgebaut hatten, aufnahmebereit und das Team vom Offenen Kanal positioniert. Moderator Markus Merkler begrüßte mit den Worten „Wir haben heute als Gast Boris Stijelja, er kommt aus der Comedybranche und wir kochen heute kroatisch.“ Es herrschte Bruthitze und da sollte heute auch noch gebrutzelt werden. Na dann viel Spaß! Der Kroate-Bu, wie er sich selbst bezeichnet, wollte heute ein Rezept von seiner kroatischen Mama kochen, nämlich Cevapcici mit Djuvec-Reis. Boris empfahl dieses Gericht, wenn es einmal schnell gehen musste und dabei immer lecker schmeckt. Moderator und Hobbykoch Markus Merkler hatte alles vorher nach der zugeschickten Liste eingekauft. Dieses landestypische Gericht kennt wohl jeder aus seinem Kroatien-Urlaub. Pola-Pola, heißt halb-halb, also halb Schweinehack und halb Lamm-Hackfleisch, wird mit Knobi, Salz, Pfeffer, kroatisches Vegeta (wurde früher „geschmuggelt“, heute in jedem Feinkostregal zu finden) gewürzt. Für den Reis, dem sich Markus Merkler angenommen hatte, kamen Butter, Tomatenmark und frisch gehackte Tomaten (geht aber auch aus der Dose), kroatische Gewürze wie Vegeta hinzu. Das wichtige sei der Einkauf und etwas zu trinken, woraufhin Boris dem Kühlschrank eine pfälzische Weinflasche entnahm und einschenkte. Prost auf Kroatisch heißt „Ziveli“.

Während die beiden Köche schnibbelten, unterhielten sie sich auch, wobei Markus gezielt Fragen stellte. In Boris hatte er einen sehr unterhaltsamen, lustigen Gesprächspartner, der um eine Antwort nie verlegen war. Seine Mimik und Gestik waren köstlich, genauso köstlich wie das später servierte Essen. Sie babbelten zwischendurch immer mal im Pfälzisch, da Markus eh Pfälzer ist und Boris schon sehr lange in der Pfalz heimisch geworden ist. Ursprünglich kommt Boris aus der Nähe von Split. Markus freute sich, dass hier in der Sendung alte Rezepte transportiert werden. Boris meinte, dass die traditionelle Küche ruck-zuck geht, Knobi gut dosieren, nicht zu viel, nur zwei bis drei Zehen in sehr feine Würfel schneiden oder pressen. Obwohl Boris nach eigenen Worten sehr aufgeregt war, merkte man es ihm nicht an; er ist mittlerweile nicht nur auf der Bühne, sondern auch in der Medienwelt Profi. Comedy sei ihm in die Wiege gelegt worden, aber Kochen und Comedy gemeinsam habe er noch nicht gemacht und sei kompliziert, deshalb sei er aufgeregt. Er kann von Markus etwas lernen, denn der schneidet feiner und schneller. Die Zutaten wurden wieder von Förderern gespendet, denen Markus nochmals herzlich dankte. Das Gemüse sei von Frau Kayser, Fleisch von Susanne und Dieter Vogt. Boris zog schwarze Hygienehandschuhe an, woraufhin Markus schlagfertig feststellte, das sei nur deshalb, damit man später nicht das Hackfleisch unter den Nägeln sähe.

Die Sprache kam auf Tim Poschmann, dass er Boris heute freigegeben habe, denn die beiden sind ganz dicke Freunde und Kollegen. Boris machte Markus ein tolles Kompliment, dass er die Kochsendungen immer sehr charmant und unterhaltsam gestalten würde, was zur Folge hatte, dass sich Boris sehr wohl fühlte und man eigentlich gleich die zweite Kochsendung machen könne. Und während Boris am Kneten der Fleischmasse war, fragte ihn Markus nach dem Werdegang von Tim Poschmann. Boris erzählte, dass es das Boulevardtheater in Deidesheim schon seit 22 Jahren gibt und am 05.03.20 das zweite Theater in Maikammer eröffnet wurde. Das mit Tim war ein Gottesgeschenk, denn mit der Erweckung des „Winzerbu“ gab es auf YouTube nach kürzester Zeit 3,15 Millionen Klicks. Boris war zu der Zeit auf der Aida unterwegs und es war Lockdown. Die Idee wurde geboren als er in die Pfalz fahren wollte und ihm ständig Autos mit Heidelberger Nummernschild begegneten. Der Entschluss stand, daraus ein Video zu drehen; aus dem Theaterfundus barg man ein Winzerhemd und einen Strohhut und fertig war der Winzerbu. Es schlug ein „wie eine Bombe“ und etliche Fernsehsender und Zeitungen fragen nach. Tim spielt mittlerweile vor 1000 Zuschauern, das ist eine wahre Erfolgsgeschichte.

Zurück bei der Arbeit. Wenn Boris einmal zu erzählen anfängt, hört er nicht mehr auf *smile*. Er hat einen tollen Tip, wie man die Cevapcici-Röllchen in gleiche Form bringt. Zuerst formt man eine Pfälzer Frikadelle und rollte sie dann zu kroatischen Würstchen oder man schneidet eine PET-Wasserflasche mit Hals ¼ durch und gibt die Masse in den „Behälter“. Durch das Drücken durch den Flaschenhals bekommt man wunderbare „Würstchen“, alle gleiche Dicke. Durch das Theater lerne man auch zu improvisieren. Er sei gespannt, was seine Mama zu seinen im TV gezeigten Cevapcivi sagen würde. Auf jeden Fall sei es ihre Devise „net zu aggressiv koche“!

Boris und Markus haben sich vor Jahren beim Comedyfestival in Haßloch kennengelernt und diese Freundschaft ist bis heute geblieben. „Schade, dass ihr es nicht riecht!“ rief er uns Umstehenden zu, denn es roch tatsächlich mittlerweile ganz hervorragend. Ein Dank ging von Markus an Traudel, seine Schwiegermutter und treueste Zuschauerin. Boris kocht gerne, gab aber zu, dass er die Küche nicht gerne aufräumt und sauber macht. Die Paprikapaste Ajvar und Vegeta runden das Gericht nochmal ab. Es ist die Küchengeflüster-Sendung Nr. 117 und es sei das erste Mal, dass Markus „gefüttert“ wird. Boris ließ ihn den Djuved-Reis kosten, ob er schon weich genug sei. Der Kochvorgang der beiden Freunde gestaltete sich als sehr entspannt und locker, niemals als Stress.

Markus Merkler fand es äußerst schwierig, einen Kochtermin bei Boris zu bekommen, es sei seit 2021 ein richtiges Drama gewesen, denn Boris Stijelja sei ständig mit Terminen belegt. Wenn Zuschauer bei einer Kochsendung dabei sind, dürfen die immer mit probieren; am heutigen Abend war nur ich als Zuschauerin dabei. So auch, wenn es zum Beispiel den von seiner Mutter gebrannten 7-Kräuter-Schnaps aus der kroatischen Heimat gibt. Der Travarica-Kräuterschnaps ist Natur pur, also gesund. Während Boris babbelte und sich in Schnapsposition ausruhte, zeigte sich Markus als wundervoller Hausmann, der alles wieder saubermachte. „Deshalb wurde ich Theaterleiter und lasse andere spielen!“ Er sei eine Rampensau dort, wo er sich wohl fühle. Er mag es, den Teller zu dekorieren, also kam noch etwas von dem orangefarbenen Ajvar und grüne Petersilie zu den fertig gebratenen Cevapcici und dem Reis dazu. Es soll gut schmecken, muss aber nicht aussehen wie bei „Germanys next Topfmodel“. Dann war der Teller fertig für Auge und Gaumen. Er erzählte noch, dass er sich auf das im Dezember neu aufgeführte Stück „Weihnachten fällt aus, Josef gesteht alles“ freue. Die nächste Weinflasche wurde entkorkt, diesmal ein Pfälzer Rotwein. Und dann schnappten sich die beiden Akteure ihre Teller und ließen es sich gut gehen.

Bereits nach einer Stunde war die Sendung im Kasten. Alles lief wie am Schnürchen. Die Crew und ich bekamen alle noch einen Teller mit dem leckeren Gericht. Gegen Ende gesellte sich auch noch der Leiter des Küchenstudios, Hans Günther Mayr hinzu, der nicht nur nach dem Rechten schaute – es wird immer alles picobello hinterlassen -, sondern auch die Bekanntschaft von Boris machen wollte.

Erstausstrahlung: 01. Sept. 2022 ab 18:00 Uhr im OK Weinstraße
Weitere Sendetermine sind u.a. Freitag, 02. September 2022 - 10:00 Uhr, Sonntag, 11. September 2022 - 10:00 Uhr, Donnerstag, 15. September 2022 - 18:00 Uhr
ob Oktober auch in der Onlinemediathek des OK Weinstraße

(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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