"Rote Karte" droht: Falsch befüllte Biotonnen bleiben ungeleert

Biomüll ist eine wertvolle Ressource. Aus ihm entsteht neue Erde oder sogar Biogas für Fernwärme.  | Foto: Stockwerk-Fotodesign/stock.adobe.com
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Ludwigshafen. Ab September drohen Haushalten, die ihre Biotonne falsch befüllen, drastische Folgen. Eine Analyse des Ludwigshafener Bioabfalls im vergangenen Jahr ergab, dass der Bioabfall zu viele Fremdstoffe wie Metalle und Plastik enthält. Daher führt der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) ab sofort Bio-Tonnenkontrollen durch. Stellen die Mitarbeiter:innen des WBL fest, dass im Bioabfall Stoffe entsorgt wurden, die nicht dorthin gehören, erfolgt keine Leerung. In diesem Fall kleben die WBL-Mitarbeiter:innen einen roten Aufkleber auf den Abfallbehälter, um die Kund:innen auf die Konsequenzen dieses Verhaltens hinzuweisen.

Prangt nun auf der Biotonne wegen falscher Befüllung der rote Aufkleber, bestehen mehrere Möglichkeiten: Der Tonneninhalt kann nachsortiert und die Tonne beim nächsten regulären Abfuhrtermin wieder zur Leerung bereitgestellt werden. Wer nicht so lange warten möchten oder warten kann, kann eine kostenpflichtige Sonderleerung beantragen. Der korrekt nachsortierte Inhalt kann dann als Bioabfall entsorgt werden. Ohne Nachsortierung wird er wie Restabfall behandelt, was eine höhere Entsorgungsgebühr zur Folge hat. Sonderleerungen können nur Eigentümer:innen oder deren Bevollmächtigte schriftlich unter biotonne@ludwigshafen.de in Auftrag geben.

Bereits seit April schaut der WBL in die Biotonnen und hat damit begonnen, falsch befüllte Abfallbehälter mit einem gelben Aufkleber mit entsprechendem Hinweis auf diesen Fehler zu versehen. Eine Sanktion erfolgte – bis auf den gelben Aufkleber – noch nicht. Dies ist bei künftigen Verstößen nicht mehr der Fall.

Hintergrund der WBL-Maßnahmen – die Beklebung mit gelben und roten Hinweisaufklebern – ist die Novellierung der Bioabfallverordnung (BioAbfV). Die BioAbfV setzt sich zum Ziel, Fremdstoffe wie Plastik aus der Biotonne zu verbannen, um den Kunststoffeintrag in die Umwelt zu reduzieren. Von diesen Kontrollen und den roten Aufklebern verspricht sich der WBL, dass sich die Reinheit des Bioabfalls merklich steigert und die gesetzlich geforderte Qualität erreichen lässt.

Metalle, Restabfall oder Plastik gehören nicht in den Bioabfall. Auch sogenannte kompostierbare Plastiktüten dürfen nicht in die Biotonne, weil diese Tüten den Verarbeitungsprozess im Kompostwerk stören.

Grafische Hinweise zur richtigen Befüllung der Bio-Tonne

Seit zwei Jahren weist der WBL auf unterschiedlichen Wegen auf die Notwendigkeit, den Bioabfall reiner zu bekommen, hin. So fügte der WBL den Gebührenbescheiden am Anfang dieses Jahres die mehrsprachige Informationsbroschüre "Abfall trennen – Verantwortung zeigen" mit einer praktischen Trennhilfe und einfachen, verständlichen Grafiken bei. Die WBL-Mitarbeit*innen haben auf den Biotonnen im Stadtgebiet Aufkleber angebracht. Auf diesen steht die Aussage "Trenn‘ Dich hier und jetzt von Deiner Plastiktüte!". Zudem zeigen Piktogramme – als leicht verständliche Gedankenstütze – das richtige Befüllen des Abfallbehältnisses.

Auf der städtischen Homepage www.ludwigshafen.de gibt es eine Podcast-Folge zu diesem Thema. Zum Start der Roten-Karten-Phase werden die Bürger:innen mit Hilfe von mehrsprachigen Plakaten im Stadtgebiet auf die notwendige Verbannung von Plastik aus der Biotonne hingewiesen.

Weitere Informationen rund um das Thema Bioabfall, zu den Tonnenkontrollen und zur richtigen Befüllung der Biotonnen sind auf der Internetseite www.ludwigshafen-diskutiert.de zusammengefasst. Unter 0621 5044747 geben Mitarbeiter: innen des WBL persönlich Auskunft.

Sortenreiner Bio-Abfall ist wertvolle Ressource

"Global betrachtet, gelingt es den Ludwigshafener*innen recht gut, den Abfall korrekt zu trennen, aber wir müssen hier noch besser werden und die Fehlwürfe reduzieren, um die Sortenreinheit in der Biotonne zu steigern", sagt der Dezernent Alexander Thewalt. Der WBL kann nur Biomüll verwerten, der den Grenzwert an Störstoffen wie Metall und Plastik nicht überschreitet. WBL-Werkleiter Peter Nebel sagt: "Ist die Verunreinigung des Bioabfalls zu groß, kann er nicht mehr als wertvolle Ressource der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden. Sortenreine Bioabfälle können auch neben der Produktion von torffreier Blumenerde beziehungsweise Kompost, zur Produktion von Biogas verwendet werden, das eine Alternative zu fossilen Energieträgern darstellt". jg/red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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