Donnersbergkreis: Fuchs mit Geflügelpest infiziert

Symbolbild | Foto: Wochenblatt-Reporter Justin Öhler

Donnersbergkreis. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat erstmals bei einem Fuchs aus Rheinland-Pfalz das hochpathogene Influenza A-Virus vom Subtyp H5N1, den Erreger der derzeit grassierenden Geflügelpest (Aviäre Influenza) nachgewiesen. Das offensichtlich kranke Tier war im Donnersbergkreis von einem Jäger erlegt und routinemäßig zur Untersuchung auf Tollwut eingesandt worden.
An Tollwut litt der Fuchs nicht - diese Untersuchung hatte ein negatives Ergebnis. Stattdessen konnten die Fachleute des Instituts für Tierseuchendiagnostik hochpathogene Influenza A-Viren vom Subtyp H5N1 nachweisen. Der Befund wurde vom Nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut Insel Riems bestätigt. Der Erreger ist verantwortlich für den seit über zwei Jahren andauernden europaweiten Ausbruch der Geflügelpest unter Wildvögeln und Nutzgeflügel. Der Nachweis des Erregers bei einem Fuchs erfolgte im Rahmen eines aktuell laufenden Influenzavirus-Monitorings bei wildlebenden Fleischfressern in Rheinland-Pfalz.
Bei wildlebenden Fleischfressern war der Erreger in Deutschland zuerst im März bei vier Füchsen in Niedersachsen nachgewiesen worden. Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommen diese Fälle nicht unerwartet. Da Aviäre Influenzaviren derzeit in der Wildvogelpopulation vorkommen, ist beim Kontakt von Fleischfressern mit infizierten Vogelkadavern mit weiteren Übertragungen zu rechnen.

Geflügelhaltungen schützen

Trotz des Erregernachweises bei Fleischfressern stellt die Aviäre Influenza weiterhin für Geflügelhaltungen die größte Bedrohung dar. Tierhalter müssen durch konsequent umgesetzte Biosicherheitsmaßnahmen verhindern, dass der Erreger in ihre Bestände eingeschleppt wird. Er kann nicht nur durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, sondern auch durch Kontakt mit virusbehafteten Materialien wie Einstreu, Gerätschaften, Schuhwerk, Kleidung und Fahrzeugen in die Ställe gelangen.
Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass das Risiko einer Übertragung von Tieren auf Menschen als sehr gering angesehen werden kann. In Deutschland sind bislang keine Erkrankungen aufgetreten. Grundsätzlich gilt, dass tote oder verhaltensauffällige Wildtiere, insbesondere Wildvögel nicht angefasst werden sollten, da sie mit verschiedenen Erregern wie Bakterien, Viren oder Parasiten infiziert sein können. Auch der direkte Kontakt von Haustieren wie Hunden und Katzen mit toten oder kranken Wildtieren sollte möglichst verhindert werden.
Als Indikatortiere für Influenza A-Viren gelten tot gefundene Wildvögel wie Gänse, Schwäne, Enten, Möwen oder Greifvögel. Diese Tiere sollten nicht vom Fundort entfernt werden. Das Veterinäramt der zuständigen Kreisverwaltung kann informiert werden und eine Laboruntersuchung auf Geflügelpest veranlassen.

Entwarnung im Donnersbergkreis

„Es müssen keine speziellen Maßnahmen ergriffen werden, da der Nachweis von Aviären Influenzaviren vom Subtyp H5N1 bei einem Fuchs nicht einer Meldung gemäß der einschlägigen EU-Verordnungen und der nationalen Verordnung unterliegt.
Oberste Priorität hat der Schutz des Geflügels vor einem Eintrag und der möglichen weiteren Verbreitung der Virusinfektionen. Hierzu müssen die einschlägig empfohlenen Biosicherheitsmaßnahmen und Überwachungs- beziehungsweise Abklärungsuntersuchungen überprüft und unbedingt konsequent eingehalten werden. An dieser Stelle verweisen wir auf die Hinweise des Veterinäramtes des Donnersbergkreises auf der Homepage der Kreisverwaltung (www.donnersberg.de -> „Aktuelles aus dem Kreishaus“).
Das Melden von Todesfällen in der Geflügelhaltung an die Veterinärbehörde mit anschließender amtlicher Untersuchung gilt als eine Maßnahme zum frühzeitigen Erkennen der Geflügelpest“, so Dr. Christine Zwerger, Leiterin der Abteilung Veterinäramt und Landwirtschaft, Kreisverwaltung Donnersbergkreis.

Füchse sind Allesfresser - Keine Panik im Donnersbergkreis

„Es ist absolut nicht ungewöhnlich, dass sich ein Fuchs infiziert. Füchse fressen einfach alles, was herum liegt und auch krank ist, da dies eine leichte Beute für sie darstellt. Panik besteht in unserer Donnersbergregion deshalb überhaupt nicht“, so auch Martin Teuber, Revierförster im Donnersbergkreis.red/crn

Autor:

Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
RatgeberAnzeige
Bewerbungstraining Kusel: Wer sich beruflich weiterentwickeln und sich optimal auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten will, ist beim Lernkeis Südwest gut aufgehoben. Mit der Hilfe der Experten lernt man, alle Herausforderungen zu meistern. | Foto: LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe.com
3 Bilder

Bewerbungstraining Kusel: Lernkreis Südwest macht fit für den Traumjob

Bewerbungstraining Kusel: Endlich: in einer Stellenausschreibung findet man den potenziellen Traumjob. Doch was gehört eigentlich alles in eine Bewerbung? Wie sieht ein guter Lebenslauf aus und wie kann ich einen potenziellen Arbeitgeber im persönlichen Gespräch von mir überzeugen? Diese und alle weiteren wichtigen Fragen beantwortet der Lernkreis Südwest in einem individuellen Bewerber- und Kommunikationstraining. Die Experten geben Ihnen im Rahmen eines ganzheitlichen Coachings alle wichtigen...

Online-Prospekte aus Kirchheimbolanden und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.