Waldbaden bringt Körper, Seele und Geist ins Gleichgewicht
Einssein mit der Natur

In die Atmosphäre des Waldes einzutauchen bringt Ruhe und Entspannung  | Foto: B. Bender
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  • In die Atmosphäre des Waldes einzutauchen bringt Ruhe und Entspannung
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Annweiler. Ein neuer Trend macht sich in den heimischen Wäldern breit: „Shinrin Yoku“. Dabei handelt es sich um eine in Japan anerkannte Stress-Management-Methode, dessen therapeutischer und gesundheitsfördernder Nutzen wissenschaftlich belegt ist. Dass die Natur und insbesondere der Wald eine beruhigende Wirkung auf den menschlichen Organismus hat, ist wohl bekannt, ihn aber wirklich auf sich wirken zu lassen, ist eine völlig andere Geschichte. Unter der deutschen Bezeichnung „Waldbaden“ ist das „Eintauchen in die Waldatmosphäre“ zu verstehen.
Der Pfälzerwald ist gut besucht, ist er doch ein beliebtes Ausflugs- und auch Erholungsziel, mit seinen ausgezeichneten Wanderwegen und den vielen Aussichtspunkten, Felsformationen und der Burgenwelt. Der Wald wird genutzt zum Wandern, Joggen und Biken. Meistens hat man ein Ziel, eine Wegstrecke vor Augen und meistens ist man mit Freunden und/oder Familie am Start.
Wer alleine im Wald spazieren geht, nimmt die Natur schon eher wahr.
Da stellt sich dem ein oder anderen dann vielleicht die Frage, was am Waldbaden anders sein soll, als einem Spaziergang an der frischen Luft?
Der fast schon abgenutzte Begriff „Entschleunigung“ steht da im Raum. Aber unter Anleitung einer zertifizierten Kursleitung für’s Waldbaden und Achtsamkeit im Wald, ist eine bewusste Entkopplung vom Alltagsleben und eine direkte Begegnung mit der Natur, und somit unserer ureigenen Natur, möglich.
„Ich kenne natürlich den Wald, die Wege und Gebiete, die ich mit den Teilnehmenden gehen werde,“ erklärt die zertifizierte Kursleiterin Melanie Kirsch.
Wobei sie sich selbst eher als Begleiterin und Unterstützerin sieht. Schließlich sei das Waldbaden kein Vortrag sondern eine Möglichkeit zur Selbsterfahrung und -reflexion.
Benötigt wird lediglich wettergeeignete Kleidung und festes Schuhwerk. Proviant, ein Sitzkissen und in den Sommermonaten Insektenschutz sollten in einem Rucksack verstaut sein, damit die Arme und Hände frei beweglich sind. Und los geht’s.
Von Vorteil ist es, wenn man vor dem Eintauchen in den Wald, seinen Alltag möglichst hinter sich lässt. Wenigstens für die kommenden zweieinhalb bis drei Stunden. Die Waldatmosphäre unterstützt dabei, abzuschalten und gleichzeitig völlig wach zu sein. Still zu sein. Das Eintauchen und Ankommen geschieht zuerst durch achtsames und absichtsloses Schlendern. Die Aufmerksamkeit auf die Sinneseindrücke gerichtet, fällt es leicht, einfach „nur da zu sein“, wahrzunehmen, zu sehen, zu hören, zu riechen. Frei von Beurteilung und Rechtfertigung soll der Wald ein Ort der reduzierten Sprache sein. Verschiedene Elemente, die Werkzeuge wenn man so möchte, um immer mehr auch ins Fühlen und ins Staunen zu kommen, werden von der Kursleiterin, dem Kursleiter, im Laufe der Zeit eingebaut und angewandt. Diese bestehen aus Entspannungs-, Atem und Achtsamkeitsübungen.
„Alles um sich herum zu vergessen“, danach sehnen sich viele Menschen und genau darin unterstützt der Wald. In diesem Vergessen können ganz von selbst Erkenntnisse und Einsichten auftauchen.
Das Waldbaden fördert die geistige und seelische Gesundheit, hat aber selbstverständlich auch auf den Körper eine positive Wirkung. Die sogenannten Terpene, das sind Stoffe, die die Bäume und Pflanzen aussenden, bewirken die Stimulation des menschlichen Immunsystems. Waldbaden unterstützt die Atmungsorgane, kann Bluthochdruck entgegenwirken, das Herz-Kreislauf-System unterstützen und das Zusammenspiel des vegetativen Nervensystems fördern. Genauer gesagt des Aktivnervs Sympathikus und dem Ruhenerv Parasympathikus. Beide sind für den Körper lebenswichtig. Sie steuern die Funktion und das Gleichgewicht der einzelnen Organe mit den dazugehörigen Stoffwechselsystemen mit daran gekoppelten Empfindungen und Stimmungslagen.
Körper, Geist und Seele sind eine Einheit. Die Auszeit im Wald kann also insgesamt helfen, das Ungleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele positiv zu beeinflussen und neu herzustellen.
Auch sind Mensch und Natur eine Einheit. Den Wald in seiner ganzen Schönheit und Ruhe zu erleben und zu erfassen, kann diese Einheit wieder erfahrbar machen. Die Einladung des Waldes und der Natur, den Alltag hinter sich zu lassen, steht im Grunde rund um die Uhr. Diese Einladung wieder ganz bewusst anzunehmen, dazu laden zertifizierte Kursleiterinnen und Kursleiter ein. beb

Weitere Informationen
www.waldbaden-akademie.com

Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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