Kreativität trifft auf Nachhaltigkeit: Reparaturwerkstatt für nachhaltige Mode im MGH

Neustadt. Die Lieblingsjeans ist fadenscheinig, am besten Pulli haben die Motten genascht? Verschleiß ist nach einer Greenpeace-Umfrage der häufigste Grund, warum solche Teile auf dem Müll landen. Der Verbrauch von Kleidung steigt seit Jahren beständig, gleichzeitig tragen wir sie immer kürzer. Mit den bekannten negativen Folgen rund um prekäre Beschäftigungsverhältnisse in vielen Produktionsländern und Belastungen für die Umwelt.
Mit der Reparaturwerkstatt für Kleidung startet das Mehrgenerationenhaus der Stadt Neustadt an der Weinstraße (Von-Hartmann-Straße 11, Neustadt) ab sofort ein Angebot für mehr Nachhaltigkeit in Sachen Mode nach dem Motto „Lieber flicken als wegwerfen“. Jeweils donnerstags von 10 bis 12 Uhr unterstützt Nazek Kattan in ihrem „Flickwerk“ mit kreativen Methoden wie das „Visible Mending“ -übersetzt etwa „sichtbares Flicken“- dabei, Lieblingskleidungsstücke wieder in Schuss zu bringen: Aus bunten Woll- und Stoffresten werden Löcher oder Flecken möglichst auffällig und dekorativ bearbeitet. Oder es werden im Gegenteil ramponierte Stellen unauffällig ausgebessert. Auch andere Reparaturarbeiten wie das Einnähen eines Reißverschlusses oder das Annähen eines ausgerissenen Saums sind möglich.
Das Angebot ist kostenlos eine Anmeldung nicht notwendig. Teilnehmende werden gebeten, möglichst Stoffreste, Nadeln und Garne zum Nähen und Sticken sowie eine Schere mitzubringen. Nähmaschinen sind vorhanden.
Nazek Kattan ist eine Allrounderin in kreativer Gestaltung. In ihrer Heimatstadt Damaskus verarbeitete sie beispielsweise Stoffe zu dekorativen Textilien und stellte Modeschmuck her. Größter Beliebtheit erfreuten sich aber die Bilder zur Geburt eines Kindes, die sie individuell stickte.
Mit der Flickwerkstatt im Mehrgenerationenhaus verbindet sie ihr Können mit dem Wunsch, ihr Wissen an andere weiterzugeben. cd/red