Gelungene und fröhliche Tage
Marienthaler Kerwe

Kerweparre Timo Sichau mit dem Mundschenk Yanik Sichau sowie die Straußborsch und Straußmäd | Foto: May
  • Kerweparre Timo Sichau mit dem Mundschenk Yanik Sichau sowie die Straußborsch und Straußmäd
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Von Rudolf May/Marienthal. Endlich, mal wieder Kerwe feiern, wie sie früher (vor Corona) war, mit Sonnenschein und Regen; mit großem Kerweumzug, mit Kerweredd, Livemusik und mit vielen Freunden und Bekannten.
Trotz aller Freude, endlich mal wieder die Maiedähler Kerb so zu feiern, wie man es kennt und jahrzehntelang gewohnt war, lag in den Tagen davor, auch etwas Enttäuschung in den Augen der Kinder: Keine Reitschule, kein Zuckerstand, keine Schießbude! Corona und die aktuelle wirtschaftliche Lage haben die Zahl der Schausteller schrumpfen lassen. Und die, die noch existieren, haben große personelle Engpässe.
Lange sah es danach aus, als würde die Kerwe ohne Schausteller am letzten Septemberwochenende stattfinden. Doch die Marienthaler Verantwortlichen ließen nicht locker und kontaktierten Schausteller um Schausteller, bis sie endlich fündig wurden. Gerade rechtzeitig zur Kerweeröffnung trafen Zuckerstand und Schießbude ein. Leider kein Karussell.
Schnell wurde dafür Ersatz gefunden, zu einem in einer Hüpfburg und zum anderen beim „Zirkus Pepperoni“ mit einer Mitmachaktion am Sonntag.
Am Freitagabend fieberten viele Besucher*innen aus Marienthal und den umliegenden Dörfern mit den Kerweborsch und -Mäd, wie viele Hammerschläge würde der Ortsvorsteher Bauer benötigen, um das Bierfass anzuschlagen? Im Gegensatz zur Oktoberfesteröffnung benötigte er nur zwei Schläge und schon wurde der erste Stein Bier gezapft und es erschallte der erlösende Ausruf: „O´zapft is!, die Maiedähler Kerb is eröffnet!“ Der Kerweparre Timo Sichau und seine Kerweborsch und -Mäd stimmten ein in den Kerweschlachtruf: „Die Maiedähler Kerb is do, sie lewe hoch..“
Bis in die frühen Morgenstunden wurde am Weinstand gefeiert. DJ Ralf sorgte mit einer abwechslungsreichen Auswahl an aktuellen und vergangenen Hit“s für eine stimmungsvolle Kerweeröffnung.
Der Kerwesamstag stand ganz im Zeichen der Tanzwilligen. Die bekannte Party-Band „Schuckeria“ traf mit ihrer Musikauswahl den richtigen Musikgeschmack der Tänzer*innen. Bei guter Kerwestimmung wurde getanzt und gefeiert bis zum Morgengrauen.
Für einige Helfer*innen war es eine kurze Nacht. Denn am Kerwesonntag war für 9 Uhr Aufräumen und Neubestuhlung im Bürgerhaus angesagt. Während des Vormittags gingen immer wieder bange Blicke gen Himmel, hält das schöne Wetter mit Sonnenschein oder nicht?
Bereits gegen Mittag füllte sich der Vorplatz des Bürgerhauses und das Unterhaltungsorchester des Spielmannszuges Eisenberg baute die Instrumente fürs Platzkonzert auf. Die Umzugsteilnehmer trafen nach und nach am Aufstellungsplatz in der Straße „Am Donnersberg“ ein.
Sagenhafte 22 Wägen und Gruppen bei der Maiedähler Kerb!!! Pünktlich um 14 Uhr setzte sich dieser lange und bunte Lindwurm in Bewegung. Kurz danach öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete und regnete. Dies tat dem Umzug keinen Abbruch. Er zog weiter Richtung Bürgerhaus. Angeführt wurde dieser von den Straußborsch, es folgte der Kerweparre Timo Sichau mit dem Mundschenk Yanik Sichau in luftiger Höhe. Dem schlossen sich an, die Kerweborsch und -Mäd aus Marienthal, Ruppertsecken und Mannweiler-Cölln. Weitere Teilnehmer waren die Gemeinde Ruppertsecken, das Zukunftsdorf Marienthal und eine Reitergruppe des Pony-Vereins Schönborn. Der Tischtennisverein Marienthal, der Forstbetrieb Koch und Marienthaler Familien wiesen auf die aktuellen Krisen hin. Mit Erntewägen und den dazugehörigen Zugmaschinen wurde die Landwirtschaft „Damals und heute“ präsentiert, ebenso auf artgerechte Tierhaltung hingewiesen. Diverse Garten- und Landwirtschaftsgeräte rundeten das vielfältige Umzugsbild ab. Den Umzugsschluss bildete der Feuerwehrförderverein Marienthal, der die an der Strecke entlang wartenden Besucher mit Bier versorgte.
Am Bürgerhaus angekommen und nass bis auf die Haut bestiegen der Kerweparre und sein Mundschenk das Podest, um von den Ereignissen der vergangenen zwölf Monate zu berichten. Doch ohne Regenschirm ging es nicht! Also mit Regenschirm und schon hielt der Kerweparre Timo Sichau den Marienthalern ihren Spiegel hin. Zuerst von Geburten und Heiraten, vom Verleihen – verstauen – und dann nicht mehr finden – bis hin zum falschen Verdacht. Oder vom Vergessen des Haustürschlüssels, ebenso vom nach hause gehen in Poms bei schneeglatter Straße, oder Kochversuche im Vollrausch, oder das Arbeiten in zu engen Hosen und das Transportieren von ungesicherten Handwerksgeräten auf einem Anhänger und sich wundern, wenn beim Eintreffen einiges nicht mehr auf dem Anhänger ist. Von jungen Autofahrern und ihren Erlebnissen beim Linksabbiegen oder bei zu spätem Bremsen oder wenn plötzlich Tiere auf der Straße sind. Ein anderer machte durch den Kauf bei „Ebay“ Bekanntschaft mit der Bundespolizei. Wohl dem, der gute und hilfsbereite Freunde hat und die vergessenen Schlüssel nachfahren. Diese Erfahrung machte ein Marienthaler, der mit seinem Motorrad nach Andechs, auf den „Heiligen Berg“ fahren wollte und hinter Stuttgart tanken musste. Hier stellte er mit Schrecken fest: er hat Tank- und Taschenschlüssel zu Hause vergessen! Es folgten weitere Vergehen, die von den Zuhörern mit viel Applaus bedacht worden.
Nach dieser, unter nassen Verhältnissen sehr gut vorgetragenen Kerweredd suchten die zahlreichen Besucher*innen Zuflucht in Bürgerhaus, Zelt oder Weinstand
Das ins Feuerwehrgerätehaus geflüchtete Unterhaltungsorchester spielte beschwingte Melodien, die wegen den äußeren, regenreichen Bedingungen von den Menschen im Bürgerhaus oder Zelt leider nicht so wahrgenommen wurden.
Neben Kaffee und Kuchen fanden die warmen Speisen, wie auch der erstmals angebotene Flammkuchen, reißenden Absatz. Gegen Mitternacht klang dieser schöne, aber verregnete Kerwesonntag aus.
Montags folgte dann der traditionelle Frühschoppen mit Leberknödel, Bauernbratwurst und Sauerkraut als Mittagstisch, bevor dann nachmittags das so beliebte „Lampenschießen“ seinen Lauf nahm. Mit den Ehrungen der Erstplatzierten und fröhlichem Beisammensein schloss zur später Stunde auch der Kerwemontag.

Ende gut – alles gut!

So konnten der Ortsvorsteher und die Verantwortlichen der Hallengemeinschaft auf die zurückliegenden und rundum gelungenen Kerwetage blicken.
Sie bedanken sich ganz herzlich bei den über 60 zum Einsatz gekommenen Helfer*innen, den Kuchenbäckerinnen und den Kerweborsch und -mäd, denn nur durch die Hilfe und Unterstützung aller, war es möglich, solch eine Kerwe zu gestalten, und durchzuführen. Auch vielen Dank an die Umzugsteilnehmer sowie an all die vielen Kerwegäste aus nah und fern. (Rudolf May)

Autor:

Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden

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