Wie Verbraucher sich vor Betrug schützen können
LKA warnt in Rheinland-Pfalz vor Romance Scamming

Rheinland-Pfalz. Liebe macht blind - und das nutzen Betrüger beim sogenannten Romance Scamming, dem Liebesbetrug, gezielt aus. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz zeigen, wie die Täter vorgehen und wie sich Betroffene schützen können.

Eine Frau lernt einen angeblichen US-Soldaten über das Internet kennen. Man tauscht Handynummern aus, hält via Messenger-Dienst Kontakt und geht eine "digitale" Beziehung ein. Dann folgt die Verlobung, und seitens der Frau der Wunsch nach einem persönlichen Kontakt. Weil sich der Unbekannte jedoch angeblich auf geheimer Mission im Jemen befindet, sei dies nicht so ohne weiteres möglich. Der angebliche Soldat erklärt, dass er Heimaturlaub nehmen müsse, was jedoch mit Gebühren verbunden sei. Die Frau solle sich ans amerikanische Militär wenden, um ihm den Urlaub zu ermöglichen. Der Mann teilt ihr hierzu eine E-Mail-Adresse mit. Von dort erhält die Frau die Anweisung, dass sie mehr als 7.000 Euro für den Verdienstausfall und über 14.000 Euro für einen Ersatzmann - ihr vermeintlicher Verlobter sei in hochrangiger Position - an ein Bankkonto überweisen solle. Das Geld könne der vermeintliche Militärangehörige selbst nicht vorlegen, da wegen der geheimen Auslandsmission sein Bankkonto eingefroren worden sei. Die Frau überweist das Geld für den angeblichen Verdienstausfall.

Das überwiesene Geld sieht sie allerdings nie wieder und zu einem realen Treffen mit ihrem Verlobten wird es niemals kommen! Denn die Frau ist Opfer einer sehr perfiden Masche - dem sogenannten Love- oder Romance-Scamming - geworden.

Masche immer gleich

Dieser erst kürzlich bei der Polizei angezeigte Fall ist nur einer von vielen in Rheinland-Pfalz. Beim sogenannten Love-Scamming ist die Masche immer ähnlich: In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammer (Betrüger, aber auch Betrügerinnen) auf der Suche nach potenziellen Opfern. Die Täter schreiben mit gefälschten Profilen die Liebessuchenden an und bauen über Tage, Wochen und teilweise Monate eine Beziehung auf. Hierbei werden auch Bilder und Videos verwendet, die jedoch von ganz anderen Personen (beispielsweise aus öffentlichen Profilen in sozialen Netzwerken) stammen. Der Schriftverkehr verlagert sich sehr schnell von der eigentlichen Internetplattform auf den privaten E-Mail-Account. Es folgen möglicherweise Telefonate und Videochats. Hierbei werden oft fremde Videos oder Standbilder benutzt. Die vermeintlichen Partner geben zumeist an, im Ausland (beispielsweise auf einer Bohrinsel oder im Krisengebiet, mit einer Legende als Soldat, Arzt oder Millionär) unterwegs zu sein. Fotos oder Dokumente, welche die eigene Identität belegen sollen (Ausweise, Urkunden und Ähnliches), liefern die Täter per E-Mail an ihre Opfer. Diese Dokumente sind in der Regel gefälscht.

Irgendwann benötigt der neue Partner plötzlich finanzielle Unterstützung und bittet um Hilfe in der Not: Beispielsweise geben sie vor, bei einer Geschäftsreise nach Westafrika in Geldnot geraten zu sein. Oder sie benötigen Geld für eine wichtige Operation ihres Kindes oder eines Angehörigen. Auch gestohlene Koffer und Pässe, unbezahlter Lohn oder eine unbezahlte Hotelrechnung sollen das ahnungslose Opfer dazu bringen, Geld zu überweisen. Und viele tun es auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrem Internet-Partner/ihrer Internet-Partnerin emotional abhängig. Hat das Opfer gezahlt, brechen die Betrüger den Kontakt in der Regel abrupt ab. Ergebnis: Das Geld ist unwiederbringlich verloren und die Betrogenen bleiben mit dem finanziellen und emotionalen Schaden zurück.

Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale raten:

  • Niemals Geld an unbekannte Menschen überweisen, die man nicht persönlich kennengelernt hat. Auch nicht auf Forderungen eingehen. 
  • Seien Sie immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten im Internet. Egal ob Wohnungs- oder Partnersuche. 
  • Lernen Sie eine Internetbekanntschaft kennen, geben sie seinen Namen mit dem Zusatz Scammer bei Google an. Manchmal bestätigt die Suchmaschine einen Verdacht
  • Wenn Sie gescammt werden: Brechen Sie sofort den Kontakt ab. Legen Sie sich eine neue Mailadresse und eine neue Telefonnummer zu. 
  • Wenn sie einen finaziellen Schaden haben, erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei 
Autor:

Stefan Endlich aus Wörth am Rhein

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