Ab 2. Juni trainieren und massieren
Thermarium öffnet teilweise

Ab 2. Juni darf - mit Abstand und strengen Hygienevorkehrungen - auch im Thermarium-Fitnessstudio wieder trainiert werden. Wann Therme und Sauna öffnen dürfen ist noch unklar, ebenso wie die finanzielle Zukunft des Thermenstandortes.  | Foto: (c) Thermarium Wellness- und Gesundheitspark
  • Ab 2. Juni darf - mit Abstand und strengen Hygienevorkehrungen - auch im Thermarium-Fitnessstudio wieder trainiert werden. Wann Therme und Sauna öffnen dürfen ist noch unklar, ebenso wie die finanzielle Zukunft des Thermenstandortes.
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Bad Schönborn (ris). Seit dem 14. März ist das Thermarium in Bad Schönborn geschlossen. Nach elf Wochen Zwangspause wird der Betrieb des Wellness- und Gesundheitsstandortes am 2. Juni in Teilen wieder aufgenommen, worüber sich Geschäftsführer Markus Hoppe und seine Mitarbeiter sehr freuen. „Wir öffnen endlich das Fitnesszentrum, die Totes-Meer-Salzgrotte, die Physiotherapie und den Wellnessbereich“, so Hoppe. Sauna und Therme bleiben weiterhin geschlossen, da hier die Landesregierung – anders als zum Beispiel in Rheinland-Pfalz - noch keinen konkreten Termin für die Wiedereröffnung in Aussicht gestellt hat.

Der Betrieb findet mit höchsten Hygienestandards statt. So herrschen Desinfektions- und Maskenpflicht in den öffentlichen Bereichen des Anbaus, in dem die bald offenen Abteilungen sind. Abstandsregelungen gelten nach wie vor, die Vitalbar im Fitnessbereich wurde mit Acrylschutzschildern verkleidet, Desinfektionsmittelspender stehen bereit und den Check-In mit der Mitgliederkarte müssen die Trainierenden selbst durchführen. Zudem können weder die Umkleiden noch die Duschen benutzt werden.

„Die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter hat oberste Priorität. Unsere Mitarbeiter wurden bereits geschult über die notwendigen Maßnahmen und zusätzlichen Pflichten, die sie haben“, erklärt Markus Hoppe. Auch seien die „Sporties“ gerade damit beschäftigt, kreative Platzlösungen für Kurse im Freien zu finalisieren. „Wir nutzen den Sole-Aktiv-Park und die freien Liegewiesen der Therme für neue Outdoor-Kursangebote.“

Der Betrieb findet zu den regulären Öffnungszeiten statt, doch in der Totes-Meer-Salzgrotte und in der Physiotherapie wird strikt nach telefonischer Voranmeldung und Termin gearbeitet, so dass keine Wartezeiten entstehen. Schon ab Ende Mai stehen Mitarbeiterinnen für die telefonische Terminreservierung zur Verfügung. Gerade für die Totes-Meer-Salzgrotte, die zur Stärkung des Immunsystems und der Atemwege beiträgt, sieht Hoppe zukünftig eine gute Chance, zum Beispiel für spezielle Atemtherapiekurse.
„Unser Team freut sich auf das Ende der Kurzarbeit“, berichtet der Thermenchef. 90 Prozent der zirka 70 Mitarbeiter arbeiteten kurz.
Doch nicht alle dürfen schon zurückkommen, denn die Therme und Sauna dürfen vorerst nicht öffnen. Der Thermenchef sieht das als Wettbewerbsverzerrung.

„In Rheinland-Pfalz öffnen die Thermen bereits am 10. Juni. Da wird mancher dorthin fahren, um in den längst überfälligen Badegenuss zu kommen“, befürchtet Hoppe. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation als auch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen, finden keine Indizien für eine Übertragung des Corona-Virus im Wasser, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Wenn es sich um mit Chlor desinfiziertes und aufbereitetes Wasser in Hallenbädern und Freibädern handelt, werde das Virus "zuverlässig inaktiviert", wird der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, Christian Ochsenbauer, zitiert. In Badeseen und Naturteichen, sei das hingegen nicht gewährleistet.

So bleibt für Markus Hoppe und sein Team die Hoffnung nach dieser „langen Zeit der Ungewissheit“ bald wieder in den Bäderbetrieb einzusteigen. Er hofft auf die Bekanntgabe eines konkreten Termins, denn die Pläne für den Wiedereinstieg liegen schon bereit und müssen nur noch angewendet werden. Die Vorarbeiten und auch die Arbeiten, die für die übliche Revisionswoche Ende Juni geplant waren, sind längst schon erledigt.

„Die wirtschaftliche Seite ist ein absolutes Drama“, sagt Markus Hoppe. „Wir sind in diese Situation völlig unverschuldet reingerutscht und können nur hoffen, dass wir Unterstützung bekommen.“ Staatliche Rettungsschirme für Thermen sind noch nicht bekannt. In Baden-Württemberg allein gibt es 35 Thermenstandorte.

Für Bad Schönborn wäre der Verlust der Therme gravierend. Nach der Schließung der Sigel-Therme in Langenbrücken 2010 ist das Thermarium der einzige Ort an dem die „örtlichen Heilmittel“ verabreicht werden. Die Schließung der Therme würde zum Verlust des Titels „Bad“ führen und gefährdet schätzungsweise 1000 Arbeitsplätze, die direkt mit dem Tourismus, Kur-, Reha- und Badewesen in Bad Schönborn zusammenhängen. „Im Rahmen des Krisenmanagements überprüfen wir mit allen Beteiligten alle erdenklichen Möglichkeiten“, versichert Hoppe.

Dennoch bleibt es eine Zitterpartie bis Klarheit über den weiteren Betrieb herrscht. Wie es dann finanziell für das Thermarium weitergeht, hänge stark davon ab, wie die Menschen wieder das Heilwasser in Anspruch nehmen. „Vielleicht entscheiden sich die Leute doch für Therme, wenn Teneriffa oder Thailand nicht möglich sind“, hofft Markus Hoppe und blickt über die noch leeren bunten Becken.

Autor:

Nadia Ries aus Bad Schönborn

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