VHS-Exkursion nach Schwäbisch-Hall beeindruckt Teilnehmer
Kunst im Auge und den Kopf voller schöner Eindrücke

Kostbarkeit in der Johanniterkriche: Die „Schutzmantelmadonna“ von Hans Holbein d.J.  Foto: Kling
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  • Kostbarkeit in der Johanniterkriche: Die „Schutzmantelmadonna“ von Hans Holbein d.J. Foto: Kling
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von andrea kling

Pirmasens/Schwäbisch-Hall. Romantische Gassen, altertümliche Häuser, Kopfsteinpflaster und „Kunst satt“: Viele schöne Eindrücke konnten die Teilnehmer der Volkshochschul-Exkursion in die Stadt am Kocher nach einem ereignisreichen Tag mit nach Pirmasens nehmen. VHS-Leiterin Margit Nuss hatte wieder ein Programm zusammengestellt, das viele Sehenswürdigkeiten enthielt, den Besuchern aber auch Freiräume zum eigenen Entdecken ließ.

Wer in die ehemalige Reichsstadt Schwäbisch-Hall kommt, ist begeistert. Auch die Schriftstellerin Ricarda Huch (1864 – 1947) reihte sich in diesen Reigen ein: „Natur hat diese Stadt gewiegt, Kunst hat sie gebildet“. Das wird schon beim historischen Rundgang deutlich, der über die rund 500 Jahre alte Treppe zur Kirche St. Michael führt. Von hier bietet sich ein schöner Blick auf den belebten Marktplatz mit dem Gasthaus „Goldener Adler“, dessen Namensgeber in voller Pracht im Eingangsbereich thront. Auf Schritt und Tritt begegnet der Spaziergänger Kunstwerken, denn seit der Landesgartenschau 1982 wird die Innenstadt peu à peu ausgeschmückt. Dazu kommen die zahlreichen Museen, Kirchen und Ausstellungsräume.
Die unterschiedlichsten Stilrichtungen, eine Vielfalt an interessanten Stücken, aber auch Kostbarkeiten der letzten Jahrhunderte bietet die Sammlung des Unternehmers Reinhold Würth, untergebracht in der modernen Kunsthalle sowie in der Johanniterkirche aus dem 12. Jahrhundert, die 2008 als Museum neu eröffnet wurde. Blickfang über den „Alten Meistern“ ist der rustikale Dachstuhl von 1401. Neben Werken von Lucas Cranach d.Ä. ist auch der ehemals Fürstlich Fürstenbergische Bilderschatz Donaueschingen. Darunter zahlreiche Tafelbilder des Meisters von Meßkirch. Der größte Schatz aber ist die „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen“, besser bekannt als „Schutzmantelmadonna“ von Hans Holbein d.J., die zu den schönsten Gemälden des 16. Jahrhunderts zählt. Knapp 60 Millionen Euro soll Würth dafür gezahlt haben. Zuvor war das Bild als Dauerleihgabe der Erbengemeinschaft Hessen im Frankfurter Städel Museum zu bewundern.
In der Katharinenvorstadt von Schwäbisch-Hall findet der Besucher die 2001 von dem Unternehmer gegründete Kunsthalle. Rund 200 Werke hat er hier versammelt, die einen Querschnitt bilden aus den letzten 60 Jahren. Da trifft Malerei auf Skulptur und Provokation auf Ironie. Das Ölgemälde auf Leinwand von Papst Franziskus mit mürrischem Gesicht stammt von Yan Pei-Ming und entstand 2014. Ein Stück weiter erregt ein Kopf ohne Augen aus Koniferenholz mit Tusche und Acryl die Aufmerksamkeit des Betrachters: „Terra incognita“ hat Reinhard Voss sein Kunstwerk betitelt. Immer wieder ziehen gut platzierte Arbeiten den Besucher in eine bestimmte Richtung. So wie „das „Auge der Geschichte“ von Marc Quinn, das eine Erde zeigt, die alles andere als „heile Welt“ bedeutet. Dagegen ist die rote Lackfigur mit ihren rasanten Kurven, einem Blitz gleich, von Tony Cragg ein „Eyecatcher“ mit Berührungsdrang.
Die Ausstellung soll sowohl die Differenziertheit als auch die Offenheit künstlerischer Positionen dokumentieren und zum persönlichen Auseinandersetzen mit den Kernaussagen der Werke anregen.
Tradition und Moderne auf Augenhöhe – sowohl in der Kunst, als auch in der Architektur und im Lifestyle vermittelt Schwäbisch-Hall den Besuchern aus der Horebstadt an diesem Tag. Zum Schluss machen sich die Teilnehmer der Exkursion „reich beschenkt“ und mit „Kunst im Auge“ wieder auf den Rückweg. ak

Kostbarkeit in der Johanniterkriche: Die „Schutzmantelmadonna“ von Hans Holbein d.J.  Foto: Kling
„Das Auge der Geschichte“ von Marc Quinn fesselt den Blick der Besucher in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch-Hall. Foto: Kling
Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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