Das Ausstellungsjahr 2020 im Kulturforum Alte Post
Deutsche Einheit, Glamour und „Jahrhundertfrau“

„Liebes-Gedicht“ hat Xaver Mayer dieses Werk betitelt, das zurzeit in der Alten Post zu sehen ist.  Foto: Kling-Kimmle
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  • „Liebes-Gedicht“ hat Xaver Mayer dieses Werk betitelt, das zurzeit in der Alten Post zu sehen ist. Foto: Kling-Kimmle
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von andrea katharina kling-kimmle

Pirmasens. „Da geht die Post ab“: Koordinatorin Charlotte Veith vom Kulturforum hat ihre Planung für die Ausstellungen 2020 in der „Alten Post“ veröffentlicht. Die Palette reicht von der „Jahrhundertfrau der Avantgarde“ über „Luxus und Glamour“ bis zur „Deutschen Einheit“.

Noch hat Xaver Mayer die Fäden in den „Heiligen Hallen“ der Kunst in der Hand. Bis 26. Januar sind seine teils liebenswert-skurrilen, teils melancholisch-zeitkritischen Werke zu sehen. „Over the Rainbow“ ist die Werkschau des gebürtigen Pirmasensers, der in Landau lebt und arbeitet, betitelt. Zu sehen sind rund 100 Grafiken, Radierungen und Zeichnungen.
1893 war das historische Gebäude, das heute als Kunstforum genutzt wird und das Hugo-Ball-Kabinett sowie die Bürkel-Galerie beherbergt, als „Königlich Bayerisches Postamt“ errichtet worden. Nach Umbau, Restaurierung und technischer Modernisierung wird die Alte Post seit 2014 als Ausstellungslocation genutzt. Den Startschuss hatte Götz Diergarten mit seinen Bildern aus der Horebstadt gegeben.
Einen Bezug zu Pirmasens hat auch Emmy Ball-Hennings, Ehefrau des Dada-Begründers Hugo Ball. Dessen Wiege hatte 1886 in der Zweibrücker Straße gestanden. Für Charlotte Veith ist sie die wohl „bekannteste Unbekannte der deutschsprachigen Avantgarde des 20. Jahrhunderts“. Die Koordinatorin, die Emmy Ball-Hennings eine Ausstellung vom 8. Februar bis 26. April widmet, vertritt die Auffassung, dass sie mit ihren Gedichten und Romanen bereits zu ihren Lebzeiten immer wieder Anstoß zu künstlerischen Auseinandersetzungen gab.
Verknüpft mit Dada ist der Künstler Volker Lehnert, ein versierter Bürkel-Kenner, der vom 9. Mai bis 21. Juni in der Alten Post eine Auswahl seiner Zeichnungen von Italien, Südfrankreich und Spanien präsentiert. Wie Heinrich Bürkel skizziere er seine Motive vor Ort und arbeitet sie im Atelier aus, so Charlotte Veith. Als Referenz zu Dada „verwendet er dabei auch teilweise Collage Technik“.
Fast schon Tradition sind die „Gastspiele“ der Stipendiaten des Künstlerhauses Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz. Sie hatten sich 2019 mit dem Thema „Luxus und Glamour“ auseinandergesetzt und „künstlerische Perspektiven in Mode und Schmuck“ geschaffen. Vom 11. Juli bis 6. September sind die entstanden Werke mit „vestimentären Kennzeichen und ihr transkultureller Gebrauch zwischen Klischee, Fake und Authenzität“ zu sehen.
„30 Jahre Deutsche Einheit“ heißt es vom 20. September bis 25. Oktober. Gezeigt werden verschiedene Bilderserien der Fotoagentur „Ostkreuz“ aus Berlin, deren Arbeiten bereits vielfach national und international ausgezeichnet wurden. „Charakteristisch für die Akteure sind ihre humanistische Weltsicht und engagierte Dokumentarfotografie“, erklärt Charlotte Veith.
Den Schlusspunkt im Ausstellungsprogramm 2020 im Kulturforum Alte Post setzt „FLUX4ART“ vom 8. November bis 17. Januar. Die Landeskunstschau, deren Träger der Berufsverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz ist, präsentiert hier ausgewählte Werke von 60 Kunstschaffenden. Ziel sei es, „die Qualität und Vielfalt zeitgenössischer Kunst in und aus dem Land sichtbar zu machen“, fasst die Koordinatorin zusammen. Dabei gibt es eine Gegenüberstellung sowohl von etablierten, als auch ganz aktuellen, jungen Positionen mit den historischen Kontexten. ak

Autor:

Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen

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