Ausstellungen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg
Biennale für aktuelle Fotografie läuft

Foto: Christian Gaier
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Mannheim. Im Zweijahresrhythmus veranstalten die Städte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg seit 2005 in ihren wichtigsten Häusern Themenausstellungen von international renommierten Gastkurator*innen in der Kunstsparte Fotografie. Was bislang unter dem Namen „Fotofestival“ stattfand, heißt seit 2017 „Biennale für aktuelle Fotografie“ und hat nach wie vor bundesweit Modellcharakter. Bis 26. April sind unter dem Titel „The Lives and Loves of Images“ sechs Ausstellungen in drei Städten und zwei Bundesländern zu sehen.

Dass es sich bei der Eröffnungsveranstaltung am 28. Februar in der Kunsthalle um die bisher größte handelte, wertete Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz als gutes Zeichen für die Etablierung und Qualität der Veranstaltung. Er bedanke sich bei Kurator David Campany ebenso wie beim Team der Kunsthalle und allen beteiligten Kultureinrichtungen. „Das Projekt war von Anfang an darauf angelegt, die drei Städte zu verbinden. Doch es hat auch große Bedeutung über die Region hinaus“, betonte er. Mannheim selbst habe eine Vielzahl großer Fotografen vorzuweisen. Die Fotografie als Kunstform finde sich in der Quadratestadt sowohl im Forum Internationale Photographie als auch im ZEPHYR, Raum für Fotografie in den Reiss-Engelhorn-Museen wieder. Die Kunsthalle habe diesbezüglich noch Nachholbedarf, werde jedoch mehr und mehr auch ein Ort der Fotografie, so Kurz und erinnerte an die große Sonderausstellung zu Jeff Wall, mit der 2018 die Eröffnung des Neubaus gefeiert wurde. „Die Biennale macht bewusst, dass Fotografie nicht nur visuelle Wahrnehmung ist, sondern ein Eigenleben entwickeln kann und im Kontext zu sehen ist“, stellte der OB fest.

Darüber, dass das an sich schon umfangreiche Rahmenprogramm in diesem Jahr um den Aspekt „Fotografie und Wissenschaft“ ergänzt wurde, freute sich Theresia Bauer, Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, besonders. Bauer hob jedoch ebenfalls die Besonderheit der städteübergreifenden Kooperation hervor. „Es ist ein Vergnügen für das Land, das zu unterstützen“, erklärte die Ministerin. Johan Holten, Direktor der Kunsthalle sprach von einem „großen, einzigartigen Kooperationsprojekt“. Neben der guten Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung der Kultureinrichtungen bezeichnete Sabine Schirra, Vorsitzende Biennale für aktuelle Fotografie e.V., als weitere Erfolgsfaktoren der Biennale neben der soliden Grundfinanzierung durch die beteiligten Städte das Engagement des Hauptsponsors BASF S.E. von Anfang an. „Das ist nicht selbstverständlich“. Insgesamt 4500 Quadratmeter Ausstellungsfläche so zu bespielen, dass jede Einzelausstellung für sich steht, nannte sie eine Herausforderung für jeden Kurator und jede Kuratorin. In diesem Jahr hat sich David Campany dieser Aufgabe gestellt. Campany lebt und arbeitet als Autor, Kurator, Künstler und Dozent in London, wo er 1967 auch geboren wurde. Eingeladen, die Biennale zu kuratieren, wurde er 2018, als er anlässlich der Ausstellung zu Jeff Wall in Mannheim war, um mit dem Fotografen ein Künstlergespräch zu führen. „Wie es der Zufall so will, hatte ich mir damals bereits Gedanken zu einer Reihe thematischer Ausstellungen gemacht. Sie alle verband das Phänomen der Mobilität des fotografischen Bildes“, erklärte Campany den Gästen der Eröffnungsveranstaltung.

Unter dem Gesamttitel „The Lives and Loves of Images“ stellt der Kurator in den Einzelausstellungen dar, wie Fotografien durch Zeit, Kulturen und durch Kontexte wandern. Wie Bilder aus der jüngsten und fernen Vergangenheit in der Gegenwart plötzlich einen neuen Stellenwert bekommen und im Guten wie im Schlechten auf Betrachtende und Bildschaffende wirken. Bereits im vergangenen Jahrhundert hatte dies der Fotograf Walker Evans (1903-1975) erkannt. „Für ihn, der eine besondere Liebe für gewöhnliche Menschen und alltägliche Orte hatte, war es nicht ausreichend, einfach nur Bilder zu machen. Es war ihm wichtig, dafür Sorge zu tragen, wie diese Bilder ihren Weg in die Welt fanden“, berichtete Campany. Mit der Ausstellung „Walker Evans Revisited“ in der Kunsthalle untersucht er, welchen Einfluss Evans auf zeitgenössische Fotokünstler*innen hat. Auch sie sind darauf bedacht, zu kontrollieren, wo und wie ihre Arbeiten gezeigt werden. „Evans war in dieser Hinsicht ein Pionier“, stellt Campany fest. ps

Die Ausstellungen
• Reconsidering Icons (Forum Internationale Photographie FIP & ZEPHYR – Raum für Fotografie in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim) wegen Umbaumaßnahmen findet die Ausstellung im Museum Weltkulturen statt
• Walker Evans Revisited (Kunsthalle Mannheim)
• Between Art and Commerce - Port25 - Raum für Gegenwartskunst)
• When Images Collide (Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen)
• All Art is Photography (Kunstverein Ludwigshafen)
• Yesterday's News Today (Heidelberger Kunstverein)

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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