Mannheim City Air hebt ab
Journalistenflug nach Sylt

- Alles einsteigen in das das Propeller-Flugzeug Dornier 328
- Foto: Wolfgang Neuberth
- hochgeladen von Wolfgang Neuberth
Mannheim City Air hebt ab – Journalistenflug nach Sylt sorgt für Aufmerksamkeit
Neun Jahre nach dem Erstflug der Rhein-Neckar Air (RNA) nach Sylt markiert der City Airport Mannheim erneut einen Meilenstein in der regionalen Luftfahrt: Am 4. Juni startete die neu gegründete Airline Mannheim City Air (MCA) mit einem symbolträchtigen Journalistenflug Richtung Nordseeinsel. Zehn Journalisten und eine Journalistin waren an Bord, um sich ein authentisches Bild vom neuen Flugangebot und dem Potenzial der Sylt-Verbindung zu machen.
Neuanfang mit Erfahrung – MCA übernimmt das Steuer
Nachdem die RNA 2024 in wirtschaftliche Turbulenzen geraten war und Insolvenz anmelden musste, übernahm MCA als Nachfolgerin Flugrouten, Infrastruktur – und Verantwortung. An der Spitze steht erneut Axel Reißmann, der einst das Ende der RNA begleitete. Nun will er mit neuen Ansätzen und dem Willen zur langfristigen Stabilität durchstarten.
„Wir wurden in den ersten Wochen regelrecht überrannt“, berichtet Reißmann. Besonders die Sylt-Verbindung – jeweils mittwochs, samstags und sonntags – habe starkes Interesse geweckt. Dennoch: „Im Vergleich zur RNA liegen wir aktuell ein paar Prozentpunkte bei der Auslastung zurück.“ Gründe dafür sieht er im veränderten Buchungsverhalten vieler Reisender – oft kurzfristig und spontan. Ein Trend, der sich laut Reißmann erst ab 2026 beruhigen dürfte. Trotzdem zeigt er sich optimistisch: „Die Zeichen stehen auf Wachstum – das macht uns Mut.“
Neue Ziele – Qualität statt Quantität
Neben Sylt bietet MCA samstags Flüge nach Usedom sowie samstags und sonntags nach Elba an. Dabei reicht das Einzugsgebiet der Passagiere weit über die Region hinaus – von Karlsruhe und Darmstadt bis nach Berlin, Tschechien und die Schweiz, insbesondere bei den Elba-Flügen. Reißmann betont: „Unser Anspruch ist nicht kurzfristiger Erfolg, sondern ein tragfähiges Geschäftsmodell mit Zukunft.“ Mögliche Erweiterungen wie Jersey oder Saint-Tropez stehen zur Diskussion, werden jedoch betriebswirtschaftlich streng geprüft. Eine Rückkehr der früher beliebten Berlin-Verbindung ist unwahrscheinlich. Grund: Die gestiegenen Gebühren am neuen Hauptstadtflughafen BER. „Das rechnet sich nicht“, so Reißmann. Dagegen bleibt Hamburg im Blick der MCA – „aber nur, wenn wir wirtschaftlich zu 100 Prozent überzeugt sind.“
Medienreise als Signal
Mit der Pressereise nach Sylt setzte MCA ein bewusstes Zeichen: Vertrauen aufbauen, Neugier wecken, das neue Angebot erlebbar machen. Ziel war es, nicht nur positive Berichterstattung zu generieren, sondern auch Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen – nach dem Bruch mit der RNA.
Reiseerlebnis aus erster Hand
Wir treffen eine Stunde vor Abflug am Flughafen ein, parken kostenlos im angrenzenden Parkhaus und gehen neugierig zum Check-in. Dort empfängt uns – wie gewohnt charmant – Chris Rihm. Der Check-in ist in wenigen Minuten erledigt, auch die Sicherheitskontrolle verläuft zügig. Am Gate begrüßt uns erneut Chris Rihm – diesmal als Flughafenmitarbeiter am Ausgang. Wenig später steigen wir in die Dornier Do 328 der Partner-Airline „Private Wings“. An Bord empfängt uns Flugbegleiterin Alexandra Becker, eine erfahrene Gastgeberin. Die Kabine ist komfortabel, der Sitzabstand großzügig.
Beim Start zeigt sich das Besondere des Mannheimer Flughafens: Aufgrund der kurzen Startbahn beschleunigt die Maschine kraftvoll – ein katapultartiges Gefühl, das spektakulär wirkt, aber Routine ist. Die Do 328 ist perfekt für solche Bedingungen geeignet.
Der Flug selbst: ruhig, die Aussicht beeindruckend, der Service zuvorkommend. Schon vor der Landung auf Sylt ist klar: Der Urlaub beginnt nicht erst am Ziel – sondern bereits in Mannheim.
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim |
|
Wolfgang Neuberth auf Facebook |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.