Schwanennest in Fischkinderstube zwischen Edingen und Neckarhausen

Dieser Schwan brütet was aus ...   | Foto: ha

Edingen-Neckarhausen. Um den weißen, majestätischen Vogel ranken sich viele Legenden und Mythen. Schon die alten Griechen hatten Schwäne verehrt. Dort wo sich die Wasservögel aufhalten oder nisten werden sie bestaunt und bewundert. Das gilt auch für ein Schwanenpaar, das vor Wochen sein Nest in der Fischkinderstube gebaut hatte. „Die Schwänin brütet fünf Eier aus“, lässt eine Spaziergängerin wissen. Sie schaut täglich an der baldigen Kinderstube vorbei.

Etwa 35 Tage dauert der Brutvorgang der von der Schwanenfrau alleine bewältig wird, während ihr Gefährte sie beschützt und das Revier verteidigt. Zum Glück blieb das Nest, das wie ein kleines Eiland aus dem See ragt, bislang von allzu neugierigen Zwei- und Vierbeinern verschont, so dass das Brutgeschäft weitgehend ungestört verläuft. Die Schwanenmutter hat an ihrem Schlupfwinkel immer wieder etwas zu flicken und zu schaffen.

Mit Hilfe ihres biegsamen Schwanenhalses und dem entsprechenden Nistmaterial im Schnabel nestelt sie am Nest, damit auch nach regenreichen Tagen nicht „Land unter ist“. Der Nestbau gestaltet sich bei Schwänen übrigens im Teamwork. Er schafft das Material herbei und sie baut das Nest. Auch sonst sind die beiden im Leben unzertrennlich. Schwäne sind nämlich monogam und nur auf ihren Partner fixiert, bis dass der Tod sie scheidet.

Tolles Naherholungsgebiet

„Wir sind in froher Erwartung, wann endlich das Schwanenpaar mit seinem geschlüpften Nachwuchs über den See segelt“, verrät ein Rentner-Pärchen schmunzelnd und ergänzte: „Jetzt ist unser Rundgang hier noch interessanter.“ Die „Fischkinderstube“, dieses vorbildliche gewässerökologische Projekt dient nicht nur den Fischen als Laichgewässer, sie stellt auch ein tolles Naherholungsgebiet für den Menschen dar. Mehrere Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Holzstege ermöglichen einen buchstäblich erweiterten Einblick auf das Areal, das es im Einklang mit der Natur auch zu schützen gilt. Abseits der viel befahrenen Neckarschifffahrtsstraße dient das Seitengewässer den Fischen als Ruhezone und leistet zugleich einen Beitrag zur Artenvielfalt.
Nach dem symbolischen Spatenstich Ende 2015 nahm das Projekt langsam Formen an. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 3, 6 Millionen Euro. Davon steuerte das Land circa 3 Millionen Euro bei. Den verbliebenen Rest deckten vor allem zwei großzügige Privatspenden der Familie Brune sowie von Traudl Engelhorn. In dankbarer Anerkennung der beiden Großspender heißt das Seitengewässer Brune-Engelhorn-See wie in Stein gemeißelt zu lesen steht.

Die Fischkinderstube ist 320 Meter lang und bis zu 55 Meter breit. Die Wasserfläche beträgt 13 000 Quadratmeter und die Wassertiefe liegt zwischen 2,5 und vier Metern. Das Seitengewässer mit seinen zwei Durchlässen, Holzstegen, einer Brücke und Trittsteinen vereint ökologische und pädagogische Zielsetzungen. Letztere kommen vor allem beim „grünen Klassenzimmer“ zum Tragen. Die im Halbrund angeordneten Steinblöcke erinnern an ein Amphitheater. Darüber spannt sich ein ausgedehntes Sonnensegel unter dem die Sommerhitze erträglich ist. Mancher Spaziergänger genoss die angenehmen Schattenseiten bereits mit Kind, Hund und Kegel. Mehrere Hundetoiletten lassen keine Ausreden über „fallen gelassenen Hinterlassenschaften“ der Vierbeiner zu.

Auch die Liebe zum Detail ist beeindruckend. „Das auf dem hinteren Holzsteg montierte Fernrohr ist eine Superidee und zudem ist die Benutzung völlig kostenfrei, wo gibt es das sonst noch“, bemerkte ein Besucher erfreut. Außerdem wurde eine kleine Service-Station für Radfahrer eingerichtet. Wir kommen jetzt sicher öfter hierher, die Fischkinderstube ist ein idyllisches Naherholungsziel geworden“, erzählte ein Ehepaar mit Kinderwagen. Und dass in der Fischkinderstube auch scharenweise Fischlein schwimmen, konnten Kinder an verschiedenen Aktionstagen bereits mit „Guckgläsern“ beobachten. ha

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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