Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.
Veranstaltungen im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz, Oktober 2023

Foto: Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.
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Konzert mit Søren Thies „Von Odessa nach Paris – Klezmer & Musette“
Freitag, 06. Oktober 2023, 19 Uhr, Ehemalige Synagoge in Deidesheim
„Von Odessa nach Paris“ erzählt die Geschichte eines Klezmermusikers, der sich aufmacht, um der Armut seines Schtetls zu entfliehen und in der Fremde sein Glück zu finden. Die Schwermut Osteuropas trifft auf französische Leichtigkeit. Die quirlig-lebendige Tanzmusik der osteuropäischen Juden verbindet sich mit Swing, französischer Eleganz und dem Puls des großstädtischen Nachtlebens zwischen Montmartre und Île de la Cité. Das Publikum darf lachen, weinen, schmunzeln oder auch einfach nur die Augen schließen und lauschen, wie Musik etablierte Grenzen überwindet.

Ausstellung mit Bildern des Surrealisten, Malers und Antifaschisten Victor Bauer (Wien 1902 – Nizza 1959) mit einer Einführung des Galeristen Helmut Dreiseitel (Köln)
Vernissage am Sonntag, 08. Oktober 2023, 11 Uhr, Ehemalige Synagoge in Deidesheim
Ausstellung geöffnet vom 08. bis 22. Oktober, Freitag 17:00 – 19:00 Uhr, Samstag 14:00 – 18:00 Uhr, Sonntag 12:00 – 17:00 Uhr

Der Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V. wird den Künstler Victor Bauer in einen aktuellen Zusammenhang stellen und seine Werke präsentieren. Der Maler, Student der Schönen Künste mit Studienaufenthalten in Russland, Griechenland, Frankreich und Italien zog 1936 nach Nizza um, was ihn vor der NS-Herrschaft bewahrte. 1942 schloss er sich der Résistance an, wird denunziert, verhaftet und in Italien zum Tode verurteilt. Im Nachkriegsfrankreich, wo er 1959 verstirbt, beschäftigt er sich weiter mit Malerei, mit Restaurierungen und Ausstellungen.

Lesung von Bettina Wohlfarth aus ihrem Roman „Wagfalls Erbe“ über einen deutschen Maler im von den Nazis besetzten Paris
Samstag, 14. Oktober 2023, 19 Uhr, Ehemalige Synagoge in Deidesheim

In diesem Buch ist fast alles echt, bis auf die Hauptfigur: Bettina Wohlfarths historischer Kunstfälscher-Roman "Wagfalls Erbe" führt ins Paris der dreißiger Jahre. Vor und während des Zweiten Weltkriegs lebte Viktor Wagfall unter dem Namen Isidor Schweig als Gemäldefälscher in Paris und fertigte virtuose Kopien von Malern wie Courbet, Renoir, Bonnard oder Matisse an. Nach der Kapitulation Frankreichs im Juni 1940 arbeitet Viktor Wagfall zwar offiziell bei der Reichsbahn in Paris, richtet sich aber, um weiterhin malen zu können, ein geheimes Doppelleben ein. In seiner Freizeit verschwindet er als Maler Isidor Schweig in einem Atelier am Montmartre. Abgesehen von Isidor ist in Wohlfarths Buch fast alles echt. Die Orte, an denen er sich aufhält, sind echt, die Wege, die er nimmt, die Bilder, die er sieht, und vor allem die Menschen, denen er begegnet.

Finissage mit einem Vortrag von Georg Maybaum zur historischen Einordnung und den Verknüpfungen mit der Pfalz
Sonntag, 22. Oktober 2023, 19 Uhr, Ehemalige Synagoge in Deidesheim

Im Kontext des „Kultursommers 2023 westwärts “ möchten wir das Leben und das Werk des Künstlers Victor Bauer, der in Österreich geboren, in Deutschland gelebt und in Italien zum
Tode verurteilt wurde, vorstellen und zudem das politische und gesellschaftliche Umfeld seiner Zeit einbeziehen. Der Beitrag von Georg Maybaum soll dabei der historischen Einordnung dienen und das seinerzeitige Beziehungsgeflecht beleuchten.
Josef Bürckel organisierte im Oktober 1940 zusammen mit dem badischen Gauleiter die Deportation der noch verbliebenen Juden aus Baden und der Saarpfalz nach Gurs in den französischen Pyrenäen. Darunter waren auch die letzten drei Deidesheimer Juden, von denen einer der Vorbeter der jüdischen Gemeinde gewesen ist, ein zweiter in Auschwitz zu Tode kam.
Der 1902 in Wien geborene Victor Bauer zog 1936 in das süd-französische Nizza, was ihn zunächst vor den Auswirkungen der nationalsozialistischen Herrschaft bewahrte, die sich ja erst mit dem ‚Anschluss‘ Österreichs (1938) und dem Auftreten des Gauleiters Josef Bürckel, der 1939 die Massendeportationen von Wiener Juden initiierte, in Österreich totalitär verfestigte .
Nimmt man zu dem Vorgesagten noch die Lebensgeschichte von Victor Bauers zweiter Frau, die nach Auschwitz deportiert wurde und über Odessa wieder nach Frankreich zurückkehren konnte, hinzu, entwickelt sich das Bedürfnis, sich mit diesen Geschichten in der ehem. Deidesheimer Synagoge intensiver zu beschäftigen.

Foto: Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.
Foto: Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.
Autor:

Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V. aus Wachenheim

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