Ein neuer Haarschnitt als Zeichen von Würde und Wertschätzung

- Barber Angels DiakoniePunkt
- Foto: P Casper (002)
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Mannheim. Am Sonntag, 13. Juli, fand im DiakoniePunkt Konkordien eine besondere Aktion statt: Die „Barber Angels Brotherhood“, ein Verein engagierter Friseurinnen und Friseure, schnitt bedürftigen Menschen kostenlos die Haare. Wie bereits im Rahmen der Mannheimer Vesperkirche wurde dafür ein eigenes kleines Friseurstudio vor Ort eingerichtet. Innerhalb von nur drei Stunden erhielten zwanzig Gäste des DiakoniePunkt Konkordien einen neuen Haarschnitt – ein Angebot, das dankbar angenommen wurde.
Viele der Besucherinnen und Besucher können sich einen Friseurbesuch normalerweise nicht leisten. Umso größer war die Freude über diese Geste. Melanie Hetmanek-Lannert, die die Aktion organisiert hat, sagt: „Ein Haarschnitt ist mehr als nur eine Dienstleistung – er gibt Menschen ein Stück Selbstwertgefühl und Würde zurück.“
Auch die Gäste zeigten sich sichtlich bewegt: „Jetzt kann ich mir wenigstens mal wieder eine neue Frisur leisten. Und alle hier sind so nett“, sagt Christa, 72 Jahre alt. Erik, Anfang vierzig, ergänzt: „Man fühlt sich hier wohl. Und endlich sehe ich wieder hübsch aus!“ Vor allem ältere Menschen zwischen vierzig und siebzig Jahren nutzten das Angebot. „Unsere Gäste leben oft von sehr kleinen Renten oder beziehen Bürgergeld“, erklärt Petra Casper, Leiterin des DiakoniePunkt. „Für viele ist ein Friseurbesuch ein Luxus. Umso schöner ist es, dass sie hier mit Würde und Respekt empfangen werden – und buchstäblich an ihrer neuen Frisur wachsen.“
Mit Schere, Herz und Hygieneartikeln
Das Team der „Barber Angels“ bestand aus fünf ausgebildeten Friseurinnen sowie mehreren Helferinnen und Helfern, die Aufbau, Organisation und Transport des Equipments übernahmen. Mit einem herzlichen „Hallo, ich bin Moni. Wer bist du und wie kann ich dir helfen?“ wurden die Gäste empfangen. Neben dem Haarschnitt erhielten alle Besucherinnen und Besucher auch sogenannte „Goodie-Bags“ mit Hygieneartikeln wie Zahnpasta, Duschgel und Shampoo. „Es sind Alltagsartikel, an denen oft zuerst gespart wird“, so Casper.
DiakoniePunkt Konkordien: Ort der Begegnung
Der DiakoniePunkt Konkordien ist seit über fünfzehn Jahren eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Neben einem Begegnungscafé bietet er einen Secondhand-Laden mit Kleidung, Haushaltswaren und Lebensmitteln – alles zu erschwinglichen Preisen. „Ich finde es wichtig, offen für Kooperationen zu bleiben – besonders mit Initiativen, die Angebote schaffen, die sich unsere Kundinnen und Kunden sonst nicht leisten könnten“, betont Petra Casper. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele Menschen sich mit Herzblut und Engagement ehrenamtlich einsetzen.“ red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.