Waldhof Mannheim gegen Dynamo Dresden - vorläufige Bilanz des Polizeieinsatzes

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Mannheim. Am Samstag, 10. Mai 2025, wurde um 14 Uhr das Fußballspiel in der 3. Bundesliga zwischen dem SV Waldhof Mannheim und der SG Dynamo Dresden im Carl-Benz-Stadion angepfiffen. Nach Angaben des Veranstalters besuchten rund 23.000 Zuschauer das Spiel, davon über 3.500 Gästefans.
Das Polizeipräsidium Mannheim bereitete sich akribisch auf die brisante Begegnung vor. Dazu fand ein regelmäßiger, intensiver Informationsaustausch mit den von Beginn an eingebundenen Einsatzkräften aus Baden-Württemberg, den szenekundigen Beamten aus Dresden sowie den beiden Vereinen statt.
Die Vorspielphase verlief überwiegend störungsfrei, lediglich vereinzelte gegenseitige verbale Provokationen und das Zünden von pyrotechnischen Gegenständen waren feststellbar. Körperliche Auseinandersetzungen konnten durch konsequente Fantrennung verhindert werden.
Wenige Minuten vor Spielende versuchten Teile der Anhängerschaft beider Vereine die Gitter der Fanblöcke zu übersteigen und auf das Spielfeld zu gelangen, was jedoch durch den Einsatz von Ordnern und Polizeikräften rasch unterbunden werden konnte. Das Spiel musste daraufhin kurzzeitig unterbrochen werden. Nach Wiederaufnahme und Beendigung des Spiels stürmten die Fans beider Vereine auf das Spielfeld und entzündeten dabei Pyrotechnik und Leuchtraketen. Durch den Einsatz von Ordnern und eine Vielzahl an Polizeikräften konnte ein Aufeinandertreffen der beiden Fanlager verhindert und die Fußballanhänger wieder auf die Zuschauerränge zurückgeleitet werden. Während die Anhänger des SV Waldhof Mannheim sehr zügig wieder in ihre Fantribüne zurückgingen, verblieben die Anhänger aus Dresden zunächst auf dem Feld und feierten ihre Mannschaft und den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Zur beweissicheren Dokumentation wurden Videoaufnahmen hinsichtlich des Einsatzes von Pyrotechnik und des Zündens von Feuerwerkskörpern gefertigt. Eine Auswertung zur konkreten Anzahl an Straftaten und Ordnungswidrigkeiten steht noch aus.
Nach der Begegnung des Spieles kam es im Bereich der Gästetribüne zu mutwilligen Beschädigungen der dortigen Toilettenanlagen. Im Bereich der Theodor-Heuss-Anlage kam es wiederholt zu wechselseitigen Angriffsversuchen der beiden Fanlager, welche durch eine Vielzahl von Einsatzkräften und das niederschwellige Intervenieren verhindert werden konnte.
Erste Ermittlungen wegen Beleidigungen, diversen Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigungen, Landfriedensbruchs sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz wurden eingeleitet. Nach dem derzeitigen Stand wurden mehrere Fußballfans vorläufig festgenommen. Insgesamt mussten 32 Personen medizinisch betreut werden, fünf von ihnen wurden zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Sowohl in der Vorspielphase als auch in der Nachspielphase kam es zu kurzzeitigen Verkehrssperrungen und damit einhergehenden Verkehrsbeeinträchtigungen.
"Die intensive Vorbereitung aller beteiligten Institutionen und die enge Zusammenarbeit mit beiden Vereinen haben sich aus meiner Sicht absolut gelohnt. Unser taktisches Konzept ging auf", resümierte Polizeidirektor Michael Reichert, der Gesamteinsatzleiter des Polizeipräsidiums Mannheim.
Insgesamt waren rund 700 Polizeibeamtinnen und -beamte im Einsatz. Dabei waren neben den eigenen Kräften des Polizeipräsidiums Mannheim auch Kolleginnen und Kollegen des Polizeipräsidiums Einsatz unterschiedlicher Standorte sowie Beamte der sächsischen Polizei in die Einsatzmaßnahmen eingebunden. POL-MA/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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