Museum Zeughaus wird saniert

- Museum Zeughaus, rem
- Foto: Jean Christen
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Mannheim. Prachtbau nur noch bis Sonntag, 27. Juli, geöffnet
Das Zeughaus gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Mannheims und beherbergt Meisterstücke aus den reichen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen. Wegen aufwändiger Sanierungsarbeiten ist der Prachtbau nur noch bis 27. Juli für das Publikum geöffnet, danach schließt er seine Tore bis voraussichtlich Herbst 2027.
In dieser Zeit werden sämtliche Fenster restauriert und gewartet. Insgesamt handelt es sich um 178 Holzfenster auf fünf Stockwerken. Davon stammen 89 Fenster aus den 1950er Jahren und stehen ebenso wie das Zeughaus selbst unter Denkmalschutz. Die übrigen Fenster wurden im Rahmen einer Generalsanierung im Jahr 2005 eingebaut. Da von Innen keine vollständige Zugänglichkeit möglich ist, konnten die Fenster seit 20 Jahren nicht rundherum gewartet und gepflegt werden. Die Jahrzehnte haben Spuren an den Fenstern hinterlassen. Die Flügel sind teils verzogen, es gibt vermehrt lose Scheiben und die Verrottung schreitet voran. In die Zwischenräume können Feuchtigkeit und Ungeziefer eindringen. Um die Sicherheit zu gewährleisten und das Kulturdenkmal Zeughaus zu erhalten, ist eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme unabdingbar.
Durch Vorgaben des Landesdenkmalamtes müssen die Fenster erhalten bleiben und dürfen nicht ausgetauscht werden. Die Restaurierung kann allerdings nicht im laufenden Betrieb erfolgen. Um an die Fenster zu gelangen, müssen die Ausstellungsräume Stockwerk für Stockwerk geleert und die kostbaren Exponate sicher verwahrt werden. Um die Zugänglichkeit und die Wartung in Zukunft zu gewährleisten, werden nach der Restaurierung flexible Schiebeelemente eingebaut.
Notwendige Fenstersanierung im Hauptausschuss beschlossen
Die für die Sanierung veranschlagten Kosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Es ist gelungen eine Bundesförderung in Höhe von 252.000 Euro einzuwerben. Die Aufnahme im Denkmalschutz-Sonderprogramm unterstreicht noch einmal die Bedeutung des Zeughauses für das nationale kulturelle Erbe. Der Hauptausschuss des Gemeinderats hatte in seiner Sitzung am 29. April die übrigen Mittel in Höhe von 948.000 Euro bewilligt und die Umsetzung der Maßnahme beschlossen. Die Sanierung wird ab sofort vorbereitet.
Zeughaus – Geschichte und aktuelle Ausstellungen
Das Mannheimer Zeughaus diente ursprünglich als kurfürstliches Waffenarsenal. Es zählt heute zu den bedeutendsten Bauwerken des Frühklassizismus in Deutschland. Erbaut wurde es 1777/1778 nach Plänen von Peter Anton von Verschaffelt in der Regierungszeit von Kurfürst Carl Theodor. Seit dem frühen 20. Jahrhundert wird der Bau museal genutzt. Heute ist das Zeughaus Teil der renommierten Reiss-Engelhorn-Museen. Neben Flächen für wechselnde Sonderausstellungen sind dort ausgewählte Stücke aus den kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen zu bewundern – von der Antike über Kunstschätze aus der Kurfürstenzeit, sakrale Kostbarkeiten und die Theatergeschichte bis zur Mannheimer Stadtgeschichte um 1900. Diese Sammlungspräsentationen sind ebenso wie der Zeitreise-Teil der großen Sonderausstellung „Essen und Trinken“ nur noch bis 27. Juli im Museum Zeughaus zu sehen.
Es gibt lediglich zwei Ausnahmen: Die Ausstellung „Glanz der Antike“ im Kellergewölbe kann an bestimmten Tagen im Rahmen von gebuchten Gruppenführungen auch während der Schließzeit besucht werden. Außerdem sind Anmietungen des Foyers und des Veranstaltungssaals im Erdgeschoss weiterhin möglich. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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