Polizeieinsatz beim Spiel KSC gegen Kaiserslautern
Blau-Weiss statt Braun e.V. fordert umfassende Aufklärung

- KSC -Kaiserslautern 04.05.2025
- Foto: Foto: Rolf Bohrer
- hochgeladen von Rolf Bohrer
Beim Spiel des Karlsruher SC gegen den FC Kaiserslautern gab es vor Beginn einen Polizeieinsatz gegen Fans des KSC. Die Fanhilfe Karlsruhe und auch der Karlsruher SC haben den Einsatz verurteilt und den Darstellungen der Polizei widersprochen.
Nun hat auch Blau-Weiss statt Braun e.V. hierzu eine Stellungnahme abgegeben und fordert eine umfassende, unabhängige und transparente Aufklärung des Vorfalls. Der gemeinnützige Verein “Blau-Weiss statt Braun“ wurde im Dezember 2000 als Initiative von KSC-Fans gegen Rechtsextremismus gegründet, er wirbt für Toleranz und Gewaltfreiheit unter Fußballfans und wurde im letzten Jahr für sein Engagement mit dem Julius-Hirsch-Preis des DFB ausgezeichnet.
Wortlaut der Stellungnahme:
"Der Fanclub Blau-Weiss statt Braun e. V. (BWSB) wurde im Jahr 2000 gegründet, um sich aktiv gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt im Fußballumfeld einzusetzen. Wir stehen für eine bunte, tolerante und gewaltfreie Fankultur.
Mit großer Besorgnis nehmen wir den Polizeieinsatz am vergangenen Sonntag im Karlsruher Wildparkstadion zur Kenntnis. Augenzeugen berichten, dass Einsatzkräfte der Polizei ohne konkreten Anlass auf die aktive Fanszene des KSC einschlugen und wahllos Personen bedrängten. Auch unbeteiligte Fans, darunter Kinder und Jugendliche, wurden durch das brutale Vorgehen gefährdet. Derartige Übergriffe durch staatliche Akteure sind inakzeptabel und widersprechen rechtsstaatlichen Grundprinzipien.
Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt – sei es durch Fans oder durch Institutionen wie die Polizei. Gerade von der Exekutive erwarten wir ein rechtsstaatlich einwandfreies, deeskalierendes Verhalten. Wenn Polizeiaktionen selbst zur Eskalation beitragen, wird das Vertrauen in demokratische Strukturen massiv beschädigt.
Wir fordern eine umfassende, unabhängige und transparente Aufklärung des aktuellen Vorfalls im Wildparkstadion. Die Aufarbeitung darf nicht versanden oder auf Druck politischer Interessen relativiert werden.
Wir rufen insbesondere Vertreter*innen demokratischer Parteien, die sich den Menschenrechten und -verstand verpflichtet fühlen, sowie Innenminister Thomas Strobl (CDU) dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sich für eine vollständige Aufklärung einzusetzen – öffentlich, transparent und unter Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure.
Als Fanclub setzen wir uns weiterhin für eine friedliche, respektvolle Fankultur und einen offenen, ehrlichen Dialog zwischen Fans, Vereinen und Behörden ein. Unser Ziel bleibt ein Fußball, der frei ist von Gewalt und Willkür – auf und neben dem Platz."
Autor:Rolf Bohrer aus Karlsruhe |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.