"Schutzhaft" in der Pfalz: Was Speyerer Archivakten verraten
- Das Foto zeigt das Konzentrationslager Osthofen im Jahr 1933; überall in Deutschland wurden damals vorhandene Gefängnisse oder leerstehende Kasernen oder Fabrikhallen genutzt, um die Gegner des Nationalsozialismus wegzusperren
- Foto: Dokumentationszentrum Osthofen
- hochgeladen von Herbert Baum
Speyer. Im Rahmen einer Vortragsreihe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz lädt das Landesarchiv Speyer zum Vortrag von Miriam Breß von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Es geht um "Die Praxis der 'Schutzhaft' im ländlichen Raum 1933/34 – eine Art der Kommunikation?"
Durch die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat, die sogenannte „Reichstagsbrandverordnung" von 1933 wurden Grundrechte, wie das Recht auf persönliche Freiheit, außer Kraft gesetzt. Verhaftungen außerhalb der Straf- und Untersuchungshaft waren damit möglich. Das Nationalsozialistische Regime verschärfte die Möglichkeiten dieser sogenannten Schutzhaft und baute sie reichsweit zu einem Herrschaftsinstrument aus.
Miriam Breß wird Forschungsergebnisse ihrer Doktorarbeit vorstellen. Allein im März/April 1933 waren reichsweit zirka 40.000 bis 50.000 Personen von einer Verhaftung betroffen. Breß fokussiert ihren Blick auf den ländlichen Raum der Pfalz. Im Landesarchiv Speyer konnte sie hunderte von Akten zur Schutzhaftpraxis ermitteln und in mühsamer Kleinarbeit auswerten.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 17. Juni, um 18 Uhr im gemeinsamen Foyer von Landesarchiv Speyer und Landesbibliothekszentrum, Otto-Mayer-Straße 9, in Speyer statt. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag findet in Präsenz und per Live-Stream über den YouTube-Kanal des Instituts für Geschichtliche Landeskunde statt: @institutfurgeschichtlichel8212
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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