Schwarzweissbunt holt Integrationspreis

- „Team Schwarzweissbunt“ mit Minister Lucha sehen Sie von links nach rechts: Samvel Mkhitaryan (Mitwirkender Schwarzweissbunt); Minister Manne Lucha ((Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg), Stephan Rixecker (Autor und Regisseur von Schwarzweissbunt), Thurid Goertz (Bühnenbildnerin), Mathias Ludwig (Produktionsleiter Schwarzweissbunt, Verwaltungsleiter MAA)
- Foto: Mannheimer Abendakademie
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Mannheim. Das soziokulturelle Theaterprojekt „Schwarzweissbunt“ ist erneut ausgezeichnet worden. Baden-Württemberg prämierte das Projekt mit dem dritten Platz in der Kategorie „Unternehmen und Verbände“ im Wettbewerb um den Integrationspreis des Landes. Dieser Preis wurde zum zweiten Mal vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration ausgelobt. Das Motto 2025 lautete: „Zusammen für Integration“.
Strahlende Gesichter bei der feierlichen Preisverleihung im Kursaal Bad Cannstatt bei den Macherinnen und Machern von „Schwarzweißbunt“. „Dieser Preis ist vor allem ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, sich gerade auch in einer Stadt wie Mannheim für Vielfalt und Miteinander, für Verständnis und Toleranz einzusetzen“, sagt Mathias Ludwig, stellvertretender Geschäftsführer der Mannheimer Abendakademie und früherer Produktionsleiter des Projekts. Dabei sei die Mannheimer Abendakademie nicht nur mit so herausragenden Projekten ein wichtiger Partner für Integration, sondern auch mit den täglichen Angeboten der Weiterbildung sowie als Ort der Begegnung und der Demokratie mitten in der Stadt.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Gemeinschaftsprojekt der Vielfalt und damit all die Mitwirkenden nun auch auf Landesebene eine solche Anerkennung gefunden haben“, sagt Autor und Regisseur Stephan Rixecker vom Kunstkollektiv km42, der das Projekt Ende 2021 mit der Mannheimer Abendakademie und dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg ins Leben gerufen hatte. Die hohe Auszeichnung zeige einmal mehr wie wichtig es sei, auch mit solchen Projekten Menschen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern zusammenzubringen und gemeinsam etwas zu erarbeiten. „Das ist gelebte Integration“, betont Stephan Rixecker.
Neben einem Pokal und einer Urkunde erhielt das Team von Schwarzweissbunt auch einen Preis in Höhe von 1000 Euro. Das Geld kommt weiteren Integrationsprojekten zugute. Die Auszeichnung wurde vom baden-württembergischen Sozialminister Manne Lucha überreicht. Geehrt wurden Initiativen, Projekte und Aktivitäten, die sich um Integration neuzugewanderter Menschen und das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in Baden-Württemberg verdient gemacht haben. Insgesamt gingen 236 Bewerbungen ein. Vergeben wurde der Integrationspreis in drei Kategorien; „Zivilgesellschaft“, „Kommunen und Verwaltung“ sowie „Unternehmen und Verbände“.
Bundesweite Anerkennung für Theaterstück und Buch „Schwarzweissbunt“ wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Zuletzt Anfang 2024 mit dem 7. Platz bei dem Wettbewerb „Mensch miteinander“ der Bürgerstiftung Mannheim. Der damit verbundene Gewinn in Höhe von 1000 Euro wurde als Fundament zur Wiederaufnahme des außergewöhnlichen Theaterstücks an verschiedenen Spielstätten in Mannheim genutzt.
Auf Bundesebene wurde „Schwarzweissbunt“ durch die Bundeszentrale für politische Bildung im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Bei der feierlichen Preisverleihung auf Landesebene Ende April 2023 in der Mannheimer Abendakademie würdigte die Jury das Projekt als eine Erfolgsgeschichte der Zivilgesellschaft; es setze über die Grenzen Mannheims hinaus ein Zeichen für Toleranz und gegen Rassismus im Alltag.
Bereits im Oktober 2022 erhielt „Schwarzweissbunt“ den Demokratiepreis der Stadt Mannheim in der Kategorie Sprache. Dieser Preis wird seit 2020 verliehen und wurde von einem Mannheimer Bündnis aus Kirche, Kultur, Schule und der Stadt initiiert. Im Mittelpunkt steht das gesellschaftliche Engagement zur Förderung und Wahrung der Demokratie.
Mehr als Theater – ein Bekenntnis für Vielfalt und Verständigung „Schwarzweissbunt“ erzählt Geschichten von Menschen in Mannheim, von alltäglichem Rassismus und von der Vielfalt in einer Stadt, in der rund 170 Nationen zusammenleben. An dem Gemeinschaftsprojekt waren mehr als 40 Menschen aus 13 Ländern beteiligt. Das Theater von Menschen für Menschen sollte zeigen, wie es den Mannheimerinnen und Mannheimern in ihrem alltäglichen Leben wirklich geht, vor allem, wenn sie nicht der vorherrschenden Norm zu entsprechen scheinen. Die Gespräche und Eindrücke fanden ihren Niederschlag nicht nur im Theaterstück, sondern wurden auch in einem begleitenden Buch gesammelt, das mittlerweile als Zeitzeugenbericht ins Mannheimer Stadtarchiv Einzug gehalten hat.
Diese Geschichten einer Stadt, mit vielen Fotomotiven aus Mannheim, zeigen ein eindrückliches Bild über Vielfalt und Zusammenleben in der Quadratestadt. „Mit dem Projekt Schwarzweissbunt bekräftigen wir, wofür wir stehen“, sagt Susanne Deß, Geschäftsführerin der Mannheimer Abendakademie, „wir glauben an Bildung als Verständigung zwischen Kulturen, Generationen und Geschlechtern. Ungeachtet der Herkunft und des sozialen Status“.
Die Mannheimer Abendakademie zählt zu den ältesten und größten Volkshochschulen Deutschlands. Als öffentliche Bildungseinrichtung ermöglicht sie lebensbegleitendes Lernen und bietet Bildungsangebote für alle Menschen. Sie fördert Teilhabe und Integration und steht für Vielfalt und individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Von Gesellschaft und Politik über Karriere und Beruf, Kultur, Gesundheit sowie Tanz und Lebensart bildet die Mannheimer Abendakademie ein breit gefächertes Portfolio für Menschen in nahezu allen Lebenslagen ab. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.