Grüne Schule erschafft neuen Naturgarten
"AirBee’n’Bee“ im Mannheimer Luisenpark

Ein Himmel für Insekten.  | Foto: Luisenpark
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Mannheim. Während der Pandemiezeit hat die Grüne Schule vor allem eins getan: Ihre vielen kleinen und großen Schüler vermisst! Aber ein Gutes hatte die Zeit des Lockdowns: Das Team der Parkpädagogik im Luisenpark hat aus der Not eine Tugend gemacht und die freie Zeit genutzt, um für die großen und kleinen Green-Schüler eine neue „Entdeckerecke“ aufzubauen.Entstanden ist seit Anfang Mai ein wunderschöner Naturgarten für Insekten auf zwei Ebenen. Fertig ist er noch nicht ganz, „work in progress“ sozusagen, und er wird von Tag zu Tag schöner!

Ein Paradies für Insekten

Der Garten bietet Insekten wie Bienen, Nachtfaltern, Schmetterlingen oder Käfern einen neuen Lebensraum mit ausgezeichneten Bedingungen: Die Pflanzen sind heiß begehrt bei den tierischen Flugobjekten. Der Garten dient auch als Schutzzone, denn wie viele wissen, finden Bienen & Co. in Zeiten der Betonwüsten in Städten und Vorgärten oft nicht den Lebensraum, den sie brauchen. Dies ist auch der Grund, warum der Garten als Rückzugsort für Insekten nicht dauerhaft begehbar ist. Aber: im Rahmen der Grünen Schule Kurse ist dies möglich und Besucher können das Geschehen im Garten wunderbar von einem langen Zaun aus beobachten, von dem aus man jeden Winkel sehr gut sehen kann.

Hotel oder Ferienwohnung?

Im neuen Naturgarten können sich die Tiere frei entfalten, sie werden nicht nur geduldet, sondern sind herzlich willkommen! Die eigens von der Grünen Schule gebauten Nisthilfen, bekannt auch als „Bienenhotels“ sind genau an ihre Bedürfnisse angepasst. Viele verkäufliche Nisthilfen sind meist gut gemeint aber unpassend für die erwünschten Bewohner, da sie zum Beispiel oft ungeeignete Materialien für die Insekten beinhalten. Der Naturgarten ist mit einheimischen und insektenfreundlichen Staudenpflanzen bepflanzt, die die klimatische Veränderung mitmachen: Ursula Jünger, Leiterin der Grünen Schule, ist immer wieder auf der Suche nach trockenresistenten Pflanzen, um sie im neuen Garten für Insekten auszubringen. Auch wurden Sandsteinmauern gebaut, mit schönen großen Schlupflöchern, die den Insekten Schutz und Unterschlupf bieten. Tontöpfe, die sich hinter der Sandsteinmauer befinden, dienen als geeignete Nisthilfen für Hummeln. Ein perfektes AirB’n’B für Hummeln also!Da ca. 80 Prozent der Wildbienen im Boden und Sand nisten, sind auch sogenannte Sandlinsen (kleine offene Sandbereiche) im Naturgarten zu finden.

Sie geben den bodennistenden Insekten, durch eine abgestimmte Mischung von Sand und Lehm das perfekte Material, um ihre Niströhren selbst hinein zu graben.

Ein Königreich für den Käfer

Für das „Käferkastell“ wurde Erde ausgehoben und alte Holzstämme sowie Holzspäne eingebaut. Wenn das Holz vermodert, bietet es das optimale Habitat für eine Vielzahl holzfressender Käferlarven. So beispielsweise für die imposanten Nashornkäfer oder auch die wunderschön schillernden Rosenkäfer! Mediterranes Flair verbreitet eine Wasserstelle: Ein aus Sandstein hergestellter alter Brunnen, der auch in einem südfranzösischen Kloster stehen könnte. Er dient den Insekten unter anderem als Baustofflieferant: Sie brauchen das Wasser, um zum Beispiel ihre Niströhren mit selbst angemischtem Mörtel aus Lehm zu verschließen.

... und ein Naturzelt für den Igel!

Ein schönes Igeltipi aus gebogenen Weidenstämmen dominiert die Szene und freut sich schon auf den ersten Bewohner, der im Herbst erwartet wird. Auch der Kompost, das Zuhause vieler bodenlebender Insekten, ist igelfreundlich geplant: Nur mit Naturmaterialien und auf Sandstein gebaut hat er im unteren Bereich eine Öffnung, durch die der Igel prima in sein neues Winterversteck schlüpfen kann. Die obere Etage ist noch im „Making of“: Hier soll demnächst ein herrlicher Kräutergarten entstehen – insektenfreundlich, versteht sich! ps

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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