Durch den Triglav-Nationalpark über die Alpen
Unberührte Natur

Gigantische Schuttströme umschließen das Sieben-Seen-Tal  | Foto: Markus Pacher
13Bilder
  • Gigantische Schuttströme umschließen das Sieben-Seen-Tal
  • Foto: Markus Pacher
  • hochgeladen von Markus Pacher

Von Markus Pacher

Wandern. Irgendwann sehen wir am Horizont das Mittelmeer sanft im Abendlicht schimmern. Sechs unvergessliche Wandertage liegen hinter uns, die uns quer durch die slowenischen Alpen führten: Willkommen im Triglav-Nationalpark, willkommen in einem der letzten, von der Zivilisation weitgehend unberührten Naturparadiese Europas.

Eindrucksvolle Kalkriesen, spektakuläre Wasserfälle und Schluchten, sattgrüne Alpentäler, kristallklare Seen: Der Triglav-Nationalpark ist das Filetstück des Alpe-Adria-Trails Salzburg-Triest, der in 28 Etappen von der Mozartstadt ans Mittelmeer führt und drei berühmte Nationalparks durchstreift – neben dem Triglav-Nationalpark ist es der Nationalpark Berchtesgaden in Deutschland und der Nationalpark Hohe Tauern.

Der schönste Berg des Triglav-Nationalparks: Der mächtige Jalovec mit seinen Kindern | Foto: Markus Pacher
  • Der schönste Berg des Triglav-Nationalparks: Der mächtige Jalovec mit seinen Kindern
  • Foto: Markus Pacher
  • hochgeladen von Markus Pacher

Transalp: Start in Trvisio

Startpunkt unserer Transalp ist das Bergstädtchen Tavisio am Dreiländereck Italien-Österreich-Slowenien. Gerade mal neun Kilometer trennen uns von der slowenischen Grenze. Wir nutzen die zu einem Radweg umfunktionierte ehemaligen Bahntrasse, um nach Slowenien zu gelangen. Und in Radece machen wir erstmals Bekanntschaft mit der viel gerühmten slowenischen Gastfreundschaft: Unser neuer Freund Gregor, dessen Hotel gerade für den winterlichen Skibetrieb vorbereitet wird und eigentlich offiziell geschlossen ist, zeigt Mitleid mit den beiden müden Wanderern und ihrem treuherzig dreinblickenden Hund Wickie, stellt ihnen kurzerhand ein Zimmer zur Verfügung und kutschiert sie sogar am späten Abend noch in das drei Kilometer entfernte Restaurant. Hilfsbereit und herzlich sind die Slowenen und selbst dort, wo ein dickes rotes „No dogs“ den Eingang ziert, wird fieberhaft nach einer Übernachtungsalternative für Wickie gesucht.

Nichts wie hinunter ins Tal. Ein Wettersturz droht. | Foto: Markus Pacher
  • Nichts wie hinunter ins Tal. Ein Wettersturz droht.
  • Foto: Markus Pacher
  • hochgeladen von Markus Pacher

Eine gewaltige scharf gezackte graue, teils hinter Wolkenfetzen verborgene Mauer türmt sich vor unseren Augen auf. Bereits der Auftakt unserer Tour gibt Einblicke in die wilden Bergwelten der Julischen Alpen. Es ist der mächtige Jalovec und seine Kinder, der schönste Berg des Triglav-Nationalparks. Zuvor besuchen wir das Wintersportzentrum Planica mit seinen imposanten Flugschanzen. Hier bereiten sich die Skispringer in einer Flugsimulationskabine auf den Ernstfall vor. Auch mutige Gäste haben die Möglichkeit, in der „Raumkapsel“ das Gefühl der Schwerelosigkeit zu erleben.

Altschneereste sind er stete Begleiter auf dem Trail durch den Triglav-Nationalpark | Foto: Markus Pacher
  • Altschneereste sind er stete Begleiter auf dem Trail durch den Triglav-Nationalpark
  • Foto: Markus Pacher
  • hochgeladen von Markus Pacher

Übernachten auf dem Heuboden

Als ebenso spannend wie die Tour selbst erweisen sich die Unterkünfte. In Trenta, dem einzigen Bergdörfchen auf unserem langen Weg in den Süden, landen wir auf einem Biobauernhof und teilen uns die Nacht auf dem Heuboden mit vielen Mäusen. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. So verlangt es unsere strenge Gastgeberin mit ihrem herben älplerischen Charme, der sich nicht jedem auf Anhieb erschließt. Aber das Drei-Gänge-Menü aus den selbsterzeugten Naturprodukten ist unglaublich lecker.
Vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Von Trenta zur Prehodavci-Hütte – das sind über 1.500 Höhenmeter an einem Stück. Jetzt befinden wir uns an einer der schönsten Flecken der Alpen, blicken von der auf einem Felsensporn thronenden Hütte herunter auf das von riesigen Kalkwänden und gigantischen Schuttströmen umschlossene Sieben-Seen-Tal und staunen über die glasklaren, teils von ewigem Schnee glitzernden Bergseen. Angekommen an der Triglav-Hütte werden unsere Strapazen mit einem Teller Nudeln und einem eigens für uns reservierten Winterhaus belohnt. Dort breiten wir uns gemütlich aus und hängen unsere nassen Sachen an den Schnürsenkeln unserer Bergschuhe auf. Wanderherz, was begehrst du mehr!

Am fernen Horizont das Mittelmeer

Ein wirkungsvoller Regenschutz für Mensch und Tier ist auch in den südlichen Kalkalpen ein absolutes Muss | Foto: Markus Pacher
  • Ein wirkungsvoller Regenschutz für Mensch und Tier ist auch in den südlichen Kalkalpen ein absolutes Muss
  • Foto: Markus Pacher
  • hochgeladen von Markus Pacher

Vom Globoko-Pass dann erkennen wir mit viel Fantasie bereits das Mittelmeer am fernen Horizont. Jetzt stehen wir quasi an der Kante der Alpen. Noch vier Etappen trennen uns von Triest – einen Hatscher, den wir uns ersparen. Dafür lassen wir uns viel Zeit für eine der beeindruckendsten Schluchten Sloweniens: Mit den Tolmin-Klammen, gelegen im weltberühmten Socca-Tal am südlichen Ende des Triglav-Nationalparks, erwartet uns eine Kulisse wie aus dem Bilderbuch: Steile Felshänge, tosende Kaskaden, türkisfarbenes Wasser, bizarre Steinformationen, waghalsige Pfade – mit einem wahren Paukenschlag endet unsere Traumtour, bevor uns die Zivilisation in die Wirklichkeit zurückholt.

Ab in den Süden
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Kulturprogramm Stadt Kaiserslautern: Starpianist Ivo Pogorelich kommt in die Fruchthalle | Foto: Andrej Grilc/gratis
9 Bilder

Kulturprogramm Stadt Kaiserslautern: Glanzlichter im Mai 2025

Kulturprogramm Stadt Kaiserslautern. Als letzter Monat der zu Ende gehenden Konzertsaison bietet der Mai 2025 nochmals ein breites Spektrum der vielfältigen Veranstaltungspalette des städtischen Kulturreferates. So locken nicht nur besondere Konzerte, eine Uraufführung, ein Ausnahmepianist oder Konzertreihen zu einem Besuch der Fruchthalle. Als Geheimtipp aktuell gehandelt werden noch die Kulturandacht in der Marienkirche und das für Kinder angebotene japanische Erzähltheater "Kamishibai" in...

Online-Prospekte aus Neustadt/Weinstraße und Umgebung



Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ