Feedbackbogen soll Qualität beobachtbar und beschreibbar machen
Unterricht weiterentwickeln

Der neu entwickelte Feebackbogen soll dabei helfen, die Unterrichtsqualität einheitlich beschreibbar zu machen  | Foto: Luisella Planeta Leoni/Pixabay
  • Der neu entwickelte Feebackbogen soll dabei helfen, die Unterrichtsqualität einheitlich beschreibbar zu machen
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Baden-Württemberg. Kultusministerin Theresa Schopper hat bei der bundesweiten Fachtagung „Unterricht beobachten und weiterentwickeln“ des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) einen neu entwickelten Feedbackbogen für den Unterricht vorgestellt. Der „Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen“ wurde vom IBBW auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und soll dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis für Merkmale guten Unterrichts zu etablieren. Der Feedbackbogen fokussiert dabei bewusst auf wenige, dafür aber besonders relevante Aspekte der Unterrichtsqualität. Der Feedbackbogen mit dem dazugehörigen Manual ermöglicht es, das Unterrichtsgeschehen anhand einfacher Aussagen zu beschreiben. Er bietet damit eine Basis für eine unterrichtsbezogene Kultur des Dialogs und des Feedbacks zur Unterrichtsqualität. So kann sowohl im Rahmen der kollegialen Hospitation als auch bei der Ausbildung von Referendaren oder Studierenden im Praxissemester zielgerichtet Unterstützung gegeben werden.

Zur Eröffnung der Tagung „Unterricht beobachten und weiterentwickeln“ mit einem breiten Fachpublikum, das sich aus renommierten Bildungswissenschaftlern sowie Personen aus den Bildungs- beziehungsweise Kultusministerien der verschiedenen Länder, der Schulverwaltung, der lehrerbildenden Hochschulen und verschiedenen Interessenvertretungen zusammensetzt, betonte Kultusministerin Theresa Schopper: „Mit dem Unterrichtsbeobachtungsbogen haben wir ein auf wissenschaftlichen Kriterien basierenden, zentralen Bogen erstellt. Der Bogen soll es Lehrerinnen und Lehrern leichter machen, den eigenen Unterricht schrittweise weiterzuentwickeln, indem er ihnen landesweit gültige Kriterien an die Hand gibt“, sagt die Kultusministerin. Sie ergänzt: „Von der Vorstellung des Bogens vor namhaften Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland erhoffen wir uns ganz viel Rückmeldungen und natürlich wollen wir Möglichkeiten der länderübergreifenden Kooperation ausloten.“

Impulse von renommierten Bildungsforschern

Die bundesweite Fachtagung wurde vom Präsidenten des ZSL, Dr. Thomas Riecke-Baulecke, und dem Direktor des IBBW, Dr. Günter Klein, geleitet. Außer der Vorstellung des Feedbackbogens durch das ZSL und das IBBW waren weitere Impulse namhafter Wissenschaftler eingeplant: In Impulsen haben bei der Fachtagung Prof. Dr. Eckhard Klieme (Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation), Prof. Dr. Olaf Köller (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaft und Mathematik), Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache), Prof. Dr. Susanne Heinz (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) und Prof. Dr. Katharina Scheiter (Leibniz-Institut für Wissensmedien) referiert.

„Ich bin sehr stolz, dass wir den Bogen auf den Weg gebracht haben. Wir haben ihn basierend auf wissenschaftlichen Kriterien erstellt und ihn bereits praktisch erprobt. Auch Erkenntnisse aus Begleitstudien haben Berücksichtigung gefunden, sodass wir eine fundierte Basis für unseren Feedbackbogen haben“, sagt der Direktor des IBBW, Dr. Günter Klein. Der Präsident des ZSL, Dr. Thomas Riecke-Baulecke, ergänzt: „Es ist toll, dass wir den Feedbackbogen nun einem großen und namhaften Fachpublikum präsentieren konnten. Er vermittelt ein klares Bild von Unterrichtsqualität, von dem, was wir unter gutem Unterricht verstehen und ist sehr nützlich für die Lehreraus- und -fortbildung.“

Bogen erfasst Tiefenstruktur des Unterrichts

Der Unterrichtsfeedbackbogen teilt die verschiedenen Qualitätsmerkmale für guten Unterricht in drei Bereiche ein: kognitive Aktivierung der Schüler, konstruktive Unterstützung durch die Lehrkraft und strukturierte Klassenführung. Diese Bereiche, auch Tiefenstrukturen des Unterrichts genannt, sind für einen guten Unterricht essenziell. Dabei soll der Unterricht entsprechend verschiedener Kriterien beobachtet und weiterentwickelt werden. Diese sind beispielsweise:

Kognitive Aktivierung: Der Unterricht hat einen klaren Fokus auf die zentralen Inhalte, die von den Schülern verstanden werden sollen.
Konstruktive Unterstützung: Die Lehrkraft unterstützt die Schüler individuell in ihrem Lernprozess.
Strukturierte Klassenführung: Die Lehrkraft hat einen guten Überblick über das Geschehen im Unterricht.

Mit dem „Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen“ haben ZSL und IBBW einen Unterrichtsbeobachtungsbogen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt. Außerdem wurde ein Manual für die Anwendung verfasst.
Aktuell arbeiten die beiden Institute an weiteren Erläuterungen, die auf die Besonderheiten verschiedener Fächer eingehen, an Beispielen für eine verbesserte Anschaulichkeit sowie an vertiefenden Hinweisen. Außerdem wird in den nächsten Jahren ein Videoportal aufgebaut, das den Lehrkräften anhand von kleinen Drehsequenzen fachspezifische Hinweise zu den Items des Feedbackbogens geben soll. ps

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zum „Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen“ sowie den Feedbackbogen selbst und das Beobachtungsmanual gibt es unter ibbw.kultus-bw.de sowie unter www.zsl-bw.de

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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