Lesung und Gespräch mit Fatih Çevikkollu
Das Trauma der Arbeitsmigration - KARTONWAND

Porträt: Fatih Çevikkollu ©Stefan Mager | Foto: Porträt: Fatih Çevikkollu ©Stefan Mager
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Fatih Çevikkollu ist Schauspieler, Kabarettist und Komiker. Als seine Mutter in 2017 starb, begann für ihn eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit. Sie litt an einer Psychose, zog sich immer mehr aus der Gesellschaft zurück – und hinterließ viele offene Fragen. War ihr Schicksal als sogenannte Gastarbeiterin in den 1960er-Jahren mit ihrer psychischen Erkrankung verknüpft? Hatte die Erfahrung der Migration langfristige Spuren in ihrer Psyche hinterlassen?

Çevikkollu begab sich auf Spurensuche und stieß auf ein Phänomen, das viele Arbeitsmigrant:innen kennen: die „Kartonwand“. In unzähligen Wohnungen türmten sich Kisten, gefüllt mit wertvollen Dingen – nicht für das Leben in Deutschland, sondern für die vermeintlich baldige Rückkehr in die Heimat. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Türkei war allgegenwärtig, während Deutschland für viele nur eine Zwischenstation blieb. Sprache zu lernen oder sich eine neue Heimat aufzubauen, schien nicht lohnenswert. Schließlich war der Aufenthalt nur vorübergehend – so glaubte man.

Doch für viele erfüllte sich dieser Traum nie. Die Kinder wurden als sogenannte Kofferkinder zwischen den Ländern hin- und hergeschickt. Familien blieben entwurzelt, zerrissen zwischen zwei Welten. Was bedeutet es für eine ganze Generation, zu erkennen, dass die erhoffte Rückkehr nicht mehr stattfinden wird? Welche Narben hinterlässt dieses Leben im Übergang?

In seinem Buch Kartonwand – Das Trauma der Arbeitsmigrant/innen am Beispiel meiner Familie, erschienen 2023 im Verlag Kiepenheuer & Witsch, setzt sich Çevikkollu mit der Geschichte seiner Familie auseinander. Er beschreibt die Träume und Enttäuschungen seiner Eltern und spricht mit Expert:innen über die psychologischen und sozialen Folgen der Arbeitsmigration – ein Thema, das bislang nur in Fachkreisen diskutiert wurde, jedoch längst eine breitere gesellschaftliche Debatte verdient.

Die Veranstaltung wird vom Deutsch-Türkischen Institut für Arbeit und Bildung e.V. (DTI e.V.) organisiert. Die Buchvorstellung, moderiert von Azize Ekinci (DTI e.V.), bietet eine Gelegenheit zum Austausch. Im Anschluss an die Lesung lädt das Institut zu einem gemütlichen Ausklang mit kulinarischen Spezialitäten ein. Zudem wird es einen Büchertisch geben, an dem Interessierte das Buch erwerben und sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen können.

Informationen kompakt
Titel: Read.Eat.Talk. mit Fatih Çevikkollu „Macht Migration krank?“ #Kartonwand.
Das Trauma der Arbeitsmigrant:innen am Beispiel meiner Familie.
Termin: Mi. 09.04.2025, 18:30 Uhr (Einlass: 18:00 Uhr)
Ort: MARUBA das Gasthaus, Feudenheimer Str. 2, 68167 Mannheim
Eintritt: 12 € (Essen nicht inbegriffen)
Kartenkauf: hier -> Lesung mit Fatih Çevikkollu

Zusammengefasst in Türkisch

Fatih Çevikkollu, annesinin ölümünden sonra, göç geçmişiyle psikolojik sorunları arasındaki ilişkiyi sorgulamaya başlıyor. Kartonwand [TR: Karton Duvar] adlı kitabında, ailesinin ve birçok göçmenin yaşadığı travmayı ele alıyor: Türkiye’ye dönüş umuduyla yaşamak, ancak asla geri dön(e)memek. Çevikkollu kitabında, göçmen - özellikle de valiz çocukların [DE: Kofferkind] yaşadığı kimlik çatışmalarını, ailelerde nesilden nesile geçen travmaları ve aidiyetsizlik hissini sorguluyor. Türkiye-Almanya İş ve Eğitim Enstitüsü’nün davetiyle düzenlenen etkinlik, Azize Ekinci moderatörlüğünde MARUBA’da gerçekleşecek. Söyleşi sonrası katılımcılar, kitabı satın alabilir ve keyifli bir sohbet ortamında bir araya gelebilirler.

Porträt: Fatih Çevikkollu ©Stefan Mager | Foto: Porträt: Fatih Çevikkollu ©Stefan Mager
Buchcover Kartonwand - Das Trauma der Arbeitsmigrant/innen am Beispiel meiner Familie | Foto: Buchcover Kartonwand - Das Trauma der Arbeitsmigrant/innen am Beispiel meiner Familie
Autor:
Gizem Ayse Weber aus Mannheim
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