Tiermörder auf Nabugelände: Unbekannter tötet Schaf im Maudacher Bruch

- Bei der Spendenübergabe durch die Gemeinde
- Foto: Nabu Ludwigshafen
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Ludwigshafen. Der Nabu hat seine Grünflächen auf seinem Gelände um das Maudacher Bruch in den vergangenen Wochen extensiv mit Weidetieren bewirtschaftet. Die Schafe übernahmen dabei die Aufgaben eines Landschaftspflegers. „Fleißig wurden die Gräser und ausufernden Büsche abgefressen“, erzählte Dorothea Walter. „Doch Freud und Leid liegen oft recht nah beieinander. Das musste der Nabu Ludwigshafen in diesen Tagen erneut erleben.“
Noch ist das Miteinander von Wolf und Schaf noch nicht optimal geregelt. Nicht angeleinte Hunde werden oft zur Gefahr. Wer Weidetiere hält, macht leider immer noch immer wieder Extremerlebnisse, sei es durch Hunde, Unwetter oder Wölfe, wie Schäfer in Bayern oder Niedersachsen. Diesmal soll laut Nabu ein Mensch ein Tier getötet haben. "Bereits 2024 hetzte ein freilaufender Hund ein Schaf in Ludwigshafen zu Tode gehetzt. Diesen Juni kam das Leid in Form einer erschütternden Nachricht. Ein Schaf wurde auf der Weide getötet, offensichtlich durch Menschenhand. Wer tut so etwas? Mit dieser Frage bleiben wir wohl alleine“, sagt Walter.
Dennoch wird der Nabu sich weiter für extensive Weidewirtschaft um den Maudacher Bruch einsetzen. Gerade die offene Landschaft, also die Wiesen, sind zusammen mit Waldflächen wertvoll für Artenreichtum, zumal in den vergangenen 20 Jahren vielerorts Vielfalt geschwunden ist. Um das Maudacher Bruch gibt es noch intakte Lebensräume. Schaffe bewahren beim Abfressen der Wiesen vor Verwilderung, gleichzeitig "mähen" sie nicht bis zur Narbe ab und verschleppen kleine Tiere wie Insekten sowie Gräser in ihrer dichten Wolle.
Anlass zur Freude war dagegen der Scheck von Pfarrer Michael Lupas. Er überreichte dem Nabu anlässlich der 60-Jahr-Feier der Maudacher Martinskirche eine Spende in Höhe von 542 Euro für die Kosten der Beweidung. Diese Form der Weidewirtschaft ist so wertvoll, dass die EU eine staatliche Ausgleichszahlung als Landschaftspflegeprämie pro Hektar Fläche zahlt, die mit Schafen oder Kühen bewirtschaftet wird. Zusätzlich bleiben aber hohe Kosten beim Tierhalter für Anschaffung, Futter, Tierarzt sowie auch die Kosten für die Infrastruktur wie Zäune und Unterstand. Besonders wenn die gepflegte Fläche klein ist und die Tiere nicht wandern, kann die EU-Ausgleichsprämie die Kosten bei weitem nicht decken. Dafür ist der Zuschuss der Kirchengemeinde willkommen. jg

- Schafherde im Pfälzerwald
- Foto: Julia Glöckner
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Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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