Bald gehen die 32 Studierenden in die Praxis
DHBW Karlsruhe bietet seit Oktober das primärqualifizierende Studium zur Hebamme an

Foto: Bildrechte: DHBW KA//DI

Die Reform des Hebammengesetzes schreibt seit Januar 2020 grundsätzlich das duale Hochschulstudium mit dem Abschlussgrad eines Bachelors für die Ausbildung zur Hebamme vor. Die bisherige schulische Ausbildung endet mit dem letzten Kurs der Hebammenschule Karlsruhe, der 2020 begonnen hat und 2023 abschließen wird.

Bereits im Oktober 2017 hatte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg der Einrichtung des Studiengangs „Angewandte Hebammenwissenschaft (B.Sc.)“ an der DHBW Karlsruhe zugestimmt. Dabei absolvieren Studierende in vier Jahren eine staatlich anerkannte Ausbildung als Hebamme und gleichzeitig ein ausbildungsintegriertes Studium. Die Absolventen verfügen dann über die staatliche Prüfung als Hebamme und einen Bachelor-Abschluss. Für die Jahrgänge, die 2019 und 2020 mit der Hebammenausbildung nach dem alten Gesetz begonnen haben, wird die DHBW Karlsruhe weiterhin das ausbildungsintegrierte Studium in Angewandte Hebammenwissenschaft anbieten.

Die Akkreditierung neuer Studiengänge in den Gesundheitsfachberufen stellt auch für das Land Baden-Württemberg den entscheidenden Schritt zur umfassenden Akademisierung der Hebammen dar. Seit dem 1. Oktober 2021 bietet die Duale Hochschule DHBW Karlsruhe zusätzlich ein grundständiges primärqualifizierendes Studium zur Hebamme nach dem neuen Hebammengesetz und der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung an. Dieses duale Studium hat einen Theorie- und Praxisanteil von jeweils 50%. Die praktische Hebammenausbildung findet an einer der Dualen Partnerkliniken der DHBW Karlsruhe und die theoretische Ausbildung nur noch an der Hochschule statt.
„Wir sind stolz, den primärqualifizierenden Studiengang anbieten zu können, und so unserer Vorreiterrolle in der Akademisierung der Gesundheitsberufe weiter auszubauen,“ sagt die neue Leiterin des Studiengangs Prof. Dr. Anneliese Tometten-Iseke. Sie hat erst im Frühjahr 2021 den Ruf als Professorin angenommen, und ist damit die dritte Professorin der Hebammenwissenschaft in Baden-Württemberg.

32 angehende Hebammen haben Anfang Oktober das Bachelorstudium des nachgefragten Studiengangs begonnen. Die Plätze waren schnell vergeben. Studierende, die sich an der Hochschule zur Hebamme ausbilden lassen, erhalten eine Vergütung. Für diese kommen die Praxiseinrichtungen auf. Die Hebamme Sonja Heinemann, die ebenfalls zum Team des neuen Studiengangs gehört, sieht einen großen Erfolg in der Akademisierung. „Hebammen haben über Jahre dafür gekämpft“, sagt Heinemann. In allen anderen europäischen Ländern läuft die Ausbildung seit langem nur über die Hochschulen. "Der Mehrwert eines akademischen Abschlusses liegt in dem Erwerb der wissenschaftlichen Kompetenzen und der Vertiefung geburtshilflichen Wissens", ergänzt Professorin Anneliese Tometten-Iseke. "Durch das Studium erlangen die Studierenden die Fähigkeit zur professionellen Beurteilung und Entscheidungsfindung. Die Studierenden erwerben die Kompetenzen, die sie für eine evidenzbasierte Hebammenarbeit benötigen."

Auf der anderen Seite vermittelt das duale Studium den Studierenden durch die Praxisnähe ein hohes Maß an sozialer- und beruflicher Handlungskompetenz. Sie erwerben innerhalb von sieben Semestern Kernkompetenzen in den drei Modulbereichen Hebammenkunde, Hebammenwissenschaft und Gesundheitsmanagement. Sie lernen alles rund um die Begleitung von Frauen während Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett. Darüber hinaus eignen sich die Studierenden Fähigkeiten an, Schwangere individuell und umfassend zu beraten und zu betreuen, Neugeborene auf dem Weg ins Leben zu unterstützen und für die jungen Familien in ihrer neuen Lebensphase da zu sein. Dafür wird nicht nur medizinisches Wissen benötigt, sondern auch Einfühlungsvermögen. Denn neben der Rolle als Ratgeber bei Fragen zur Gesundheit, sind Hebammen auch bei Konflikten und Ängsten als emotionale Stütze gefragt.
Mit den beruflichen Erfahrungen und dem Wissen aus dem Studium, können die Absolvent*innen später angestellt oder freiberuflich in einer Klinik oder auch als selbstständige Hebammen arbeiten.

Das neue primärqualifizierende Studium wird nach dreieinhalb Jahren mit dem Bachelor of Science und der staatlichen Prüfung zur Hebamme abgeschlossen. Das ganze Studium hindurch wird von der Klinik ein durchgehendes Gehalt bezahlt auch im außerklinischen Einsatz und den Theorieblöcken.
Für die Zulassung an der Dualen Hochschule wird entweder die allgemeine Hochschulreife/ Fachabitur MINT oder die Fachhochschulreife plus zusätzliche Deltaprüfung oder eine berufliche Eignungsprüfung benötigt.

Weiterer Informationen: https://www.karlsruhe.dhbw.de/ah/studieninhalte-profil.html

Autor:

Susanne Diringer aus Karlsruhe

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