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“A new sonic universe from the mind of The Weeknd“
Morgendämmerung

The Weeknd | Foto: Brian Ziff
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Musikredaktion powered by RPR1. Von David Banks und Noora Al Khalaf

"Wir werden da sein, um deine Hand zu halten und dich durch diesen schmerzlosen Übergang zu führen" - Jim Carrey in Dawn FM

Musik. Mit dem Song “Blinding Lights” ist The Weeknd 2019 das gelungen, wovon wohl viele KünstlerInnen träumen: Er wird zum größten Hit aller Zeiten ernannt! Ganze 124 Wochen hielt sich Single-Auskopplung aus seinem letzten Album “After Hours” in den deutschen Charts, lief in den Pop-Radios auf und ab und etablierte den Künstler auch in Deutschland endlich im Mainstream.

Sein neuestes Album “Dawn FM” kündigte The Weeknd mit der kryptischen Botschaft “Die ‘After Hours’ sind vorbei und die Morgendämmerung (Dawn) kommt.” Anfang Januar erblickte sein Album das Licht der Welt und ist mit seinem jenseitigen/post-apokalyptischen Konzept, den kaum merklichen Übergängen zwischen Songs und dem Bedienen einer einheitlichen Klangplatte wohl sein bisher kohärentestes Projekt. Es enthält zwar keinen neuen Über-Hit wie “Blinding Lights”, worüber aber bei einem derart durchdachten Konzeptalbum getrost hinweggesehen werden darf.
Auf dem Album-Cover blickt einem The Weeknd als alter Mann mit grauen Haaren, tiefen Falten und erschöpftem Blick entgegen - er ist fast nicht wieder zu erkennen. Diese Transformation wird jedoch zunehmend nachvollziehbarer, stellt man sich beim Hören des Albums vor, in einem Zustand zwischen Leben und Tod festzustecken. Einen Zustand, den er sich immer als eine Art Stau, bei dem man auf das Licht am Ende des Tunnels wartet, vorgestellt habe.

The Weeknd | Foto: Brian Ziff

Während man im „Verkehr feststeckt“, hört man dann “Dawn FM”, eine Radiosendung, die einem den Übergang zur anderen Seite erleichtern soll (“painless transition”) und von niemand Geringerem als Jim Carrey moderiert wird. Dieser begleitet den Hörer durch das gesamte Album hinweg und spricht mit beruhigender Stimme über verträumt sphärische Klänge (“Dawn FM”, “Out of Time“, “Phantom Regret by Jim“). Dazwischen hört man The Weeknd, der wie gewohnt mit seiner engelsgleich hohen Stimme über die Liebe, seine Dämonen und das schlechte Gewissen über sein eigenes Fehlverhalten singt. Dabei bedient er sich einer Mischung aus 80er Radio-Pop (“Take My Breath”), 90er R’n’B (“Best Friends) und Synth-Pop (“Gasoline”) Sounds und lässt den Einfluss von Michael Jackson auf seine Musik immer wieder durchklingen (“Out of Time”).
Toxische Beziehungen, Drogen und Sex sind Themen, die sich durch The Weeknds gesamte Diskografie ziehen, und durchaus die Frage zulassen, wieviel die mysteriöse Figur „The Weeknd“, die regelmäßig zwischen Exzess und Drogendelirium schwankt, gemeinsam hat mit Abel Makkonen Tesfaye (so sein bürgerlicher Name).
„Anfangs“, so Tesfaye, „war die Trennlinie wohl noch verschwommen“. Also zu der Zeit, als der Kanadier an einem Wochenende (Weekend) von zu Hause abgehauen ist, seine Musikkarriere mit drei Mixtapes startete, die er zum kostenlosen Download auf seiner Website hochlud und Anfang der 2010er-Jahre mit dunklem, elektronisch geschnürtem R’n’B aus Toronto groß wurde. Heute zieht er eine klare Linie zwischen der Kunstfigur und Abel.

The Weeknd | Foto: Brian Ziff

Geschafft hat The Weeknd es natürlich nicht allein. Jeder seiner Erfolge wurde begleitet von seinen Managern „Sal“ und „Cash“ und seinem Kreativdirektor La Mar Taylor, den er mit 17 überzeugte, die High-School mit ihm gemeinsam abzubrechen. Und auch dass Dawn FM ein weiterer Erfolg wird, gilt eigentlich als gesetzt, selbst ohne ein neues „Blinding lights“. Dafür sorgen neben The Weeknd selbst und seinem Team, die Riege an Stars, die sich teils als Produzenten, teils mit Beiträgen auf dem Langspieler finden.
So konnte Tefaye unter anderem Max Martin, Calvin Harris und die Swedish House Mafia als Produzenten gewinnen. Für Wortbeiträge standen neben Jim Carrey unter anderem Rap-Superstar Lil Wayne und Producer-Gott Quincy Jones Pate. Auf der kommenden Stadion-Tour im Herbst, darf sich auch das deutsche Publikum unter anderem in Mannheim und Köln auf den Ausnahmekünstler mit seinen neuen und alten Hits freuen.

ClockClock
Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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