Hilfe für Menschen mit Alkoholproblem
Durch kontrolliertes Trinken Konsum reduzieren

Von 14. bis 22. Mai findet die „Aktionswoche Alkohol“ der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) statt | Foto: Caritasverband für die Diözese Speyer / Pixelio
  • Von 14. bis 22. Mai findet die „Aktionswoche Alkohol“ der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) statt
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Speyer. Die Suchtberaterinnen des Caritas-Zentrums Speyer machen aufmerksam auf die „Aktionswoche Alkohol“ der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) vom 14. bis 22. Mai. Unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser“ weisen die Beraterinnen auf den Ansatz des „Kontrollierten Trinkens“ hin.

Im Jahr 2021 ließen sich 244 Menschen mit Suchtproblemen aus der Stadt Speyer und dem Rhein-Pfalz-Kreis vom Caritas-Zentrum beraten und begleiten in insgesamt 962 Beratungskontakten. Das Zentrum bietet Online-Beratung, Telefonberatung und persönliche Gespräche an. 176 Betroffene wandten sich selbst an die Beraterinnen, 68 Ratsuchende waren Angehörige oder andere Bezugspersonen von Menschen mit Suchtproblemen. Das häufigste Suchtmittel ist Alkohol, wovon sich 128 Kunden der Caritas als abhängig herausstellten. An zweiter Stelle der Suchtmittel stehen illegale Drogen als Beikonsum, gefolgt von Medikamenten, pathologischem Glücksspiel und Essstörungen. Diese Zahlen hat das Caritas-Zentrum Speyer in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2021 herausgegeben.

Den Ansatz der Trinkreduktion verfolgen die Fachkräfte der Programme zum „Kontrollierten Trinken“ seit 2001 in Deutschland. „Der komplette Verzicht auf Alkohol stellt für viele Menschen eine große Überwindung dar und stößt schnell auf Gegenwehr“, erklärt Suchtberaterin Renate Rauch. „Die Bereitschaft zur Abstinenz ist bei der Mehrzahl der Menschen mit einem gesundheitlich riskanten oder bereits abhängigen Alkoholkonsum nicht gegeben. Dies belegt eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien.“ Deshalb seien zusätzliche Angebote, die die Reduktion des Alkoholkonsums in den Vordergrund stellen und gleichzeitig den Übergang zur Abstinenz ermöglichen, notwendig. „Die weltweit größten Alkoholismus-Studien haben eindrücklich herausgestellt: Jede Trinkmengenreduktion ist ein Schritt in die richtige Richtung,“ betont die Suchtberaterin Elisabeth Segiet. „Mit jeder Trinkmengenreduktion gehen nämlich weitere positive Auswirkungen einher.“ Dies seien positive Entwicklungen im sozialen Umfeld von Partnerschaft und Beruf, eine Verbesserung der eigenen körperlichen und psychischen Gesundheit, eine Steigerung der Lebensqualität und der Rückgang von Ängsten, Depressionen und des Konsums anderer Suchtmittel.

Bis heute wurden mehr als 2.500 Fachkräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Programmen zum „Kontrollierten Trinken“ ausgebildet, zwei davon im Caritas-Zentrum Speyer. „Menschen, die etwas an ihrem Konsum verändern möchten, können sich bei uns Unterstützung holen“, sagt Elisabeth Segiet. Entweder durch das 10-Schritte-Programm zum selbstständigen Erlernen des „Kontrollierten Trinkens“, das gibt es im Buchhandel oder im Internet unter www.kontrolliertes-trinken.de, oder durch die ausgebildeten Fachkräfte der Caritas. Nach wie vor umfasst das Angebot der Caritas-Suchtberatung darüber hinaus die Beratung und Behandlung mit dem Ziel der Alkoholabstinenz.

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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